Montag, 26. Dezember 2016

Rezension: "Die Phileasson-Saga: Himmelsturm" - Bernhard Hennen und Robert Corvus

Titel: Himmelsturm (die Phileasson-Saga)
Autor: Bernhard Hennen und Robert Corvus
Verlag und Infos: Heyne Verlag
TB, 476 Seiten
Preis: 14,99 €
Genre: Fantasy
Reihe: Ja, Band 2 der Phileasson-Saga

Himmelsturm - Bernhard Hennen / Robert Corvus


Inhalt 

Beorn der Blender und Asleif Phileasson, die beiden um den Titel "König der Meere" konkurrierenden Seefahrer, machen sich auf zur zweiten der 12 Aufgaben der Wettfahrt: Die Erkundung des Himmelsturms.

Dieser liegt weiter im Norden als je ein Mensch gewesen ist, in unerforschtem Gebiet.

Im Himmelsturm angekommen, müssen sich die beiden notgedrungen einigen, um sich nicht gegenseitig ständig in die Quere zu kommen - und so erforscht der eine die oberen Stockwerke, während der andere mit seiner Ottajasko in die unteren Gefilde absteigt.

Was beide Gruppen im Himmelsturm antreffen, übersteigt ihre Vorstellungskraft, und auch die Elfen, die die beiden Gruppen begleiten, werden mit ihrer ältesten Vergangenheit konfrontiert. 

Können die beiden Kapitäne und ihre Freunde und Recken den Grauen und den Erkenntnissen, die sie im Himmelsturm erwarten, entgegenstehen und vor allem - können sie den Turm wieder lebend verlassen? 
Dies scheint nicht so sicher, denn der Turm ist nicht so unbewohnt wie er zuerst scheint, und sie kommen einem schrecklichen Geheimnis aus der Geschichte der Elfen auf die Spur, bei dem es nicht gerade im Interesse der Elfen zu liegen scheint, dass ihre Besucher mit diesem Geheimnis wieder entkommen.

Beurteilung 

Ich hatte ja, obwohl ich Hennen sehr mag, am Anfang meine Zweifel, ob so eine Seefahrer-Saga etwas für mich ist. Aber die Wettfahrt ist ja bis jetzt nur der schmückende Rahmen und die Hauptstory dreht sich jeweils um die Aufgaben, die die Kapitäne zu erfüllen haben.

Bernhard Hennen ist hier voll in seinem Element und spinnt eine detaillierte und sehr plastische, wenn auch nicht immer sehr schöne, Geschichte des Elfenvolks, dem die Besucher des Himmelsturms während ihrer Begehung der Turmebenen immer weiter ins Detail auf den Grund gehen. 

Die Story wechselt immer wieder zwischen den zwei Ottajaskos auf den verschiedenen Ebenen des Himmelsturms, parallel dazu erschließt sich immer mehr die Vergangenheit der hier wohnhaften Elfen. Mehrere Handlungsstränge und Geschichten werden - gut nachvollziehbar - parallel verfolgt und ich bin sehr gespannt, wie sich diese in den folgenden Bänden noch verknüpfen werden - und ich bin mir sicher, dass dies geschieht. 

Die Charaktere sind mehr oder weniger sympathisch, aber man lernt sie immer besser kennen und das Interesse an Figuren, die bisher immer eher am Rande eine Rolle gespielt haben, steigt allmählich. Das Buch ist, wie auch schon Band eins, sehr gut geschrieben und flüssig lesbar, trotz der teilweise mehrfachen "Sidestorys" und der vielen Personen blickt man gut durch.

Auch wer keine Seefahrergeschichten mag, kommt hier auf seine Kosten - hauptsächlich geht es in Himmelsturm um die Geschichte der Elfen aus dieser Welt, und damit kennt sich Hennen ja bekanntlich meisterlich aus.

Weiterhin kann ich die Lektüre dieser Saga nur empfehlen, die ja immer noch am Anfang steht und wohl noch mindestens so viele Bände wie folgende Aufgaben im Wettkampf haben wird, so dass wir uns noch auf einige Jahre Lesevergnügen mit den Ottajaskos der beiden Kapitäne freuen können.

Auch der Himmelsturm bekommt heute von uns 5 von 5 Sternchen.

Rezension: "What if -Was wäre wenn?" von Randall Munroe

Titel: "What if - was wäre wenn?"
Autor: Randall Munroe 
Verlag und Infos: Knaus Verlag
HC, 370 Seiten
Preis: 25,00 €
Genre: Populärwissenschaften
Reihe: nein

What if - Was wäre wenn? - Randall Munroe 


Inhalt:

Der Untertitel: Wirklich wissenschaftliche Anwtorten auf absurde hypothetische Fragen.

Wenn ich richtig gezählt habe, geht der Autor - ein Physiker - hier auf 59 mehr oder weniger seltsame Fragen ein und geht diesen, auch wenn sie nicht ganz erst gemeint sind, naturwissenschaftlich auf den Grund. 

Dazu nennt er noch ein paar der seltsamsten Fragen, die keiner Antwort bedürfen.

Um die Absurdität der Fragen etwas zu verdeutlichen, zeige ich hier 3 Beispielfragen an, die in aller Ernsthaftigkeit beantwortet werden:

1. Wenn alle Menschen plötzlich von der Erde verschwinden - wann erlischt die letzte künstliche Lichtquelle?

2. Aus welcher Höhe müsste man ein Steak abwerfen, damit es gar ist, wenn es am Boden ankommt?

3. Wie nahe muss man einer Supernova kommen, um eine tödliche Dosis Neutrinostrahung abzubekommen?

Beurteilung

Da der Autor passionierter Comiczeichner ist - und, wenn ich das so sagen darf, begnadeter dazu- geben die von ihm gezeichneten Comics den Fragen und Antworten einfach das I-Tüpfelchen, das einen vor Lachen oft vom Stuhl fallen lässt - auch wenn die Antworten durchaus wissenschaftlich korrekt gegeben werden, das muss erwähnt werden! 

Ich weiß nicht wie es dazu kommt, auffällig an diesem Buch ist allerdings, dass bei so gut wie jeder Frage die Menschheit am Ende der Antwort auf irgendeine Art und Weise ausradiert wurde^^.

Der Autor schreibt seine Antworten mit sehr, sehr viel Humor und trockenem Witz, aber wissenschaftlich fundiert.

Und keine Angst: Auch diejenigen unter uns, die nicht naturwissenschaftlich bewandert sind, können dieses Buch ohne Probleme lesen - wenn es tatsächlich mal in die physikalischen Details geht, kann man da auch gut darüber weg lesen, das Buch ist so geschrieben, dass es auch jeder Normalsterbliche mit Spaß lesen kann.

Wie gesagt, der Abschuss sind einfach die Zeichnungen und die Randbemerkungen des Autors, die man UNBEDINGT mitlesen muss, um nichts zu verpassen! 

Absolut empfehlenswert, das Buch bekommt von mit 5 von 5  Sternchen.

Rezension: "Sag nie ihren Namen" von James Dawson

Titel: Sag nie Ihren Namen
Autor: James Dawson
Verlag und Infos: Carlsen Verlag
TB, 329 Seiten
Preis: 12,99 €
Reihe: Nein
Genre: Jugendbuch/Mystery

Sag nie ihren Namen - James Dawson


Inhalt:

Bloody Mary. Bloody Mary. Bloody Mary. Bloody Mary.

Angeblich soll sie erscheinen, wenn man Ihren Namen 5x hintereinander in einen Spiegel sagt. Pünktlich zu Halloween probieren Bobbie, ihre Freundin Naya und einige andere Mädchen vom Internat, auf das Bloody Mary angeblich früher selbst gegangen ist, und Jungs aus der Stadt das aus.

In den Tagen danach häufen sich die merkwürdigen Zwischenfälle, und auf einmal verschwindet Sadie, die kurze Zeit vorher die Mutprobe vor dem Spiegel bereits durchgeführt hat.

Bobbie und Naya wird die Sache unheimlich und sie glauben schon nach kurzer Zeit daran, ,dass die Zeitspanne von 5 Tagen, die ihnen über eine mysteriöse Botschaft übermittelt wurde, ihre Frist ist, bis sie entweder für immer verschwinden - oder das Geheimnis um Bloody Mary gelüftet haben.

Bobbie beginnt seltsam zu träumen und ist davon überzeugt, dass die Träume nichts anderes sind als Botschaften von Mary. Und Mary selbst scheint immer stärker zu werden - immer deutlicher treten ihre Kräfte und ihre Manifestationen in der wirklichen Welt auf. 

Die Freundinnen tappen weiter im Dunkeln, doch die Frist läuft ab...


Beurteilung 

Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut, da ich ein absoluter Grusel- und Horrorfan bin. Und wer hat nicht zumindest schon mal am Rande von der gruseligen Bloody Mary gehört oder einen Gruselfilm gesehen, in dem sie eine Rolle spielt?

In diesem Buch wurde Bloody Mary ein überzeugender Hintergrund gegeben. Auch wenn man Ähnliches schon aus anderen Büchern und/oder Horrorfilmen kennt, und mich auch die Beschreibungen von Bloody Mary selbst an die gruseligen Hauptdarsteller/Innen aus the Ring, the Grudge und Co. erinnern, ist das Buch von Anfang bis Ende spannend. 

Es bietet uns die für einen Jugendroman typischen unterschiedlichen Protagonisten - das alternative, eher unbeliebte Mädchen, den smarten Jungen, in den jeder verknallt ist, die Schulprinzessin, und ein paar die irgendwo dazwischen stehen. Eine schöne Romanze, die aber nicht zu schnulzig oder zu vordergründig dargestellt wird, und ein gruseliges mysteriöses Thema. 

Und auch wenn ich mehr als doppelt so alt bin wie die Zielgruppe des Buchs, hat es mir großen Spaß gemacht und ich habe die Geschichte mit Spannung gelesen. Eine der Zielgruppe entsprechend eher einfach gehaltene Erzählweise und Wortwahl, sehr flüssig zu lesen, dennoch nicht zu oberflächlich und mit einem eher offenen Ende, das eine Fortsetzung möglich macht. 

Für den Fan von Mystery und Spannung kann ich das Buch nur empfehlen, ein leichtes Lesevergnügen für Menschen, die nicht zu Albträumen neigen nach so einer Lektüre :-)

Das Buch bekommt von mir 5 Sternchen.


Rezension: "The Biting - Erster Gang: Menschlichkeit" von Alexander C.Christian

Titel: The Biting - Erster Gang: Menschlichkeit 
Autor: Alexander C.Christian 
Verlag: SP
Weitere Infos: https://www.facebook.com/TheBitingErsterGang/
TB, 392 Seiten
Preis: 9,80 €
Genre: Dystopie/Zombie/Horror
Reihe: Ja, Band 1 

The Biting - Erster Gang: Menschlichkeit  - Alexander C.Christian


Inhalt 

Ein geheimnisvolles Virus breitet sich, ausgehend von Russland, in der Welt aus. In Deutschland scheint es noch sicher, aber die Bevölkerung wird zunehmend unruhig.

Kathrin, Ihre Söhne Ben und Mik sowie Miks Freundin Anja entschließen sich zur Flucht, als erste Ausbrüche in Deutschland bekannt werden und sie die Möglichkeit bekommen, vier der limitierten Flugtickets in die vermeintliche Sicherheit zu ergattern.

Doch bevor sie das Flugzeug besteigen können, bricht die Apokalypse über sie herein und alles kommt anders. Als Mik dann auch noch infiziert wird, scheint alles vorbei zu sein.

Doch die Familie scheint stärker zu sein als das Virus: Mik tut seiner Familie nichts, sondern beschützt sie - und so beschließen sie, ihren Weg gemeinsam fortzusetzen, auch wenn nicht alle der gleichen Meinung sind und der Zusammenhalt mehr als einmal beinahe zusammenbricht.

Auf der Suche nach Rettung und Sicherheit gerät die Familie in Geschehnisse, die es schwer machen, den Glauben an die Menschheit nicht zu verlieren und weiterzumachen...


Beurteilung 

Ich muss zugeben, dass ich aufgrund des Titels eher skeptisch war. Das klingt doch sehr nach Zombie-Monster-Massaker, und sowas mag ich gar nicht.

Doch das Buch hat mich sehr positiv überrascht. Ich bin nun nach der Lektüre der Meinung, dass dieses Buch mit einem anderen Titel weitaus mehr Erfolg hätte - und den hat es auch verdient! 

Die Story würde ich als Dystopie klassifizieren, und erfreulicherweise finden wir uns sogar in der Heimat wieder und nicht in Amerika oder sonstwo in der Ferne. Dadurch wird einem doch beängstigend klar, dass auch bei uns zu Hause jederzeit eine Katastrophe passieren kann bzw. auch unser Heimatland keine Sicherheitsblase bietet.

Schon nach den ersten Seiten war ich sehr überrascht, wie gut sich "the Biting" lesen lässt. Hervorragend geschrieben, flüssig, sehr spannend und mit gut ausgearbeiteten Protagonisten, relativ realistischen Szenarien (ja, abgesehen von den lebenden Zombies^^) habe ich das Buch mit viel Vergnügen und Spannung verschlungen und freue mich auf den zweiten Teil, denn der Cliffhanger am Ende des ersten Teils kommt ziemlich aprupt.

Ich finde, der Autor hat hier ein gutes Szenario erstellt, dass die Protagonisten und die Nebendarsteller nicht wie üblich als Superhelden und Übermenschen darstellt, sondern als eine Familie wie Du und ich, die nicht viel Ahnung vom großen Ganzen hat und leider auch die, die eigentlich die letzte Bastion der Ordnung bei einer solchen weltweiten Katstrophe sein sollten, doch immer noch zuerst an sich selbst denken.

Über die extrem gut geschriebene Story gerät der von mir eigentlich nicht so geliebte Teil, nämlich die Tatsache, dass Tote nun einmal nicht mehr aufstehen und Menschen verspeisen, tatsächlich in den Hintergrund. 
Obwohl durchaus deutlich beschrieben wird, dass einige der hier so genannten "Posthumanen" mit der Zeit ziemlich horrormäßig rumlaufen und Menschen ohne viel Tischmanieren als Hauptgericht verspeisen, ist die Geschichte weder albern, noch splattermäßig brutal, es ist alles wirklich gut geschrieben.

Ich gebe diesem Buch auf jeden Fall 5 Sternchen und dem Autor den Rat, den Titel nochmal zu überdenken, da ich glaube, dass der Titel viel Leserpotential verschenkt.

Rezension: "Die Spiegelstadt" von Justin Cronin

Titel: Die Spiegelstadt
Autor: Justin Cronin
Verlag und Infos: Goldmann Verlag
HC, 983 Seiten
Preis: 24,99 €
Genre: Dystopie/Horror/Zombies
Reihe: Ja, 3.Teil der Passage-Trilogie 

Die Spiegelstadt - Justin Cronin (Passage-Trilogie Band 3)


Inhalt

Die Virals sind schon seit mehreren Jahren nicht mehr aufgetaucht und die Überlebenden der Virals-Pandemie, die sich jahrelang verschanzt haben, überlegen, ob sie auch wieder außerhalb ihrer Mauern siedeln sollen.

Doch es gibt einige Wenige, die nicht daran glauben, dass die Virals wirklich Geschichte sind, und davon überzeugt sind, dass sie wiederkommen.
Denn nicht alle sind zu 100% davon überzeugt, dass bei der großen Explosion wirklich alle der "Zwölf" Erzeugervirals zu Tode gekommen sind.

In "die Spiegelstadt" werden wir erfahren, wie es zum Ausbruch des Virus kommen konnte, und wie die Zwölf zu denen geworden sind, die sie sind. Und wie immer ist nicht alles nur schwarz oder weiß. 

Wird die Menschheit überleben, oder werden die Virals auch noch die letzten Überlebenden auf dem Planeten zermürben und die letzten Festungen zerstören? Michael Fisher ist davon überzeugt, dass das Schicksal ihm in die Hände spielt mit der Bergung eines ziemlich kaputten Riesendampfers und der Vision des Geistlichen todkranken Lucius Greer, der der Überzeugung ist, dass eine unbekannte Insel die Rettung vor den Virals bedeutet. 

Doch immer wieder gibt es Rückschläge - und Zero holt zum letzten Schlag aus und scheint unbesiegbar.


Beurteilung 

Da der Prolog schon 1000 n.V. anfängt, verrate ich wohl nicht zuviel, wenn ich vorwegnehme, dass dieses Buch auf mehreren Zeitebenen spielt: Zum Ersten die Fortsetzung der Geschichte von den Zwölf und den letzten Überlebenden in Amerika, zum anderen die Zeit 1000 n.V., in der die Menschen versuchen, dem tatsächlichen Ursprung und dem Verlauf der Pandemie auf die Spur zu kommen.

Die Zeit 1000 n.V. rahmt aber die Hauptgeschichte um 100 n.V. eher nur ein. Allerdings gibt es auch in der Hauptstory Zeitsprünge, da wir der Entstehungsgeschichte von ein paar Individuen der Zwölf und der Entstehungsgeschichte des Virus nachgehen.Mehr will ich dazu nicht verraten.

Auch wenn es schon eine Weile her ist, wenn man "die Zölf" und "der Übergang" gelesen hat, kommt man doch sehr schnell wieder in die Geschichte hinein und erinnert sich an vieles, es gibt auch immer wieder Rückblenden, die einem beim Lesen auf die Sprünge helfen.

Man kann der Story gut folgen und wie schon in den ersten beiden Bänden versteht der Autor es auch hier meisterlich, die Spannung über die knapp 1000 Seiten hinweg hoch zu halten. Bis zum Schluss weiß man nicht wirklich, wie es ausgeht - nur soviel, es scheint nach diesem Band wirklich und tatsächlich vorbei zu sein.

Trotz der Komplexität der ganzen Geschichte kann man dem Verlauf gut folgen, und die Charaktere sind so toll beschrieben und vielseitig, dass sicherlich jeder Leser einen Protagonist findet, auf dessen Seite er sein kann. Und es gibt einige Protagonisten in diesem Buch. Man kann sogar Sympathien für einen der Zwölf entwickeln :-)

Sehr spannend finde ich, dass die Geschichte des Virus der Nachwelt als eine Art heilige Schrift überliefert wurde und diese auf dieser Basis versuchen müssen, herauszufinden, was wirklich passiert ist. Toll gemacht ist der Zeitsprung in die "Neuzeit" am Schluss, die in Form eines Diavortrags auf einer Forschungstagung auf die Zeit 100 n.V. zurückblickt - der Leser liest quasi eine wissenschaftliche Abhandlung über eine 1000 Jahre vergangene Zeit mit dem Wissen (aus den Büchern), was tatsächlich abgelaufen ist. 

Bleibt mir nur zu sagen, ganz tolles Finale, hat sich auf jeden Fall gelohnt! Dafür gibt es natürlich 5 Sterne.

Sonntag, 11. Dezember 2016

Rezension: "Pala - verlorene Welt" von Marcel van Driel

Titel: Pala - verlorene Welt 
Autor: Marcel van Driel
Verlag und Infos: Oetinger Verlag
TB, 380 Seiten
Reihe: Ja, Band 3 der Pala-Trilogie
Genre: Jugendbuch


Pala - Verlorene Welt  -  Marcel von Driel


Inhalt

Was geschah bisher? Die niederländische Jugendliche Iris, deren älterer Bruder Justin vor einiger Zeit verschwunden ist, bekam von ihm den Link zu einem Computerspiel. Sie spielt es durch, wird entführt und findet sich auf der geheimen Insel Pala wieder, auf der alle Kinder, die das Spiel bis zum Ende durchgespielt haben, sich durch irgendwelche besonderen Fähigkeiten auszeichnen, und zu Superhelden ausgebildet werden - nichts anderes als eine jugendliche Elitesoldatentruppe unter der Führung des geheimnisvollen Mr. Oz, von dem die meisten nur die Stimme kennen, und der plant, alle Regierungen der Welt zu entmachten und die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Und das passiert in Band 3: 

Der perfide Plan des Mr.Oz, die Weltherrschaft zu übernehmen, schreitet auf sein Finale zu. In alle Zoos der großen Hauptstädte werden künstliche Monster geschickt, um dort aktiviert zu werden und für eine stadtweite Panik zu sorgen. Parallel dazu werden die Superhelden auf verschiedene Missionen geschickt, um weltweit die Steuerung über alle Satelliten zu übernehmen.

Doch Iris und Fiber geht das ganze mittlerweile zu weit, und sie versuchen, zusammen mit wenigen eingeweihten Freunden, das Schlimmste zu verhindern. Im Hintergrund zieht noch Iris Bruder Justin einige Fäden.

Was ist mit Mr.Oz Sohn Alex? Auf welcher Seite er steht, weiß niemand so richtig - er liebt seinen Vater trotz allem - aber er liebt auch  Iris.

Wie wird er sich entscheiden? Letzten Endes kann er das Zünglein an der Waage sein... wird die Weltherrschaft tatsächlich an Pala übergehen, oder werden die Jugendlichen Mr.Oz und seine furchtbaren Erfindungen vernichten können? Doch Mr. Oz hat natürlich auch noch einen Plan B in der Tasche...


Beurteilung 

Der dritte Band der Reihe wurde von mir mit Spannung und Freude erwartet und hat mich nicht enttäuscht. 

Auch im Finale der Trilogie kommt keine Langeweile auf, und es ist bis kurz vor dem Ende nicht erkennbar, ob das ganze gut oder böse ausgeht - oder irgendwie dazwischen; was ich hier natürlich auch nicht verraten werde.

Wie schon die ersten Bände liest sich Pala herrlich leicht, flüssig und ohne Anstrengungen - man fliegt über die Seiten und hat einfach Vergnügen an der spannenden Geschichte.

Man darf natürlich den Realismus der Geschichte nicht zu genau hinterfragen - da tun sich bestimmt einige Logiklücken auf. Aber es ist ja auch nicht unbedingt die Intention, hier eine realistische Geschichte zu erzählen :-)

Das Finale wartet mit einem Ende auf, das eine spätere Fortsetzung durchaus möglich scheinen lässt. Der Autor bezeichnet die Reihe in seinem Nachwort als beendet, schließt aber ebenfalls nicht aus, irgendwann nach Pala zurückzukehren - was uns natürlich hoffen lässt, das es doch irgendwann weitergeht, denn das Potential wurde durchaus eingebaut.

Verbleibt mir zu sagen - eine Jugendbuch-Trilogie wie sie sein soll - spannend, mit sympathischen Charakteren, abwechslungsreich, leicht zu lesen, unterhaltsam und so gut geschrieben, dass man richtig darin abtauchen kann. 

Ich hoffe es geht irgendwann weiter. Ich hatte viel Spaß beim lesen und vergebe 5 von 5 Rezisternchen.

Sonntag, 4. Dezember 2016

Rezension: "Blue Screen" von Dan Wells

Titel: Blue Screen
Autor: Dan Wells 
Verlag und Infos: Piper Verlag
TB, 364 Seiten
Preis: 12,99 €
Reihe: Ja, Band 1 der Mirador-Reihe 
Genre: Dystopie / Jugendbuch

Blue Screen - Dan Wells



Inhaltsangabe: 

Wir befinden uns im Jahr 2050. Die Menschheit lebt mit einer fortgeschrittenen Technik: So gut wie jeder hat eine Anschlussbuchse in seinen Körper inplantiert und hat ein sogenanntes "Djinni" im Kopf installiert -es ermöglicht quasi das Zugreifen auf das Internet, Straßenkarten, Chats, virtuelle Realitäten und vieles mehr mittels einem Augenblinzeln. 

Ohne Djinni ist man sozial ausgeknockt- auch die Häuser und Wohnräume werden mittlerweile nur noch mittels Djinni gesteuert, so dass man ohne den virtuellen Schlüssel oft nicht einmal mehr die eigene Wohnung verlassen oder betreten kann.

Doch was passiert, wenn im eigenen Kopf nicht mehr kontrollierbare Computerviren im großen Stil freigesetzt werden? 

Eine neue Droge, das sogenannte Blue Screen, scheint ganz groß in Mode zu sein und wird konsumiert, in dem man sich einen entsprechenden USB-Stick in seinen implantierten Port steckt. Angeblich soll das nur für ein paar Minuten einen absoluten Kick geben, ohne den Körper oder die Umgebung negativ zu beeinflussen - doch Marisa erlebt etwas ganz Anderes, als sie dabei ist, wie ihre Freundin Anja die Droge zu sich nimmt. 

Marisa und ihre Freunde fassen den Entschluss, der Verbreitung der Droge einen Riegel vorzuschieben, finden sich aber schnell in einer Situation wieder, die ihnen über den Kopf zu wachsen steht, und stehen unsichtbaren, aber mächtigen Feinden gegenüber.


Beurteilung 

So, das ist ja mal wieder genau meins: Eine Dystopie in nicht allzuferner Zukunft, mit einer weiterentwickelten Technik, die nach dem heutigen Stand und Trend nicht allzuweit hergeholt scheint.

Der Autor versteht es in diesem Roman sehr meisterhaft, mit der bei vielen Menschen unterbewußt vorhandenen Angst vor einer nicht mehr kontrollierbaren Weiterentwicklung der Technik zu spielen, und gerade weil es nicht so unwahrscheinlich scheint, ist dieser Roman so packend. 

In Los Angeles ist Marisa eines von 4 Kindern einer Einwandererfamilie, die ein Restaurant im Viertel Mirador von Los Angeles führen und die wie alle anderen Schutzgeld an eine Gang zahlen, um in Ruhe gelassen zu werden. Ihre Freunde stammen aus ganz unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und haben auch unterschiedliche Migrationshintergründe, so dass wir neben den Erlebnissen von Marias Clique einen Einblick in die unterschiedlichen Lebensverhältnisse bekommen, die jedoch im virtuellen Leben der Jugendlichen keine Rolle spielen - sich wohl aber im realen Leben deutlich bemerkmar machen, schon bei der Qualität der genutzten Technik, denn auch im hochvirtuellen Zeitalter ist nichts umsonst und nicht jeder kann sich alles leisten.

Ich fand Blue Screen total spannend, einfach supergut geschrieben - was anderes ist von Dan Wells auch kaum zu erwarten. Blue Screen ist in sich eigentlich eine abgeschlossene,, wenn auch nicht beendete Geschichte, es ist jedoch der Start einer Reihe, und ich freue mich schon darauf zu lesen, wie es Marisa und ihrer Clique weiter ergeht.

Am Anfang fand ich es schon ein bisschen albern mir vorzustellen, dass die Menschen irgendwann alle so etwas wie einen USB Anschluss am Kopf haben, aber wenn man mal darüber nachdenkt, irgendwie muss sich ja die Technik dahin entwickeln, und warum soll es nicht ein Stadium geben, in dem man Anschlüsse am Körper hat? Ist auch nicht verrückter, als sich irgendwelche Metall- oder Gummiteile unter die Haut implantieren zu lassen, und das gibt es heute schon.

Ob wir dann auch gleich alle, wie es in dem Roman zumindest um Marias Clique dargestellt wird, alle auch gleich begnadete Hacker sein werden, sei mal dahingestellt. Ich denke da hat Dan Wells einfach der Story zuliebe eine Clique Superhelden zusammengebracht, die alle gerade genau die richtigen Kontakte und Fähigkeiten haben. Aber hey, es ist ja auch eine erfundene Erzählung und keine Tatsachenreportage :-)

Auf jeden Fall hat mir das Buch großen Spaß gemacht - ließ sich super lesen, war verständlich geschrieben, durchgehend spannend und die Vision, dass das Leben irgendwann mehr virtuell als real stattfindet, finde ich sowieso sehr faszinierend und beobachte die tatsächliche Entwicklung schon jetzt mit großem Interesse. 

Also, ich hab nichts zu nörgeln, und auch diesem Buch gebe ich die volle Punktzahl und werde die Fortsetzung, wenn sie erscheint, definitiv lesen. 



Rezension: "das Amulett in der Wüste" von Fay Winterberg

Titel: Das Amulett in der Wüste
Autor: Fay Winterberg
TB, 202 Seiten
Preis: 13,80 €
Reihe: Ja, Teil 2 der New-Steampunk-Age-Reihe
Genre: Steampunk, Vampire 

Das Amulett in der Wüste - Fay Winterberg 


Inhalt: 

Lilith und ihr Vater werden vom Prinz von London, Elisabeth, zur großen Vampirzusammenkunft eingeladen. 
Die Stimmung ist sehr spannungsgeladen, denn Elisabeth und Liliths Vater Elias verbindet eine gemeinsame Vergangenheit - wie so viele der alten Vampire der Welt.

Elisabeth erzählt der jungen Archäologin von einem geheimnisvollen neuen Fund in den Ausgrabungsstätten Ägyptens und lässt sie dorthin einfliegen, da Lilith als Halbvampirin die einzige Person zu sein scheint, die den Raum, in dem ein seltsamer Gegenstand zu sein scheint, betreten und diesen bergen kann.

Doch in dem alten Pharaonengrab stößt Lilith auf Dinge, die sie auch nach dem Besuch in Ägypten nicht loslassen werden - den sie hat tatsächlich das 3. Amulett der drei Amulette des alten und mächtigen Vampirs Lazarus gefunden, an denen auch noch andere ein großes Interesse haben, und das nicht unbedingt aus freundlichen Gründen.


Beurteilung 

Wie ich schon der Verlegerin mitgeteilt habe, lasse ich auch hier gleich am Anfang mal die Bombe platzen: Der Cliffhanger am Ende ist ja wohl das übelste, miesteste...... was ich seit langer Zeit gesehen habe!!! 

Man, einen in so einem moment echt explosiver Spannung hängen lassen, da blättert man um ...und dann? Buch fertig! Gibt es das! Nein! Und dann fragt man: Ja, wann kommt denn nun Band 3, ich muss ja SOFORT weiterlesen.... dann kommt: Wenn es gut läuft 2018. 

ARGH.

Aber nun gut, ich will ja hier nicht meckern, sondern rezensieren:-) 

Wie der Reihenname schon sagt: New-Steampunk-Age ist angesagt, und da ist alles erlaubt. Die altehrwürdige Vampirwelt wird mal schwupps in die moderne Zeit versetzt - Die Existenz von Vampiren und anderen magischen Wesen ist bewiesen, anerkannt und (in weiten Teilen der Menschheit) akzeptiert. 
Menschen, Vampire, Gestaltwandler und Hexen leben mehr oder weniger friedlich nebeneinander und profitieren von den jeweiligen Fähigkeiten der anderen. 
Die Raumfahrtära der Menschen ist Vergangenheit, und man konzentriert sich lieber darauf, auf der Erde eine neue Zukunft aufzubauen.

Der klassische Steampunk tritt in dieser Reihe eher in den Hintergrund, ist aber immer wieder in einzelnen Elementen wie zum Beispiel der Art zu Reisen, erkennbar. 

Ich finde die Kombination aus Moderne, uralter Vampirmystik und Steampunk einzigartig und von Fay Winterberg absolut gelungen. Um die sympathische Lilith herum noch dreimal mehr, weil sie wirklich eine super charakterisierte und sehr liebenswerte Hauptfigur darstellt. 

Trotz der relativen Kürze des Buchs ist die Erzählung nicht oberflächlich, sondern einfach nur gut durchdacht - die Autorin hält sich nicht mit überflüssigen Beschreibungen oder Verschachtelungen auf, stellt aber dennoch alle notwendigen Fakten gut zusammen, um Tiefe in die Story zu bringen, und versteht es auch mit weniger Worten, Atmosphäre und Umgebung sehr plastisch zu beschreiben, so dass man beispielsweise in der Wüste die Hitze und den Staub beim Lesen meint, spüren zu können, und ebenso die kühle und spannungsgeladene Atmosphäre bei den Zusammenkünften der Vampire erahnen kann.

Wie schon gesagt, die Kombination der Elemente von Genres, die eigentlich nicht miteinander vermischt werden, macht die Reihe zu einem ziemlich einzigartigen und kurzweiligen Erlebnis, und somit kann ich nur empfehlen, sich die Reihe einmal anzusehen, angefangen mit dem ersten Band "Wien, Stadt der Vampire", die laut der Homepage des Verlags wohl einmal insgesamt 8 Teile umfassen soll und uns somit wohl noch einige Jahre begleiten wird.

Ich freue mich darauf und vergebe 5 von 5 Rezisternchen.


Rezension: "Die Brautprinzessin" - William Goldman

Titel: Die Brautprinzession
Autor: William Goldman
TB, 426 Seiten
Preis: 12,00 €
Reihe: nein
Genre: Fantasy/Märchen

Die Brautprinzessin - William Goldman


Inhalt 

Jetzt wird es schon schwierig. Eigentlich handelt es sich hierbei um ein Buch im Buch. Im Kern, im Märchen um die Brautprinzessin, geht es um ein junges hübsches Mädchen, das aufgrund von seiner Schönheit vom Prinzen zur Braut auserkoren wird. Bevor es zur Hochzeit kommen kann, wird sie jedoch entführt - dumm nur, dass sie dann auch den Entführern noch entführt wird, da es ein reges Interesse an ihrer Person zu geben scheint.

Eigentlich will Sie jedoch nur ihre wahre Liebe zurückbekommen - doch das ist der ehemalige Stallbursche Westley, der nach Amerika ausgezogen ist, um das Glück für sie beide zu finden, jedoch bei einem Schiffsunglück auf dem Weg nach Amerika ums Leben kam.

Doch scheinbar stimmte das nicht ganz, denn Westley taucht wieder auf - sehr zum Unglück des Bräutigams, der sich eine perfide Strategie überlegt, den Geliebten seiner Braut loszuwerden, ohne die Braut selbst unglücklich zu machen und sie dennoch für sich zu gewinnen.

Doch erstmal muss natürlich die Entführte zurück in den heimatlichen Stall - Verzeihung, ins heimatliche Schloss gebracht werden. 

Beurteilung 

Wie Eingangs schon erwähnt, handelt es sich um ein Buch im Buch: Gefühlt 20 % der gesamten Seitenanzahl bestehen daraus, dass der Autor von sich selbst und der Entstehungsgeschichte des Buches "Die Brautprinzessin" erzählt.
Ich fand das so authentisch, dass ich selbst vor dieser Rezension erstmal nachschlagen musste, ob es den genannten eigentlich Autor der Original-Brautprinzessin tatsächlich gab - und hier ist die Antwort: Nein, auch das gehört zur erfundenen Geschichte des Autors dazu.

Eigentlich soll die Brautprinzessin angeblich von T.S. Morgenstern geschrieben worden sein und sein Leben als Kind nachhaltig beeinflusst haben, so dass er als Erwachsener beschloss, die Geschichte um die unspannenden Seiten zu kürzen und nur den spannenden Kern der Geschichte wiederzugeben.

Immer wieder macht der Autor, während er die Brautprinzessin "nacherzählt", Breaks in der Story, um zu begründen, warum er was an dieser Stelle weggestrichen hat.

Und Ihr, liebe Leute, die das Buch vielleicht aus lest: Macht nicht den Fehler, die Einführung und diese Passagen zu überspringen! Genau das ist das, was dieses Buch wirklich lustig macht, denn der Autor William Goldman erzählt das so echt und originell und mit einer ordentlichen Prise Selbstironie, das man immer wieder schmunzeln muss. Vor allem, wenn er so subtil über seine Frau herzieht oder T.S. Morgenstern wegen seinem Schreibstil fertigmacht.

Nicht zu vergessen natürlich die armen Protagonisten Butterblume (die Brautprinzessin) und Westley sowie ihre liebenswürdigen Entführer, die so lieb und sympathisch und doch auch unglaublich doof und naiv sind, das es einfach nur Spaß macht, die Geschichte zu lesen, auch wenn sie, wie ich finde, ein bisschen zwischen der wahren Geschichte des Autors untergeht. 

Übrigens wurde die Story in den 80er Jahren tatsächlich verfilmt, und wer noch etwas mehr über dieses Buch wissen möchte, dem sei auch der Wikipedia-Artikel dazu empfohlen: https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Brautprinzessin um die Hintergründe besser zu verstehen.

Das Buch stammt eigentlich aus dem Jahr 1973, wurde aber 2016 vom Verlag nochmal neu aufgelegt und hat überhaupt nichts altmodisches, sondern ist zeitlos modern ( Märchen können ja eigentlich sowieso nie aus der Mode kommen, oder?)

Also, wer mal ein sehr humorvolles, intelligentes Buch mit einem erfrischend neu geschriebenen Märchen lesen will, ist hier sehr gut bedient - auch hier kann ich nur 5 von 5 Rezisternchen geben, alles andere wäre unfair.

Rezension: "Broken Monsters" von Lauren Beukes

Titel: Broken Monsters
Autor: Lauren Beukes
Verlag und Infos: Rowohlt Verlag
TB, 527 Seiten
Preis: 9,99 €
Genre: Thriller/Mystery
Reihe: Nein

Broken Monsters - Lauren Beukes


Inhalt 

Detroit ist eine ziemlich kaputte Stadt mit vielen kaputten Häusern und vielen kaputten Menschen.

Ein schwarzer Junge wird tot aufgefunden. Aber es handelt sich um einen makabren Mord: Der untere Teil der Leiche fehlt - statt dessen ist ein halber Hirsch an den Jungen angenäht... wenige Tage danach eine zweite Leiche: Eine ältere Dame, die ein Töpferstudio leitet, wird verbrannt und als Kunstwerk verarbeitet in ihrem eigenen Ofen gefunden.

Die Suche nach dem Mörder beginnt, mittendrin die leitende Ermittlerin Gabriella Versado. Doch der Fall wird immer außergewöhnlicher: Seltsame, mit Kreide gezeichnete Türen finden sich auf einmal überall in Detroit - der gleichen Art, wie sie auch in der Nähe der Leiche des Jungen gefunden wurde.

Der Fall nimmt Gabriellas gesamte Aufmerksamkeit ein, und doch muss Sie sich auch noch um ihre Teenager-Tochter Layla kümmern, die es momentan auch nicht gerade leicht hat. Zudem muss Sie sich den ehrgeizigen Blogger Jonno vom Hals halten, der Wind von der Story bekommen hat und versucht, damit den großen Durchbruch in der Bloggerszene zu schaffen, obwohl die Polizei die Einzelheiten des Falls eigentlich unter Verschluss halten will.

Handelt es sich bei dem Täter um einen Serienmörder, um einen seltsamen Kult, was sind seine Motive? Der Fall wird immer rätselhafter, und zum Schluss wird auch noch Gabis Tochter Layla in die Ermittlungen hineingezogen, ohne es zu wollen...


Beurteilung 

Was sich zunächst wie ein etwas makabrer Thriller liest, ist auch einer. Zu etwas Besonderem wird der Roman aber durch den Touch von Mystery, bei dem bis zum Schluss nicht klar wird, ob es sich bei den Geschehnissen um etwas Reales handelt oder ob hier ein psychologisch geschickter Geisteskranker am Werk ist, der es schafft, die Wahrnehmung aller Menschen, die ihm begegnen, zu manipulieren. 

Überraschenderweise fand ich das Buch sehr gut, obwohl ich eigentlich kein Freund des 08/15 Thrillers bin, was in meinen Augen meist nichts anderes ist als ein besonders spannender und etwas komplexerer Krimi.

Das Buch deckt einen Zeitraum von nur knapp 14 Tagen ab - die Kapitel sind unterteilt in die Geschehnisse der einzelnen Tage. Am Anfang werden uns die Protagonisten und Ihre Lebensumstände kurz vorgestellt: Die Ermittlerin Gabi und ihre Tochter Layla, der Blogger Jonno, der Obdachlosenbetreuer TK und sein Freund Ramon, und der verlassene Vielleicht-Vater Clayton. 

Nach und nach werden dann die Handlungsstränge zusammengeführt, die Personen begegnen sich in verschiedenen Variationen unter verschiedenen Umständen, bis es dann am Ende zum großen und ziemlich psychedelischen Showdown kommt.

Ich muss den Hut ziehen vor der recht morbiden Fantasie der Autorin, die sich vor allem die Kreativität des Mörders in allen Einzelheiten ausgedacht und ausführlichst dargestellt hat. 

Dennoch: Der Roman ist außerordentlich gut zu lesen, total spannend von Anfang bis Ende, ich habe das Buch in etwas mehr als einem Tag weggelesen, super Lesefluss. Nicht zu komplex und verschachtelt, relativ einfacher Sprachgebrauch und die Handlungsstränge der verschiedenen Protagonisten sind immer gut nachzuvollziehen.

Trotz der stellenweise echt kranken Umstände der Morde würde ich das Buch nicht als blutrünstig oder splattermäßig bescchreiben, das wird sprachlich sehr malerisch umschifft, so dass auch zartbesaitetere Leser das Buch zur Hand nehmen können.

Nicht zu vergessen, dass die Hauptpersonen - vielleicht mal abgesehen vom Mörder - sehr gut dargestellt sind, man kann sie sich wirklich gut vorstellen, und neben der eigentlichen Krimigeschichte macht es auch Spaß, das "normale" Leben der Protagonisten zu erleben und zu verfolgen.

Fazit: Echt gelungenes Buch, ein kurzweiliges, hochspannendes, rasantes Lesevergnügen, sollte man nicht verpassen. 

Hierfür gibt es von mir 5 von 5 Rezisternchen.


Montag, 28. November 2016

Rezension [Das Frostmädchen - Stefanie Lasthaus]






Titel: Das Frostmädchen
Autor: Stefanie Lasthaus
Verlag: Heyne
Seiten: 400
Preis: € 12,99

Inhalt: 

Neve flieht nach einem Streit mit ihrem Mann in die klirrende kälte des kanadischen Winters. 
Sie verirrt sich, wird aber glücklicherweise von einem jungen Künstler Namens Lauri gefunden und wieder aufgepeppelt. 
Neve fühlt sich bei Lauri sofort geborgen und aufgehoben, doch etwas ist mit Neve passiert....die Wintermagie in ihr wurde frei gelassen.

Beurteilung:

Hach, ich tu mir hier echt schwer. 
An sich ist die Idee zu diesem Buch wirklich gut, allerdings konnte ich zu den Charakteren irgendwie keinen Bezug fassen. 
Mir hat da das gewisse "etwas" gefehlt.
Auch diese Liebelei zwischen Neve und Lauri, sie ging mir etwas auf die Nerven muss ich sagen. 
Dieses hin und her und hin und her.

Die Beschreibung von Lauri und Neve war okay aber irgendwie hat mir immer etwas gefehlt. Gerne würde ich etwas positiveres schreiben, denn die Geschichte an sich oder der Gedanke der Geschichte hatte mir sehr gut gefallen. 
Die gute Umsetzung hat allerdigs leider gefehlt.

Trotzdem muss ich sagen das der Schreibstil der Autorin sehr angenehm war, auch wenn ich micht teilweise durch die Zeilen quälen musste, machte es der Schreibstil an manchen Stellen etwas leichter.

Gegen Mitte des Buches wurdes es etwas interessanter und ich hatte wirklich gehofft JETZT kommt der Umschwung, leider war dem nicht so.
Auch das Happy End der Geschichte war leider sehr klar.

Leider nur 3 von 5 Sternchen

Rezension [Die Feenjägerin - Das verbotene Königreich - Elizabeth May]






Titel: Die Feenjägerin - Das verbotene Königreich
Autor: Elizabeth May
Verlag: Heyne
Seiten: 480
Preis: € 14,99

Inhalt:

Aileana ist durch das magische Portal, das sie eigentlich schließen wollte, verschwunden. Auf der anderes Seite, der düsteren Feenwelt, erwartet sie nichts gutes. 
Sie ist dem Feind und Folter ausgeliefert.
Durch unerwartete Hilfe kann sie in die Menschenwelt fliehen, doch dort herrschen mittlerweile die Feen und das Chaos beginnt.

Beurteilung:

Wie schön das der zweite Band übersetzt wurde, wer den ersten Band geliebt hat, wird diesen auch mögen.

Die Geschichte beginnt brutal, sehr brutal. 
Aileana wird von Lonnrach gefoltert und gequält und wie ich finde, nimmt die Autorin hier kein Blatt vor den Mund. 
Selbst als sie befreit wird und in die Menschenwelt zurück kehrt geht es hier nicht sehr zimperlich zu.

Elizabeth May hat dieses wirklich sehr spannend beschrieben, bis ins kleinste Detail.
Einige Geheimnisse werden in diesesm Teil gelüftet was die Autorin sehr gut umschrieben hat. 
Auch hier wird es wieder in keiner Zeile langweilig.
Besonders gut hat mir die beschreibung von Aileanas Fähigkeiten gefallen. 
Auch was es mit Kierans wahrer Identität auf sich hat wurde schön und sehr detailreich erzählt.
Alles in allem ist auch der zweite Teil der Feenjägerin eine gelungene Fortsetzung.
Ich hoffe sehr das wir uns auch auf den dritten Teil der Reihe freuen dürfen, denn es wäre sehr schade wenn dieser nicht übersetzt werden würde.

Auch hier 5 von 5 Punkten

Rezension [Die Feenjägerin - Elizabeth May]






Titel: Die Feenjägerin
Autor: Elizabeth May
Verlag: Heyne
Seiten: 398
Preis: € 13,99

Inhalt:

In "Die Feenjägerin" lernen wir die junge Aileana Kameron kennen, sie kommt aus gutem Hause und soll auf diversen Bällen einen Ehemann finden. 
Leichter gesagt als getan, denn:
 Aileana sollte sich dort damenhaft benehmen, was sie keinesfalls ist. 
Deswegen schleicht sie sich lieber davon und geht auf die Jagd nach Feen, die damals ihre Mutter getötet haben.

Beurteilung:

Fangen wir mal mit dem Cover an, es ist einfach wunderschön! 
Ich mag selten Cover auf denen Gesichter oder Menschen abgebildet sind, aber dieses hier gefällt mir wirklich gut. 
So kann man sich die Protagonistin wirklich vorstellen, der ausdruck in den Augen sagt alles.

Der Schreibstil von Elizabeth May ist sehr flüssig und sehr leicht zu lesen, man kommt schnell in die Geschichte und liest sie wirklich in einem weg. 
Die Geschichte ist schön spannend gestaltet, es wird einem in keiner Zeile langweilig.

Kommen wir zu dem Geschehen und der Hauptprotagonistin.

Aileana ist einfach nicht das typische Mädchen, aber ich muss sagen, so mag ich es auch viel lieber, vielleicht auch weil ich selbst nicht das typische Mädchen bin. 
Ich mochte sie von Anfang an sehr gerne. 
Sie hat diesen unglaublichen Draht zu ihrere Familie und will ihre tote Mutter rächen. Ihren Stuhrkopf und ihre Art muss man einfach mögen. 

Die Geschichte ist wirklich toll, der Gedanke an böse Feen war zwar als erstes nicht so meins, aber sie sind so toll beschrieben und ausgearbeitet, man gewöhnt sich schnell an das böse. 
Es ist auf jedenfall mal etwas anderes, denn ansonsten sind Feen ja immer schön, glitzernd und niedliche Wesen.

Fazit:

Wer Fantasy mag und auf spannende Geschichten steht sollte auf alle Fälle diese Geschichte lesen.

5 von 5 Punkten!

Sonntag, 27. November 2016

Rezension: "Die List der Katzenfrau" von Sandra Melli (Dämmerlande 4)

Titel: Die List der Katzenfrau
Autor: Sandra Melli
Verlag und Info: Droemer Knaur
TB, 504 Seiten
Preis: 14,99 €
Reihe: Ja, Band 4 von Dämmerlande (insg. 6 Bände)


Die List der Katzenfrau - Sandra Melli (Dämmerlande 4)


Inhalt

Und wieder ist die Katzendame Laisa mit ihren Freunden unterwegs, um die Welt zu retten:-) Diesmal hat sie auch noch den Katzenmensch N'ghar an ihrer Seite und findet endlich auch genaueres über ihre Herkunft und ihre Eltern heraus - die wird es wohl in einem der Folgebände zu retten geben, und auch hier hat natürlich ihr Erzfeind Gayyad seine Finger im Spiel.

Diesmal gibt es im blauen Reich Ärger: Laisa muss ein weißes Eirun-Volk retten, das von dem Bösewicht Gayyad/Erulim/Frong hinter einem Bergmassiv durch Beeinflussung gefangen gehalten wird.
Doch damit natürlich nicht genug: Rogon wird auf einer seiner Reisen gefangen genommen, was Tirah, seine Seelengefährtin, in Lebensgefahr bringt. Und so muss Laisa auch ihm noch zur Hilfe eilen. 

Und zu guter Letzt muss auch noch ein Krieg gegen Flussmaul ausgefochten werden - das Banditenvolk, das sich immer mehr herausnimmt und schließlich sogar versucht, die unantastbaren Lotsen des heiligen Fluss zu schädigen. 

Die Aufgaben in den Dämmerlanden nehmen kein Ende - und doch verliert Laisa ihr großes Ziel, nämlich den Krieg zwischen allen Farben zu befrieden, nie ganz aus den Augen. 


Beurteilung 

In meinen vorherigen Rezensionen habe ich schon viel zu den Romanen der Dämmerland - Reihe gesagt und es ändert sich auch nicht viel, deshalb versuche ich, die Beurteilung kurz zu halten:

Es verläuft eigentlich in jedem Band nach dem gleichen Schema: Laisa und ihre Freunde retten in unterschiedlichen Gruppenkonstellationen die Welt, wobei sie immer wieder zu unterschiedlichen politischen Verwirrungen quer durch die Dämmerlande zur Hilfe gerufen werden. 

Laisa und ihre ungewöhnliche Gefolgschaft, die aus Wesen aller Farben besteht, wird immer größer, bekommt mehr Anhänger und somit auch einen immer größeren Bekanntheitsgrad. Mittlerweile ist sie für die Evaris fast aller Farben unterwegs, um die größten Baustellen zu befrieden.

Die positive Überraschung in Band 4 war, dass Laisa endlich Zugang zu ihrer Vergangenheit erhält - zumindest teilweise. Und sie hat endlich Menschen wie sich selbst um sich herum, eventuell beginnt da sogar eine Romanze mit einem männlichen Katzenmenschen? Man wird sehen!

Auch mit den Farben und wer, wann, mit wem, prägt sich, trotzdem es immer noch sehr verworren und kompliziert ist, dann doch im Verlauf der Reihe nach und nach von selbst ein, so dass man sich als Leser besser zurechtfindet.

Ich will nicht sagen, dass es langweilig ist - es macht Spaß, die Reihe zu lesen, Laisa ist sympathisch und lustig und ihre Freunde auch, und ich finde es toll, was sich die Autorin da in jedem Band wieder einfallen lässt - aber der Ausgang jedes Abenteuers ist sehr vorhersehbar, und die Tatsache, dass Laisa immer alles kann und für alles sofort eine Lösung findet, beginnt irgendwann zu nerven.

Trotzdem zeichnet sich jetzt langsam ein Fortschritt ab, eben durch die Auflösung des Rätsels um Laisas Vergangenheit, und so langsam nähert man sich auch den Zusammenhängen zwischen den Vorkommnissen in den verschiedenen Reichen an, die Evaris treffen aufeinander - die Handlungsstränge kommen immer mehr zusammen. 

Daher gebe ich dem Buch vier von fünf Sternen und werde mich demnächst frohgemut an Band 5 machen. 

Rezension: "Red Rising - im Haus der Feinde" von Pierce Brown

Titel: Red Rising - Im Haus der Feinde
Autor: Pierce Brown
Verlag und Info: Heyne Verlag
TB, 560 Seiten
Preis: 12,99 €
Reihe: Ja, Band 2
Genre: Dystopie/Sciene Fiction 


Red Rising - im Haus der Feinde von Pierce Brown


Inhalt 

Darrow, der geborene Rote, der nun ein Goldener ist, verfolgt immer noch seine Mission, die herrschende Farbe zu infiltrieren und der Rebellengruppe "Söhne des Ares" so zu einem Durchbruch zu verhelfen.

Doch mehr und mehr verliert sich diese Mission in seinem Alltag und in seiner Gegenwart und Darrow muss sich immer wieder selbst daran erinnern, was sein eigentliches Ziel ist, denn er hat überhaupt keinen Kontakt mehr zu den ursprünglichen Drahtziehern.

Er ist mittlerweile im Haus Augustus aufgenommen, fällt aber bei seinem Ziehvater in Ungnade, da er sich bei einem Übungskampf gegen die Bellonas nicht beweisen kann. 

Bevor er sich versehen kann, entbrennt ein Krieg zwischen den Häusern, der sich zu einem Krieg um die Herrschaft auf dem Planeten Mars und gegen das aktuelle Oberhaupt Oktavia de Lune entwickelt. Doch auch die Söhne des Ares tauchen auf einmal wieder auf der Bildfläche auf und erinnern Darrow an seine Herkunft als Roter und an seine ursprüngliche Aufgabe.

Doch Darrow hat auch bei den Goldenen mittlerweile treue Freunde und versucht, sie zu schützen. Somit wird sein Leben immer komplizierter. Kann Darrow seinen Prinzipien treu bleiben und das ganze Farbsystem der Weltengesellschaft aus den Angeln heben?


Beurteilung 

Ich habe mich hier schon bei der Zusammenfassung schwer getan, denn es passiert so viel auf diesen knapp 600 Seiten, das man gar nicht weiß, wo man eigentlich anfangen soll.

Ursprünglich habe ich begonnen, Red Rising zu lesen, weil es sich nach einer spannenden Dystopie angehört hat. Und den ersten Band fand ich auch wirklich gut.

Teil 2 "im Haus der Feinde" ist mir entschieden zu Science Fiction lastig, ich würde schon fast sagen, es ist eher Space Opera. Zwar wird zwischendurch mal die Vergangenheit der Menschen auf der Erde erwähnt, da hört die Ähnlichkeit mit einer Dystopie dann aber auch schon auf.

Von der ersten Seite an fliegen einem Begriffe von allen möglichen Raumschiffen, Kriegsmanövern, Rüstungen etc. um die Ohren, so dass man zuerst einmal nicht wirklich durchblickt.

Das wird nach den ersten 50 Seiten wieder besser, es gibt durchaus sehr spannende Parts in diesem zweiten Teil, aber eben immer wieder durchbrochen durch bildgewaltige Weltraumkampfszenen, von denen ich eigentlich gar kein Fan bin.

Mit den verschiedenen Farben, die die Menschen in verschiedene Wertigkeitskategorien bzw. Berufsgruppen einstufen, komme ich noch recht gut zurecht, auch wenn das schon einige sind. Wenn man sich allerdings dann noch zusätzlich zwischen den unzähligen Häusern der Goldenen auskennen muss und dann noch ein paar handelnde Protagonisten ständig die Seiten zwischen den Häusern oder gar zwischen den Rebellen und den Goldenen wechseln, wird es ganz schön kompliziert.

Somit hat man zwischendurch immer wieder ein paar Dutzend Seiten guten Lesefluss und dann wieder ein paar Dutzend Seiten, durch die man sich mehr oder weniger mühselig kämpft, da doch manches eher Uninteressante recht ausschweifend beschrieben wird.

Mein Fazit: 

Da ich den ersten Band sehr gut Fand und auch in diesem zweiten Teil durchaus einiges an der Handlung positiv fand ( und nicht zuletzt den Protagonisten Darrow symphathisch und unglaublich interessant finde), hoffe ich, dass Band 2 nur ein "Durchhänger" ist und der dritte bereits erschienene Band, "Tag der Entscheidung", wieder zu Hochform von Band 1 zurückfindet.

Daher vergebe ich hier von 4 von 5 Rezisternchen.