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Freitag, 16. September 2016

Rezension: "Tötet uns alle" von Dan Wells

Titel: Tötet uns alle 
Autor: Dan Wells
Verlag und Info: Piper Verlag
TB, 1550 Seiten
Preis: 25,00 €
Reihe: Partials, alle 3 Bände in einem Roman
Genre: Dystopie



 „Tötet uns alle“ von Dan Wells

Die Partials-Trilogie auf 1550 Seiten – eine Dystopie, die Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen anspricht.

Inhalt:

Was wir aus vielen Science Fiction Filmen kennen, ist Realität geworden: Die Menschen haben die Partials erschaffen – gentechnisch manipulierte Supersoldaten, die im letzten Weltkrieg den entscheidenden Vorteil verschaffen sollten.
Doch wurden die Partials so perfekt geschaffen, dass sie den Menschen zu ähnlich wurden. Sie erhoben sich gegen die Unterdrückung ihrer Rechte, und Menschen und Partials begannen sich erbarmungslos zu bekriegen.

Als die Regierung den geheimen „Aus“-Schalter drücken wollte, der die Partials stillegen sollte, wenn etwas schief ging, ging leider auch etwas schief: Die Seuche, die die Partials vernichten sollte, griff nur die Menschen an: Das aggressive Virus RM tötete die Menschheit bis auf wenige Tausend binnen einiger Tage.

Nun lebt der Rest der Menschen auf in einer kleinen Gemeinschaft in den Ruinen der Zivilisation mit einem großen Problem: Alle Kinder sterben binnen Stunden nach der Geburt an RM. Eine Lösung muss her – sonst stirbt die Menschheit in wenigen Jahrzehnten aus.
Kira Walker, eine junge, intelligente, engagierte Sanitäterin,  sieht nur einen Weg: Sie braucht einen lebenden Partial als Studienobjekt. Mit Ihrem Freund Marcus und ihren Freunden macht sie sich auf den Weg ins Feindesland, um einen Partial zu suchen und zu kidnappen. 

Doch damit löst sie Ereignisse aus, die die restliche Welt und das Weltbild der verbliebenen Menschen umstürzen werden.

Beurteilung 

Eine kurze Anmerkung zu den Äußerlichkeiten: Sammelbände mag ich eigentlich, aber das Buch ist so extrem schwer, dass es zum lesen echt etwas unhandlich ist :-) 
Aber das soll um Himmels willen niemanden aufhalten, denn gute Dystopien gerade auch für Gemüter, denen die derzeit typischen Jugendromane etwas zu kindlich sind, sind ja eher rar gesät, und zu dieser Gattung gehört Partials für mich definitiv dazu.

Auf diese Dystopie habe ich mich schon sehr lange gefreut. Lange stand sie im Bücherregal, was „Partials“ definitiv nicht verdient hat.  Eine Dystopie, die vom Stil und dem Niveau her mit der Silo-Reihe von Hugh Howey oder mit der Passage-Trilogie von Justin Cronin.
Umfangreich, detailreich, komplex, unglaublich spannend und toll zu lesen. Kira Walker ist eine sehr sympathische Protagonistin – eine junge starke Frau, die fast alles schafft, aber nicht ohne Rückschläge, Selbstzweifel und Eigentore, was sie unglaublich echt macht. Eine Person, als die sich jede Leserin in einer solchen Situation gerne sehen würde. 

Dan Wells schreibt unglaublich packend, und trotz des Umfangs hat man nie das Gefühl, dass die Geschichte zu kleinteilig wird oder der Autor sich in Einzelheiten und Nebensächlichkeiten verliert.  Im Gegenteil, durch den positiven Detailreichtum gewinnt die Geschichte sehr an Tiefe und Realismus.
Und wir sind auch nicht allzuweit in der Zukunft – die Geschichte spielt gerade mal im 2. Drittel des 21. Jahrhunderts, also eine Zeit, die einige unter uns vielleicht sogar noch erleben und dann vergleichen dürfen!

Partials bringt einige überraschende Wendungen mit. Vieles wird dem Leser zwar schon wahrscheinlich, lange bevor der Autor es auflöst, doch es gibt auch einige unvermutete Twists, die keine Langeweile aufkommen lassen.
Eine kleine Warnung an die zarten Gemüter: Es geht stellenweise schon etwas brutal zu, Tod, Krieg und Blut sind ein wesentlicher Bestandteil der Story, man sollte also nicht zu zart besaitet sein.

Und für alle Leser, die nach Romanen suchen, die auch ohne zu schnulzige Liebesgeschichten auskommen: Nein, dem Thema entkommt ihr auch in Partials nicht komplett – aber es ist eher als Nebensache eingebaut und dominiert die Handlung nicht.

Eine sehr gute Reihe, hier kann ich nur die volle Punktzahl geben, habe nix zu meckern – muss gelesen werden!



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