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Samstag, 15. Oktober 2016

Rezension: "Erasmus Emmerich und die Maskerade der Madame Mallarmé" - Katharina Fiona Bode

Titel: Erasmus Emmerich und die Maskerade der Madame Mallarmé 
Autor: Katharina Fiona Bode
TB, 256 Seiten
Preis: 14,20 €
Reihe: nein
Genre: Steampunk



„Erasmus Emmerich – die Maskerade der Madame Mallarmé“ – Katharina Fiona Bode

Inhalt:           
                                                
Der geniale und etwas verwirrte Erfinder und selbsternannte Chefermittler Otto von Bismarcks Erasmus Emmerich, der zusammen mit der Qualmfee Marie und dem Zinnmann Zinnoberius einen verzwickten Fall nach dem anderen löst.

Nach einem mysteriösen Troll-Serienmord gerät Marie selbst unter Verdacht und versucht auf eigene Faust, ihre Unschuld zu beweisen. Dabei gerät sie auf die Spur der seltsamen Madame Mallarmé, die sie bis ans eisige Ende der Welt verfolgen müssen und dabei mehr als einmal dem Tod ins Auge sehen – sei es durch ihre übermächtigen Feinde oder den explodierenden Erfindungen des Erasmus Emmerich. 


Beurteilung 

Fangen wir von Vorne an: Das Coverbild ist wunderhübsch und hat es mir sofort angetan. Richtig schön steampunkig :-)

Schlägt man das Buch auf, wird man sofort von einer wunderschönen Illustration des Unterwasserwals Wobbly Dick begrüßt, dem wir im Verlauf des Romans natürlich noch als Transportmittel begegnen.
Schon allein die anfängliche Anmerkung des Lesebegleiters und das Vorwort sind herrlich zu lesen und bringen einen in die richtige Lesestimmung.

So viel trockener Humor, Witz und vor allem anderen: Sprachreichtum und –fantasie sucht wirklich seinesgleichen.  Die Erzählung ist eingebettet in eine Geschichte von Archibald Leach und beginnt mit eventuell schon aus anderen Anthologien bekannten Kurzgeschichten um Erasmus Emmerich, bevor es dann mit der Hauptstory um Madame Mallarmé losgeht.

Ich mag den verwirrten Erfinder Erasmus Emmerich als altmodischen Gentlemen der alten Schule, der mehr durch Zufall denn durch wahre Genialität immer auf die notwendigen Lösungen kommt (das verraten wir ihm aber nicht), sehr gern, aber meine heimliche Lieblingsprotagonistin ist dennoch die Qualmfee Marie.
Sie ist so herrlich dargestellt, mit ihrer brummeligen und zickigen Art, und hat dennoch ein so großes gutes Herz.  Völlig überraschend habe ich auch den süßen kleinen Picker total ins Herz geschlossen – den Müllentsorger, Reittier und besten Freund von Zinnoberius.
Überhaupt ist die Idee, viele „Geräte“ in tierartiger Form mit Haustiercharakter zu erfinden, absolut genial.

In vielen Steampunk-Romanen kommt das steampunkige Element nicht genug zum tragen. Darüber kann man sich hier nicht beschweren – das, was dieses Genre ausmacht, nämlich die Symbiose aus dem Leben des frühen 19. Jahrhunderts und der science-fiction-mäßigen Anmutung der meist durch Dampftechnik betriebenen sagenhaften Erfindungen und Gerätschaften, kommt in diesem Buch voll zur Geltung und im genau richtigen Verhältnis zur eigentlich Geschichte der Handlung eingebunden und beschrieben.
Von der ersten bis zur letzten Seite wunderbar verknuddelt und doch gut verständlich und flüssig geschrieben, witzig, spannend, unvorhersehbar, und von Kapitel zu Kapitel schließt man die Protagonisten mehr ins Herz.

Ich hoffe doch sehr, noch viele Abenteuer mit Erasmus, Marie und ihren Freunden erleben zu dürfen!

Ein ungetrübtes Lesevergnügen, dem ich gerne die volle Punktzahl gebe und jedem geneigten Fan des Genre oder auch als Einstieg nur empfehlen kann.





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