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Samstag, 27. Mai 2017

Rezension: "AchtNacht" von Sebastian Fitzek

Titel: AchtNacht
Autor: Sebastian Fitzek
Verlag und Infos: Knaur Verlag
TB, 400 Seiten
Preis: 12,99 €
Reihe: nein
Genre: Thriller

AchtNacht - Sebastian Fitzek 


Inhalt
Im Internet grassiert eine neue Seite: www.achtnacht.de. Stell Dir
vor, Du könntest einen Menschen nominieren, der in einer Nacht im Jahr
straffrei und sogar gegen Belohnung getötet werden kann. Du müsstest nur
eine geringe Gebühr für Deine Anmeldung bezahlen.
Würdest Du es tun?

Aus einer interessanten Meldung wird auf einmal bitterer Ernst: Immer
mehr Menschen springen auf den Zug auf. Und Benjamin Rühlmann,
geschieden, erfolglos und Vater einer Tochter, die durch einen von ihm
verusachten Autounfall beide Beine verloren hat und nach einem
Selbstmordversuch im Koma liegt, scheint auf einmal zur Zielscheibe zu
werden.

Auf einmal ist er auf der Flucht. Er weiß nicht: Wer kennt die
Achtnacht? Ist sie ernst oder fake? Wieso ist ausgerechnet er nominiert?
Und was ist mit der zweiten Nominierten Arezu Herzsprung?

Hat er eine Chance, die Nacht zu überleben, wenn mehrere 1000 Menschen
hinter ihm her sind? Benjamin Rühlmann muss es schaffen, bis zum
nächsten Morgen sein Leben und das seiner Familie und Freunde zu
schützen....



Beurteilung

Mein erster Fitzek. Und auch nur, weil ich ein Fan von dem Film "the
Purge" bin, an den das Buch ja ganz offiziell anlehnt. Das Buch wurde im
Vergleich mit anderen Büchern des Autors eher schlecht beurteilt, da es
aber mein erster Roman des Autors ist, kann ich unvoreingenommen
herangehen.

Und was soll ich sagen: Ein sehr packender Thriller, und was bei diesem
Genre besonders wichtig ist: Bis zum Ende unvorhersehbar (zumindest für
mich).

Benjamin Rühlmann und Arezu Herzsprung sind zwei hervorragend
ausgewählte Charaktere, die so gut wie nichts gemeinsam haben, außer
dass beide psychisch schwer belastet sind: Ben ein Versager auf der
ganzen Linie - sein es beruflich oder familiär - und Arezu eine junge
Frau mit einer unglücklichen Kindheit, die sie immer noch nicht
überwunden hat. Das ganze in der Umgebung einer kalten und anonymen
Großstadt, in der in der Realität irgendwo jeder sich selbst überlassen
wird, sobald man von der gewünschten gesellschaftlichen Norm abweicht.

Und ich glaube ganz fest, dass in so einer Gesellschaft eine Szenerie
wie die Achtnacht tatsächlich ein Eigenleben entwickeln könnte -
traurig, aber wahr, man kann gar nicht mehr glauben, wie viele Menschen
es gibt, die auf diesen Trend aufspringen würden, aber die Nachrichten
beweisen es uns jeden Tag aufs Neue.

Und wie sich ganze Nationen aufgrund von der Idee einer einzigen Person
infizieren lassen können, sei sie noch so wahnwitzig, hat uns die
Vergangenheit auch schon mehr als einmal gezeigt.

Ich fand die Story durchgehend spannend, das Buch hat mich direkt von
Anfang an gepackt. Und immer wenn man denkt, man weiß jetzt, in welche
Richtung es geht, tauchen wieder unerwartete Situationen und
Erkenntnisse auf.

Was ich auch gut fand, war, dass nicht ewig nichts passiert und zum
Schluss ein bombastischer Showdown kommt, sondern die "rasanteren"
Szenen wechseln sich mit den ruhigeren das ganze Buch durch immer wieder
ab.

Es gibt auch immer wieder Blickwinkelwechsel, die aus der Sicht der
verschiedenen "Drahtzieher" geschrieben sind und es uns erlauben, einen
Rundumblick auf die Geschehnisse der Achtnacht zu haben, und nicht nur
das, was die Protagonisten erleben. Meistens sind diese Einschübe aber
eher kurz gehalten.

Also, für mich ist Achtnacht ein echt guter und gekonnter Thriller, der
das Thema Massenpsychologie an einem extrem interessanten und
beängstigenden Szenario anpackt und uns vor Augen führt, wie einfach
es sein kann, Menschen in großen Mengen zu hypen und zu gewünschten
Handlungen zu bringen.

Jeder, der dieses Buch liest, ist hoffentlich zuerst mal gut
unterhalten, sollte aber auch mal einen Augenblick bewusst darüber
nachdenken, vielleicht künftig nicht mehr jeden Post, Tweet oder
sonstige Meldungen in den sozialen Medien einfach fraglos aufzunehmen,
sondern auch mal kritisch zu hinterfragen.

Hat mich sehr gut und auf einem hohen Niveau unterhalten - 5 von 5
Rezisternchen.

3 Kommentare:

  1. Ich glaube auch, dass Sebastian Fitzek aktuell einer besten deutschen Thriller-Autoren ist! Der Augenjäger und der Augensammler sind auch super tolle Storys. Man kann sie auch unabhängig voneinander lesen, aber die Geschichten hängen schon zusammen und dort gibt es so viele Irrungen und Wirrungen, dass man nur noch gebannt dasitzt! Auch die Thematiken sind super! Das Joshua-Profil z.B. hat auch eine reale Thematik. Was wäre wenn...Einfach genial.

    lg Nadine von Nannis Welt

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