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Freitag, 7. Juli 2017

Rezension: "Junktown" von Matthias Oden

Titel: Junktown
Autor: Matthias Oden
Verlag und Infos: Heyne Verlag
TB, 400 Seiten
Preis: 12,99 €
Genre: Dystopie
Reihe: Nein

Junktown - Matthias Oden 


Inhalt 

In Junktown werden die Bürger damit unter Kontrolle gehalten, dass Sie vom Staat zwangsverordnet Drogen nehmen - und zwar die ganz harten Sachen. Abstinenz wird hart bestraft. Ist der Körper verbraucht, wird er recycelt.

Unsere Gesellschaft, wie wir sie kennen, ist gefallen und ein Opfer des Drogenkonsums geworden. In den Bars und Kneipen gibt es keinen Alkohol mehr, sondern Medikamentencocktails. Die größten Helden sind die, die sich einen goldenen Schuß setzen und damit die Welt verlassen.

Etwas anderes zählt in dieser Konsumwelt nicht mehr. Kinder werden von Maschinen zur Welt gebracht und gezielt auf ihre späteren Aufgaben hin gezüchtet. 

Inspektor Solomon Cain wird gerufen, als eines Nachts eine Brutmutter samt ihrer in Ausbildung befindlichen Föten "ermordert" aufgefunden wird und gleichzeitig ein hochrangiger Wissenschaftler verschwindet. Schnell findet er Ungereimtheiten in dem Fall und die Spur führt zu einem der größten Pharmakonzerne der Nation - die allerdings die Föten selbst in Auftrag gegeben hat.

Während seiner Recherchen muss Solomon Cain sich zum Einen seinen eigenen Dämonen stellen, zum Anderen enthüllt er immer unfassbarere Fakten im Zusammenhang mit den Grundlagen der Drogenkonsumgesellschaft, den Mächtigen und den Interessen der Pharmakonzerne. 

Da wird die tote Brutmutter bald zur Nebensache...


Beurteilung 

Kalt, deprimierend, hart und düster sind Worte, die mir zum Stimmungsbild dieses Romans einfallen. 
Leider hat es mir insgesamt nicht so gut gefallen. 

Eine solche Welt, in der wir nur noch im Drogendelirium umhertaumeln und uns mit Maschinen paaren, will ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. 

Auch vor allem am Beginn die detailreiche Beschreibung der Brutmutter und wie man sich ihrer bedient hat, fand ich ziemlich widerwärtig. Für Jugendliche ist dieses Buch glaube ich definitiv nichts.

Den Fortschritt der Handlung fand ich insgesamt ziemlich mühselig und musste mich wirklich anstrengen, mich durch das ganze Buch zu kämpfen. Es ist eigentlich nicht gut geschrieben, aber es gibt in der Handlung einfach nichts, was mich irgendwo berührt oder mitgenommen hätte.

Mit Herz und Seele hat mir die hier entworfene Welt nicht gefallen - die komplette Menschheit wird von der Regierung lebenslang unter härteste Drogen gesetzt??? Liebe, Freundschaft, Menschlichkeit, das bleibt doch da total auf der Strecke.

Außerdem hat mich der Protagonist Cain recht schnell ziemlich genervt. Für mich ist er ein selbstmitleidiges Weichei, das nichts anderes mehr macht, als zu versuchen, seine Vergangenheit zu vergessen, die Gegenwart zu verfluchen und die Zukunft in Frage zu stellen. 

Und ohne zuviel verraten zu wollen, wird die ganze deprimierende Grundidee zum Ende hin, als Solomon Cain in seiner Ermittlungsarbeit vorankommt, noch kaputter und grausiger. 

Nein, tut mir leid, nicht mal in einer fiktiven Geschichte möchte ich von so einer Welt lesen - dann lieber Zombies, Außerirdische oder sonstige Katastrophen......

Ich kann bei aller Liebe hier nicht mehr als 3 von 5 Sternen geben und die auch nur, weil der Roman nicht unspannend ist, aber absolut nicht meins, sorry.

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