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Sonntag, 15. April 2018

Rezension: "Aura - Die Gabe" von Clara Benedict

Titel: Aura - Die Gabe
Autor: Clara Benedict 
Verlag und Info: Thienemann-Esslinger Verlag
HC, 366 Seiten
Preis: 18,00 €
Genre - Fantasy
Reihe: Nein

Aura - Die Gabe  -  Clara Benedict


Inhalt

Hannah ist ein junges Mädchen, das bisher noch keinen festen Freund hatte. Sie ist ein typischer, selbstkritischer Teenager, der eher nicht zu den Schullieblingen gehört.

Daher kann sie den neuen, gutaussehenden Schüler Jan auch nur aus der Ferne anhimmeln, und natürlich passiert ihr immer etwas peinliches, wenn er in der Nähe ist. 

Auf einer Party passiert dann das Unglaubliche: Er nimmt an einer Runde Flaschendrehen teil, in der auch Hannah sitzt - und hier beginnt es: Es scheint 
fast so, als könne Hannah beeinflussen, auf wen die Flasche zeigt. Das scheint lächerlich, aber als sich ähnlcihe Vorfälle häufen, muss Hannah feststellen: Sie hat tatsächlich eine besondere Gabe.

Schnell stellt Hannah fest, dass dies auch eine ganze Reihe neue Probleme hervorruft und ihr Leben dadurch umso komplizierter - und einsamer - wird. Hannah überschreitet immer mehr Grenzen und findet sich plötzlich sehr allein wieder.

Und Jan ist auf einmal der Einzige, dem sie sich scheinbar bedingungslos anvertrauen kann - und sich ihm damit vollkommen ausliefert, was sich am Ende vielleicht noch als tödliche Falle erweisen kann. 


Beurteilung 

Also dieses Buch hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Dennoch lässt es mich mit leicht gemischten Gefühlen zurück.

Die Geschichte an sich ist nicht neu, aber trotzdem zum lesen gut aufbereitet: Ein junges Mädchen entdeckt, dass sie besondere Gaben hat - in Hannahs Fall Telekinese und Gedankenmanipulation. Was fängt man nun als zeitgenössischer Teenager damit an? Was hätten wir wohl in so einem Alter damit getan?

Es fällt schwer, hier moralische Grenzen einzuhalten - und so auch Hannah. Sie hat mich echt zwischendurch ein bisschen genervt mit ihrem ständigen "Auf-sich-Selbst-Rumgehacke" und ihren Gefühlsschwankungen - aber andererseits war ich in dem Alter auch nicht anders. 

Jan fand ich die ganze Zeit komisch. Er ist arrogant und hochnäsig, und warum sich Hannah so lange mies von ihm behandeln lässt und ihm trotzdem noch hinterherläuft, ist mir ein Rätsel. Ihre Ausbrüche von Selbstbewusstsein zwischendurch fand ich nicht sonderlich authentisch. 
Außerdem finde ich es ein bisschen seltsam, dass sie, obwohl sonst so unsicher mit sich selbst, sie ihre Gabe so schnell annimmt und teilweise so bedenkenlos damit umgeht. 

Manchmal erschien sie mir fast schon ein bisschen dumm. Aber ich muss ja entscheiden, ob ich hier die Protagonistin beurteile oder das Buch an sich - die Autorin wird sich bei der Darstellung des Charakters von Hannah schon etwas gedacht haben. Zugute halten muss man, dass Hannah wohl gut 90% der typischen Teenager in diesem Alter repräsentiert. 

Und zum Lesen ist "Aura" absolut super - das Buch liest sich wirklich leicht und flüssig, die Handlung entwickelt sich recht schnell und es passiert immer mal wieder was Neues, und man möchte unbedingt wissen, wie das ganze ausgeht. 

Es ist ganz gut aufgebaut, wie sich Hannah immer mehr in den Konsequenzen ihrer eigenen Taten verstrickt, was zum Schluss allerdings etwas in einer so extremen Situation gipfelt, dass es etwas weit hergeholt erscheint. 

Der Spannung und Dramatik der Story kommt das aber absolut zu Gute. Trotz der ganzen "Kritik" hat mir das Buch im Ganzen so gut gefallen, dass ich hier 5 von 5 Rezisternchen vergeben möchte.

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