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Samstag, 7. April 2018

Rezension: "Die Spiegel von Kettlewood Hall" von Maja Ilisch

Titel: Die Spiegel von Kettlewood Hall
Autor: Maja Ilisch
Verlag und Info: Knaur Verlag
TB, 444 Seiten
Preis: 9,99 €
Genre: Fantasy/Mystery
Reihe: Nein

Die Spiegel von Kettlewood Hall - Maja Ilisch


Inhalt

Iris, die früh Waise geworden ist, lebt in sehr ärmlichen Verhältnissen und arbeitet hart für wenig Geld in einer Fabrik. Da Sie als noch nicht Erwachsene einfach nicht genug verdient, um sich und ihre Großmutter über die Runden zu bringen, beschließt sie, ihren einzigen Schatz zu verkaufen: Ein Spielzeugpferd, dass ihr ihre Mutter als Kind geschenkt hat und das sie schon seit Jahren nicht mehr angeschaut hat.

Dies führt Iris auf die Spuren Ihrer Vergangenheit und nach Kettlewood Hall, wo ihre Mutter früher als Dienstmädchen gearbeitet hat.  Sie wird dort überraschend nett aufgenommen - aber gehen kann sie nicht mehr. 

In dem Haus gehen sehr seltsame Dinge vor sich 
und immer wieder meint Iris, in den Spiegeln Dinge zu sehen, die in der Wirklichkeit nicht da sind. Und auch die Mitglieder der auf Kettlewood lebenden Familie benehmen sich teilweise äußerst seltsam.
Iris merkt, dass ihr Schicksal untrennbar mit Kettlewood verwoben scheint und dort ein jahrhundertealtes Geheimnis nur auf sie gewartet hat. 


Beurteilung 

Bei Grusel und Mystery bin ich doch immer sofort dabei. Vor allem wenn es um Spiegel und alte Schlösser geht. Das Cover und der Titel hatten mich deshalb sofort - ich bin ja absoluter "Anguckkäufer" - also wenn mich Klappentext und Cover ansprechen, ist es MEINS.

Insgesamt hätte ich mir das Buch von der Aufmachung her gruseliger vorgestellt. Es ist zwar spannend und ein bisschen fantastisch und mystisch, aber gruselig ist definitiv das falsche Buch. Also erwartet hier keinen Horrorroman, auch wenn es durchaus dazu kommen kann, dass Euch beim Lesen der eine oder andere Geist oder gar ein Fluch begegnet.

Aber auch eine bezaubernde Liebes- und Familiengeschichte ist hier Thema, ebenso wie die Faszination des Schachspiels, das wahrscheinlich älteste und sagenumwobenste Spiel der Welt. 

Der Roman spielt am Ende des 19. Jahrhunderts in England, und die Autorin nimmt uns mit in die Atmosphäre der damals überall vorhandenen ärmlichen Slums, sie beschreibt die Atmosphäre der verschiedenen Schauplätze sowohl in größter Armut als auch im vornehmen Kettlewood Hall so gut, dass man sich umschaut und vorstellen kann, mittendrin zu stehen.

Das Buch ist unglaublich gut geschrieben, die Charaktere sind alle total authentisch und lebensecht beschrieben. Maja Ilisch bedient hier gekonnt mit ihren Haupt- und Nebenfigur ein breites Spektrum an Schichten und Schicksalen, das man nur bewundern kann und das so echt und vielfältig scheint wie das Leben eben ist.

Trotzdem oder gerade deswegen liest sich "Die Spiegel von Kettlewood Hall" wunderbar leicht, spannend und unterhaltsam. Obwohl man sich alles gut vorstellen kann, verliert sich die Erzählerin nicht in Details und zieht den Leser mit jedem Satz mehr in ihren Bann. 

Was soll ich noch sagen ohne zuviel zu verraten - Fans von Mystery-Geschichten MÜSSEN dieses Buch lesen, doch genauso kann es als historischer Roman viel bieten und auch als Liebes-und Familiengeschichte kann es angesehen werden. Das Buch hat mich rundum überzeugt und bekommt von mir 5 von 5 Rezisternchen.


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