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Sonntag, 23. September 2018

Rezension: "Aura - der Verrat" von Clara Benedict


Titel : Aura - Der Verrat
Autor: Clara Benedict
Verlag und Info: Thienemann-Esslinger Verlag
HC, 368 Seiten
Preis: 18,00 €
Genre: Urban Fantasy/Jugendbuch
Reihe: Ja, Band 2 

Aura - der Verrat  -  Clara Benedict 


Inhalt 

Band 1 endet damit, dass Hannah auf der Flucht ihren einstmaligen Schwarm Jan im Affekt tötet. 

Dann tritt Elric in ihr Leben, der ihr scheinbar helfen will und sie schützt, in dem er sie Mitten in ein "Former-Nest" setzt: In einer Ausbildungsakademie für künstliche Former schleust er sie unter falscher Identität ein. 

Einen wirklichen Plan gibt es noch nicht, außer, dass Hannah erstmal unauffällig bleiben soll.

Das funktioniert natürlich nicht lange - Hannah fällt es sehr schwer, sich in die Situation einzufinden und Freundschaften mit den anderen Schülern zu schließen. Als natürlicher Former ist sie sehr viel stärker als die meisten anderen Schüler und muss sich entsprechend verstellen, um nicht aus der Menge hervorzustechen.

Doch je mehr Zeit vergeht, desto

Rezension: "Nordland - Hamburg 2059 - Freiheit" von Gabriele Albers

Titel: Nordland - Hamburg 2059 - Freiheit
Autor: Gabriele Albers
Verlag und Info: Acabus Verlag
TB, 662 Seiten
Preis: 18,00 €
Genre: Dystopie
Reihe: Nein

Gabriele Albers - Nordland (Hamburg 2059 - Freiheit) 


Inhalt 

In Norddeutschland herrschen die Wirtschaftsbosse. Sie haben die Ressorts wie Energieversorgung, Wasserversorgung etc. unter sich aufgeteilt. Wer Geld hat, kann alles haben, wer keins hat, fällt durchs Raster. Doch auch unter diesen Spitzenpolitikern herrscht ein ständiger Krieg und jeder versucht, die anderen zu stürzen und selbst noch mächtiger zu werden.

Doch es gibt auch einen Widerstand, der versucht, dieses System zu untergraben und zu stürzen.  

Frauen gelten im bestehenden System nicht viel. Als Lilith, die Tochter von einem der ganz großen Spitzenpolitiker, beginnt, unbequeme Fragen zu stellen

Montag, 10. September 2018

Rezension: "Die Formel" von Dan Wells

Titel: Die Formel
Autor: Dan Wells 
Verlag und Info: Piper Verlag
Paperback, 528 Seiten
Preis: 16 €
ET: 02.05.2018 
Genre: dystopischer Thriller 
Reihe: Nein

Dan Wells  -  Die Formel


Inhalt

Der Wissenschaftler Lyle Fontanelle arbeitet in einer Kosmetikfirma und entwickelt dort Formeln für neue Pflegeprodukte. 

Er entdeckt die Möglichkeit, eine wirklich wirkende verjüngende Creme herzustellen, die nicht auf oberflächlicher Basis der Haut, sondern direkt auf die DNA einwirkt und dadurch unglaublich effektiv ist.

Leider stellt sich nach den Tests heraus dass das Produkt sehr unerwünschte Nebenwirkungen hat. Doch der Konzern beschließt sich, die Creme mit Tricks trotzdem legal auf den Markt zu bringen.

Damit beginnt eine unaufhaltsame Katastrophe: Die DNA Veränderungen bewirken, dass sich Menschen durch Kontakt in vollständig andere Personen verwandeln, sofern diese irgendwie mit der Creme in Berührung gekommen sind. Das hat ungeahnte Auswirkungen: Manche fürchten sich davor, manche wollen es unbedingt. Wer will nicht aussehen wie ein berühmter Star?

Doch die Sache gerät sehr schnell außer Kontrolle und schnell merken die Macher, dass ihnen alles aus den Händen gleitet und die ganze Welt auf eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes zuschlittert.


Beurteilung 

Dan Wells ist nach der Partials - Reihe und den Mirador-Romanen zu einem meiner Lieblingsautoren aufgestiegen und auch "Die Formel" beweist einmal wieder, dass Dan Wells einfach ein Meister der Spannung ist.

Er spielt auf den Nerven und Gefühlen der Leser wie ein Musiker mit seinem Instrument. Er nimmt Themen auf, die einfach jeden Menschen irgendwo  tangieren - wer von uns hat noch nie versucht, sich selbst durch Kosmetika zu verbessern, egal ob Mann oder Frau, besser, hübscher, jünger, gesünder auszusehen? 

Dies wird gemischt mit unserer Faszination für Technik, Forschung und Entwicklung, sowie unserer Sensationsgier, wenn irgendwo etwas schief läuft oder jemandem etwas passiert, und schon haben wir die perfekte Mischung für einen Thriller mit topaktuellen Themen und einer Vision, die natürlich total übertrieben ist, aber irgendwie zielen doch tatsächlich momentan viele Forschungen auch in der Gegenwart schon in ähnliche Richtungen - mich persönlich hat die Lektüre wirklich dazu animiert, auch mal eine andere Seite der möglichen Folgen unserer Gesellschaft im Schönheitswahn zu betrachten.

Über den Schreibstil von Dan Wells muss ich eigentlich nicht sprechen - er ist über alle Zweifel erhaben :-) Obwohl er durchaus komplexe Themen anpackt, verliert er sich nicht in seitenlangem fachchinesisch oder endlosen philosophischen Betrachtungen, sondern schreibt so, dass jeder die Sachverhalte versteht, dennoch kurzweillig und immer wieder überraschend. 
Berechenbar sind seine Geschichten und auch "Die Formel" jedenfalls nicht. 

Über die Protagonisten kann ich gar nicht soviel sagen - es ist jetzt niemand dabei, der mir total sympathisch oder unsympathisch ist, es sind halt viele machtgeile Personen in hohen Konzernpositionen dabei, die ganz klassisch als geld- und machtgierig dargestellt werden und auch handeln, und unsere Hauptperson Lyle hadert mit seinem Gewissen und wankt zwischen der Freude, endlich auch mal etwas erreicht zu haben und dem Wissen, dass das was er getan hat, zu einer Katastrophe führen kann. Und er ist frustriert, da egal was er unternimmt, dies nur noch weiter ins Unglück zu führen scheint. 

Aber lest selbst - Dan Wells ist eine Bank für Top-Bücher, und so reiht sich für mich auch "Die Formel" nahtlos ein und kassiert 5 Rezisternchen.



Donnerstag, 6. September 2018

Rezension: "Cat & Cole - Die letzte Generation" von Emily Suvada

Titel: Cat & Cole - Die letzte Generation
Autor: Emily Suvada
Preis: 17 €
HC, 480 Seiten
Genre: Dystopie
Reihe: nein

Cat & Cole - die letzte Generation  -  Emily Suvada


Inhalt

Ein unaufhaltsames Virus hat die letzten Menschen dazu gezwungen, ihr Leben in Bunkern zu verbringen, da noch kein Impfstoff entwickelt wurde. Cat ist eine der wenigen Versprengten, die noch an der Oberfläche leben - und dafür große Opfer bringen müssen. Denn  Diejenigen, die nicht rechtzeitig das Fleisch anderer infizierter Menschen essen, sterben.

Ihr Vater ist einer der genialsten Programmierer des Konzerns Cartaxus, der angeblich versucht, die Menschheit zu retten - und verschwunden, vermutlich tot. 

Nach einiger Zeit wird Cat, die wie alle anderen Menschen ein Panel mit Apps implantiert hat, die ihre Sinne und Fähigkeiten verbessern, gezwungen, ihr Versteck zu verlassen, und trifft dabei auf einen Krieger von Cartaxus, über den sie Dinge über ihren Vater und ihre eigene Rolle im Kampf ums Überleben der Menschheit erfährt, die ihre bisherige Welt auf den Kopf stellen.

Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn die freien Infizierten werden immer gefährlicher....


Beurteilung 

Ich fange wieder außen an: Zunächst fand ich das Cover, wenn auch farblich eindrücklich, wenig aussagekräftig. Ich muss gestehen, dass mir erst, als ich das Cover kurz vor dem Tippen der Rezension nochmal betrachtete, auffiel, dass es sich tatsächlich auf die Geschichte bezieht :-)
Lasst Euch überraschen.

Zunächst könnte man denken, Cat & Cole reiht sich in die mittlerweile zahllos erschienenen Dystopien nach Schema F ein: Die Menschheit fast am Ende nach Ausbruch eines unheilbaren Virus, eine unmögliche Romanze zwischen zwei jungen Menschen, die die Welt retten müssen.

Aber dem ist nicht so. Beziehungsweise doch, diese Elemente gehören natürlich zum Plot. Allerdings ist dieser Roman so gespickt von unerwarteten Wendungen, dass man bis zur letzten Seite immer wieder neu überrascht wird - man denkt immer ok, jetzt weiß ich Bescheid - aber weit gefehlt.
 Die Autorin versteht es hier wirklich, von der anfänglichen Situation immer mehr Schichten abzuschälen, bis die letztendliche Wahrheit aufgedeckt ist, das hält über den kompletten Roman eine unglaublich hohe Spannung aufrecht.

Es grenzt schon fast an einen Horrorroman, ohne zuviel verraten zu wollen, als klar wird, was Cartaxus und Cats Vater wirklich in der Vergangenheit getan haben.
Die Protagonisten sind eher Jugendliche, wobei es für jede Altersgruppe gut zu lesen ist. Ich werde jetzt nichts darüber schreiben ob ich die Protagonisten toll finde oder nicht, das finde ich immer schwierig. Ich nehme sie so wie sie in den Geschichten eben sind - man kann ja nicht jedermanns Freund sind und jeder Prota hat wahrscheinlich Eigenschaften, die man mehr mag oder nicht. Sowohl Cat als auch Cole werden als mutige Menschen dargestellt, die aber auch viel durchgemacht haben und mit ihren Päckchen zu kämpfen haben, also auch menschliche Schwächen aufweisen, so dass sie nicht als Hyperüberhelden dargestellt werden.

Auch die Mischung aus fortgeschrittener Biotechnik, genialen Programmierern und dem Ausbruch eines Virus als Plot ist sehr gelungen dargestellt. Emily Suvada hat einen Pageturner gezaubert, wie es ihn nur selten gibt. Man kann es echt nicht aus der Hand legen.

Ob es eine Fortsetzung gibt bleibt abzuwarten - bei dem Ende ist es wohl zu erwarten, denn obwohl es kein vollständig offenes Ende ist, ist es von Friede, Freude, Eierkuchen weit entfernt. Hoffen wir es mal, denn davon will ich unbedingt mehr haben. 5 Rezisternchen für Cat & Cole. 
 


Mittwoch, 5. September 2018

Rezension: "Schnittergarn" - Anthologie div. Autoren

Titel: Schnittergarn
Autoren: diverse / Anthologie
Verlag und Info: Leseratten Verlag
TB, 425 Seiten
Preis: 15,00 €
Genre: Anthologie / Skurriles 

Schnittergarn - Anthologie div. Autoren


Inhalt

Diese Anthologie enthält  - wenn ich mich nicht verzählt habe - insgesamt 22 Kurzgeschichten rund um das Thema und die "Person" Tod - die Geschichten haben gemein, dass der Tod in Ihnen auf lustige Weise personifiziert wird und die Erzählungen Geschichten aus einem gedachten Alltag des Todes wiedergeben. Eine Kurzbeschreibung jeder einzelnen Geschichte wiederzugeben, würde den Rahmen der Inhaltsangabe sprengen, daher verrate ich mehr in meiner Rezension. 

Beurteilung 

Kaufentscheidung waren für mich eindeutig Titel und Cover, ohne mich genauer über den Inhalt informiert zu haben. Diese ausgeprochen gelungene Illustration bietet so viel zu sehen, dass man sich das Cover minutenlang ansehen kann und immer noch etwas Neues findet. Dazu die schreiend bunten Farben vor dem schwarzen Hintergrund und die blutrote Schrift - Gratulation, da ist ein echter Eyecatcher gelungen.

Da ich als Möchtegerngrufti grundsätzlich fasziniert bin vom Thema Tod, wollte ich sehr gern wissen, was sich die Autoren zu dem Thema haben einfallen lassen.

Ich kenne nun die Inhalte der Verlagsausschreibung nicht, aber ich fange gleich mal mit dem an, was mich insgesamt ein bisschen enttäuscht hat: Ich hätte mir eigentlich vom zeitlichen Setting her mehr Abwechslung erwartet. 
Fast alle Geschichten haben gemein, dass sie den Tod in eine moderne Gegenwart hineinkatapultieren und dort etwas erleben lassen. Zugegeben, unsere Gegenwartet bietet ja auch viel Stoff, den Tod zu "verkomischen", aber das wäre doch sicherlich auch vor einem geschichtlichen, dystopischen oder fantastischen Hintergrund gelungen. Manche Geschichten glänzen tatsächlich mit diesen Abweichungen, aber der Großteil weist eben Elemente aus der aktuellen Zeit auf, was mitunter dazu führt, dass sich, wenn man 4 Geschichten am Stück liest, diese im Gedächtnis beginnnen, miteinander etwas zu verschwimmen.

Daher: Vielleicht nach jeder Kurzgeschichte einfach mal etwas pausieren und etwas anderes lesen - dann ist der Genuss größer! Denn: Für sich genommen sind die Stories wirklich ALLE gut geschrieben, amüsant und abwechslungsreich.

Ich bekomme hier wahrscheinlich gar nicht alles unter, was in den Geschichten angesprochen wird Daher habe ich entschieden in dieser Rezension auf die Nennung einzelner Autoren und/oder Geschichten namentlich zu verzichten, da jede(r) einzelne Autor(in) hier seine ganz persönliche Note beigetragen hat und es nicht fair wäre, da jemanden besser oder schlechter dastehen zu lassen als die anderen aus dem Team. 

Die folgende Auflistung gibt einen Überblick welche Fragen in dem Buch beantwortet bzw. zumindest gestellt werden:

Wie ist das eigentlich mit den Haustieren - kommen die in den Himmel und haben die den gleichen Sensenmann wie wir Menschen? Wo wohnt Gott eigentlich? Hat Tod eine Freundin und wie macht er das eigentlich, auf der ganzen Welt die vielen Menschen jeden Tag abzuholen? Hat der Tod auch Feierabend oder Urlaub? Was passiert, wenn jemand keine Lust hat, mit Tod mitzugehen, oder wenn der Tod jemandem begegnet, der sein Herz so erweicht, dass Tod ihn oder sie rettet, statt mitzunehmen? Kann der Tod Auto fahren und wie kommt er mit Einhörnern klar? Welche Hobbies hat er und was macht er eigentlich, wenn niemand mehr stirbt?Ist der Tod eitel und hat er Kinder?

Das alles sind Fragen, denen in diesem Buch nachgegangen wird. Banshees, Einhörner, Gottheiten aus allen denkbaren Religionen, Personifizierungen aller Zustände, und vieles mehr wird aufs Korn und auf die Schippe genommen.

Nach der Lektüre muss ich sagen, dass ich Tod eigentlich total gern habe und nicht mit ihm tauschen möchte. Um ihm weiterzuhelfen habe ich mir vorgenommen unsterblich zu bleiben. 

Da sich Schnittergarn als Buch in seiner Art und Weise wirklich von der Masse abhebt, bekommt die Anthologie trotz meines Gemeckers am Anfang 5 von 5 Rezisternen - aber liebe zukünftige Leser, befolgt meinen Rat und lasst Lesepausen zwischen den Geschichten, um jede einzelne ausreichend zu würdigen.

Dienstag, 4. September 2018

Rezension: "Vindex" von J.S. Hartmann

Titel: Vindex
Autor: J.S. Hartmann
Verlag und Info: Chaospony Verlag 
Genre: Dystopie
Preis: 13,90 €
Reihe: nein

 Vindex - J.S. Hartmann

Inhalt: 

Der kurze Klappentext sagt eigentlich alles aus:

 "Eine zerstörte Welt. Der Speaker herrscht mit eisener Faust. Ein Krieger, der alles verloren hat. Eine Hoffnung."

Kurz, prägnant und dennoch wird der Inhalt damit abgedeckt: Vindex lebt in einer zerstörten Welt und gehört zu den Inokwa, einer geächteten Minderheit. Zusammen mit seinen Eltern, seinem kleinen Bruder und seinem Opa versteckt er sich wie alle anderen Zivilisten vor den Truppen des Speakers, die Siedlungen überfallen und die Menschen dort umbringen oder unfreiwillig in ihre Truppen integrieren.
Vindex wird auch mitgenommen und zum brutalen Soldaten ausgebildet. Doch eines Tages beschließt er seinen eigenen Weg zu gehen, da er nicht damit einverstanden ist, wie der Speaker nach und nach alle Überlebenden des vergangenen Krieges abschlachtet und der nächste Diktator des Rests der Zivilisation werden will.
Doch der Speaker lässt ihn nicht einfach so gehen und verfolgt ihn, und es wird schwierig, aus seiner Reichweite zu gelangen.

Beurteilung

Boah. Das fiel mir als erstes ein, als ich so während des Lesens (man feiere den Genitiv) darüber nachdachte, wie meine Rezension ausfallen könnte. 
Fangen wir außen an: Das Cover von Vindes erinnert mich an Assasins Creed. Ein einsamer Kämpfer, bis an die Zähne mit Waffen ausgerüstet, durch eine Kapuze unkenntlich, zieht einsam durch eine kaputte Welt. Und so düster und staubig wie das Cover aussieht, ist auch die Welt in "Vindex": Ein großer Krieg hat die Zivilisation zu Grunde gerichtet und die Überlebenden schlachten die Reste aus.

Vindex ist wahrlich keiner der üblichen Romane im dystopischen Bereich. Er kommt völlig ohne Romance und Lovestory aus - das ist wirklich selten, dass es nicht mal den Hauch einer Anspielung in diese Richtung gibt. Was es aber zu einer wahren Abwechslung macht! 
Dadurch, dass wir Vindex als kleinen Jungen kennenlernen, wird er uns als Lesern nahegebracht - denn später, als er ein harter Bursche wird, der reihenweise Menschen killt, gefällt er mir gar nicht mehr. Er wird eiskalt und ein Säufer, der sich um nichts und niemanden außer sich selbst kümmert. Über den Tod seines kleinen Bruders kommt er nicht hinweg und hat dauernd Alpträume, die er nur mit Alkohol bewältigen kann.

Vindex ist nichts für zarte Gemüter. Es wird teilweise recht deutlich beschrieben, wie Menschen (Erwachsene wie Kinder) auf verschiedene Arten zu Tode bekommen, ein sensibler Mensch könnte hier übles Kopfkino bekommen, daher richtet Euch darauf ein, wenn ihr Vindex lest.

Geschrieben ist das Buch sehr spannend und flüssig, die Autorin benutzt eine gut verständliche Sprache und überbrückt längere Zeiten ohne Dialoge, in dem sie Vindex in Gedanken mit sich selbst sprechen lässt, statt seine Gedankengänge einfach nur zu beschrieben, was mir sehr gut gefallen hat. 

Jetzt zum Gemecker: Ich musste mir allerdings zwischendurch die Frage stellen, warum zum Teufel diese armen geknechteten Menschen nicht einfach abhauen. Mit den paar Autos die noch funktionieren und den Resten von Benzin kann doch der Speaker nicht überall sein und nicht die ganze Welt beherrschen. Warum laufen die Menschen nicht in alle Himmelsrichtungen davon und suchen sich ein ruhigeres Plätzchen in den freien Städten, die es geben soll? Wieso bleiben sie an Ort und Stelle und leben Tag um Tag in Angst vor dem Speaker? Die Antwort auf diese Frage blieb mir verwehrt. 
Ab und an ging mir Vindex auch richtig auf die Nerven, weil er ein wahrer McGyver zu sein scheint, wenn es um das Lösen von ausweglosen Situationen geht, so wird ein Prota schnell zum unrealistischen Übermenschen, was nicht so gut leiden kann. Aber durch seine vielen Schwächen wird das im Gesamtbild etwas ausgeglichen.

Sieht man darüber hinweg, ist Vindex ein echtes Lesevergnügen, auch wenn Dystopieliebhaber in ähnlicher Form sicherlich schon anderes gelesen haben und nichts wirklich Neues zu erwarten haben.

Für alle, die vor allem mal etwas anderes lesen wollen als die üblichen romatischen Jugend-Dystopien, kann ich Vindex nur empfehlen und vergebe 4 von 5 Rezisternchen.