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Montag, 10. September 2018

Rezension: "Die Formel" von Dan Wells

Titel: Die Formel
Autor: Dan Wells 
Verlag und Info: Piper Verlag
Paperback, 528 Seiten
Preis: 16 €
ET: 02.05.2018 
Genre: dystopischer Thriller 
Reihe: Nein

Dan Wells  -  Die Formel


Inhalt

Der Wissenschaftler Lyle Fontanelle arbeitet in einer Kosmetikfirma und entwickelt dort Formeln für neue Pflegeprodukte. 

Er entdeckt die Möglichkeit, eine wirklich wirkende verjüngende Creme herzustellen, die nicht auf oberflächlicher Basis der Haut, sondern direkt auf die DNA einwirkt und dadurch unglaublich effektiv ist.

Leider stellt sich nach den Tests heraus dass das Produkt sehr unerwünschte Nebenwirkungen hat. Doch der Konzern beschließt sich, die Creme mit Tricks trotzdem legal auf den Markt zu bringen.

Damit beginnt eine unaufhaltsame Katastrophe: Die DNA Veränderungen bewirken, dass sich Menschen durch Kontakt in vollständig andere Personen verwandeln, sofern diese irgendwie mit der Creme in Berührung gekommen sind. Das hat ungeahnte Auswirkungen: Manche fürchten sich davor, manche wollen es unbedingt. Wer will nicht aussehen wie ein berühmter Star?

Doch die Sache gerät sehr schnell außer Kontrolle und schnell merken die Macher, dass ihnen alles aus den Händen gleitet und die ganze Welt auf eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes zuschlittert.


Beurteilung 

Dan Wells ist nach der Partials - Reihe und den Mirador-Romanen zu einem meiner Lieblingsautoren aufgestiegen und auch "Die Formel" beweist einmal wieder, dass Dan Wells einfach ein Meister der Spannung ist.

Er spielt auf den Nerven und Gefühlen der Leser wie ein Musiker mit seinem Instrument. Er nimmt Themen auf, die einfach jeden Menschen irgendwo  tangieren - wer von uns hat noch nie versucht, sich selbst durch Kosmetika zu verbessern, egal ob Mann oder Frau, besser, hübscher, jünger, gesünder auszusehen? 

Dies wird gemischt mit unserer Faszination für Technik, Forschung und Entwicklung, sowie unserer Sensationsgier, wenn irgendwo etwas schief läuft oder jemandem etwas passiert, und schon haben wir die perfekte Mischung für einen Thriller mit topaktuellen Themen und einer Vision, die natürlich total übertrieben ist, aber irgendwie zielen doch tatsächlich momentan viele Forschungen auch in der Gegenwart schon in ähnliche Richtungen - mich persönlich hat die Lektüre wirklich dazu animiert, auch mal eine andere Seite der möglichen Folgen unserer Gesellschaft im Schönheitswahn zu betrachten.

Über den Schreibstil von Dan Wells muss ich eigentlich nicht sprechen - er ist über alle Zweifel erhaben :-) Obwohl er durchaus komplexe Themen anpackt, verliert er sich nicht in seitenlangem fachchinesisch oder endlosen philosophischen Betrachtungen, sondern schreibt so, dass jeder die Sachverhalte versteht, dennoch kurzweillig und immer wieder überraschend. 
Berechenbar sind seine Geschichten und auch "Die Formel" jedenfalls nicht. 

Über die Protagonisten kann ich gar nicht soviel sagen - es ist jetzt niemand dabei, der mir total sympathisch oder unsympathisch ist, es sind halt viele machtgeile Personen in hohen Konzernpositionen dabei, die ganz klassisch als geld- und machtgierig dargestellt werden und auch handeln, und unsere Hauptperson Lyle hadert mit seinem Gewissen und wankt zwischen der Freude, endlich auch mal etwas erreicht zu haben und dem Wissen, dass das was er getan hat, zu einer Katastrophe führen kann. Und er ist frustriert, da egal was er unternimmt, dies nur noch weiter ins Unglück zu führen scheint. 

Aber lest selbst - Dan Wells ist eine Bank für Top-Bücher, und so reiht sich für mich auch "Die Formel" nahtlos ein und kassiert 5 Rezisternchen.



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