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Freitag, 12. April 2019

Rezension: "Enchanted - Elfenspiel" von Jess A. Loup

Titel: Enchanted - Elfenspiel
Autorin: Jess A. Loup
TB, 312 Seiten
Preis: 12,99 €
VÖ: 2019
Genre: Fantasy
Reihe: Ja, Band 1
© Carlsen Verlag

Enchanted - Elfenspiel  -  Jess A. Loup 


Inhalt 

Tyric ist der Sohn des Elfenkönigs. Der Tradition entsprechend machen 30 Töchter des Hochadels eine Hatz auf ihn  - und die Gewinnerin wird die Königin an seiner Seite. Doch durch schwarze Magie ist Tyric zur Flucht gezwungen.

Faye ist eine von vielen Geiseln am Hof des Fürsten. Aufgrund einer Prophezeiung steht sie im Verdacht, eine Hexe zu sein - doch sie ist noch zu jung, denn die Magie blüht frühestens mit 17 Jahren auf und macht sich durch eine vorrübergehende Blindheit bemerkbar. Sie erfährt durch Zufall davon, dass der Fürst sie aus Angst vor der Prophezeiung töten lassen will, und ist ebenfalls gezwungen zu fliehen.

Der Zufall führt Tyric und Faye zueinander - und dieses Aufeinandertreffen verändert ihrer beider Leben für immer.



Beurteilung

Ich war absolut unsicher was mich in diesem Buch erwartet, und habe es deshalb mit eher konservativen Erwartungen begonnen zu lesen. 
Positiv überrascht war ich, als ich schon auf den ersten paar Seiten total gefangen war. Tyric ist ein Protagonist, bei dem man erstmal ein bisscchen braucht, bis man sich entscheiden kann, ob man ihn leiden kann oder nicht. 
Aber die Autorin hat hier das Kunststück geschafft, einen arroganten Elf, der in seinem Leben eigentlich noch nicht wirklich viel zustande gebracht hat und der ziemlich verwöhnt ist und nichts kann, trotzdem als einen sehr sypathischen und liebenswerten Tollpatsch darzustellen, bei dem zwischendurch überraschende Eigenschaften durchblitzen. 

Bei Faye sieht die Sache ein bisschen anders aus. Ich finde sie doof. Nicht unbedingt unsympathisch, aber sie ist so naiv und gutgläubig und irgendwie so "Mädchen", dass ich im echten Leben wahrscheinlich aus dem Augenrollen nicht mehr rauskommen würde. 
Aber zumindest hat sie beim Lesen überhaupt irgendetwas in mir ausgelöst und das ist ja schon mal was Gutes. 

Die Geschichte an sich finde ich recht gelungen und sie ließ sich gut lesen. Allerdings gab es auch einige Dinge, die mir aufgefallen sind - nicht direkt störend, aber eben doch so, dass das Buch leider nicht direkt zu einem Highlight werden konnte: 

Auch wenn es unterhaltsam geschrieben ist, dauert es sehr lange, bis die Handlung mal Fahrt aufnimmt. Gut das erste Drittel des Buches passiert fast nichts, und im letzten Drittel überschlagen sich auf einmal die Ereignisse. 
Relativ am Ende fand ich die Ereignisse auf dem Knochenfeld sehr überstützt und ein bisschen an den Haaren herbei gezogen und zum Teil nicht nachvollziehbar. 

Außerdem, aber da sind einfach die Geschmäcker verschieden: Die ganze Handlung ist sehr romance-lastig - etwas zu viel für meinen Geschmack. Tyric und Sullivan sind eigentlich die ganze Zeit liebeskranke Trottel mit hautpsächlich hormongesteuerten Handlungen und irgendwie fand ich es auch seltsam, dass die männlichen Elfen so sexbesessen waren. Aber gut, zumindest waren die entsprechenden Szenen finde ich sehr deutlich, aber nicht billig beschrieben. Ich hätte da jetzt bei Elfen etwas irgendwie ätherischeres erwartet... :-)

Elfenspiel wird noch zwei Folgebände haben, die ich auf jeden Fall noch lesen will und gespannt bin wie sich das noch entwickelt. Das Ende war auf jeden Fall ein Cliffhanger, der erwarten lässt, dass sich da noch einiges tun wird in der Handlungsentwicklung, es endet auch relativ aprupt und lässt Fragen offen.

Mein Fazit: Ein unterhaltender Fantasyroman, phasenweise ein bisschen langgezogen, insgesamt aber schon spannend und gut geschrieben, mit einem Ende, das neugierig macht. Ich gebe 4/5 Sternen.



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