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Freitag, 19. April 2019

Rezension: "Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden" von Genki Kawamura

Titel: Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden
Autor: Genki Kawamura
Verlag und Info: C. Bertelsmann
HC, 190 Seiten
Preis: 18,00 €
Genre: Roman
Reihe: nein
VÖ: 2018
© C.Bertelsmann

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 
 

Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden - Genki Kawamura


Inhalt 

Ein Briefträger erfährt, dass er nur noch wenige Tage zu leben hat. Da steht auf einmal der Teufel im Hawaiihemd vor seiner Tür und schlägt ihm einen Deal vor:

Für jeden Tag, den er länger leben darf, muss eine Sache von der Welt verschwinden, über die er sich mit dem Teufel einig werden muss.

Er lässt sich darauf ein und erlebt jeden Tag eine Welt, aus der nur eine Sache verschwunden ist, und wird mit den Auswirkungen konfrontiert. 

Doch als es um seine Katze geht, zögert der Briefträger. 


Beurteilung

Es ist schon fast ein Jahr her, dass ich das Buch gelesen habe - zugegeben. Und trotzdem ist es mir sehr gut im Gedächtnis geblieben. Ich finde die Geschichte einfach megatoll.

Andere Beurteilungen kritisieren, dass die Geschichte zu nichtssagend und oberflächlich sei - aber ich finde gerade, dass der Autor hier keinen Megaroman draus gemacht hat, sondern wirklich eine einfach geschriebene und eher "seicht" erzählte Geschichte niederschreibt, macht das Buch so einprägsam. 

Man wird beim Lesen in ein Gedankenspiel geführt dass man unweigerlich für sich selbst weiterspinnt. Stellt Euch mal vor, es würden, zum Beispiel, Autos verschwinden. Das würde uns ins Mittelalter zurückkatapultieren! Oder Telefone? Uhren? Fernseher? 

Ich finde es total spannend, wenn man mal darüber nachdenkt, wie weit man manche Dinge schon in den Alltag integriert hat und über deren Nutzung und Einfluss auf die Gesellschaft überhaupt nicht mehr nachdenkt.

Und abgesehen vom Inhalt und der "Lehre" in diesem Buch finde ich es einfach total süß, wie es geschrieben ist - der Briefträger ist auf seine Art liebenswert einfach gestrickt, und die Situationen mit dem Teufel haben ihre ganz eigene Komik, sind aber irgendwie auch tragisch, wenn man daran denkt, worum es eigentlich geht, nämlich um einen todkranken Mann.

Und als es dann zum Schluß um die Katzen und vor allem um seine Katze geht, da bin ich vor Rührung einfach nur zerflossen. Als er beginnt, über seine Vergangenheit nachzudenken, wie er Schicksale in seiner Familie erlebt hat und zu was ihn das gemacht hat, und was er eigentlich in seinem Leben alles noch erreichen wollte.

Ich finde, dass dieses Buch bislang noch viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen hat, und obwohl es nicht mein übliches Genre ist, hat es mich mehr berührt wie vieles andere, das ich in den letzten Jahren gelesen habe.

Das Buch bekommt unbedingt 5/5 Sternen.

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