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Donnerstag, 30. Mai 2019

Rezension: "Tief im Wald" von Peternelle van Arsdale

Titel: Tief im Wald
Autorin: Peternelle van Arsdale 
Verlag und Info: Heyne Verlag
TB, 380 Seiten
Preis: 14,99 €
Genre: Thriller
VÖ: 2019
Reihe: nein
© Heyne Verlag

Werbung - Dieses Buch wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt.

Tief im Wald - Peternelle van Arsdale


Inhalt

Alys kann nicht schlafen und streift schlaflos vor ihrem Dorf durch die Wiesen. Als sie heimkommt, sind alle Erwachsenen tot - waren es die zwei seltsamen Frauen, die ihr auf der Wiese entgegenkamen und die so ein seltsames Gefühl der Verbundenheit in ihr hervorgerufen haben?

Alys kommt zusammen mit den anderen Waisenkindern ins Nachbardorf zu den streng gläubigen Schafsdorfern und muss künftig mit den anderen Kindern das Dorf bewachen.

Als die Seelenesserinnen viele Jahre später erneut auftauchen, muss Alys bald fliehen und ihr Leben nimmt eine gänzlich andere Wendung, denn scheinbar ist sie die Einzige, die etwas gegen die Tode unternehmen kann.


Beurteilung

Ich war sehr gespannt auf diese Geschichte und fühlte mich nach den ersten Seiten direkt sehr angezogen. 

Peternelle van Arsdale hat einen sehr ungewöhnlichen Schreibstil - es liest sich nicht wie ein moderner Roman, sondern hat etwas eigentümliches, als würde man ein Märchen oder eine Erzählung aus alter Zeit lesen, aber dennoch sehr gut und einfach zu lesen. Es erzeugt eine ganz eigene Stimmung in der Geschichte.

Man erfährt nicht genau wann und wo man sich befindet - die Geschichte spielt sich zwischen wenigen kleinen Dörfern, Seen, Wäldern und der Meeresküste ab. Das ist aber für den Verlauf der Handlung auch vollkommen irrelevant. Das Gesamtszenario mutet aber sehr mittelalterlich an, es gibt keinerlei Technik und die Menschen sind gläubig, abergläubisch und schnell dabei, intelligente und andersdenkende Menschen zu verfluchen und als Böse abzustempeln.

Es ist eigentlich kein Thriller, sonder eher ein Mystery-Jugendroman, wie ich finde. Eine an sich sehr traurige Geschichte, wenn man darüber nachdenkt, welches Schicksal die Kinder erleiden müssen, wie ungerecht sie teilweise behandelt werden und wie die Seelenesser entstehen. Sie sind eigentlich sehr grausam und unheimlich, und dennoch kann man keine Abneigung gegen sie entwickeln. 

Die Geschichte bannt einen richtig beim Lesen, das ist das einzig richtige Wort das für mich das Gefühl beim Lesen dieses Romans richtig beschreibt. 
Obwohl die Handlung sehr ruhig verläuft und über lange Zeitspannen nicht wirklich viel passiert, fand ich es aufreibend spannend, da war immer so eine unterschwellige Erwartung eines großen Knalls, der dann aber nicht immer kam. 

Alys Schicksal hat mich richtig mitgenommen, dieses kleine Mädchen hat mir so schrecklich leid getan und ich habe gerade zum Ende hin so sehr mit ihr mitgefiebert. Ja, es ist wirklich etwas anders als andere Romane, aber irgendwie mochte ich den Stil der Autorin total - irgendwie so so nüchtern und sachlich, wie ein irgendwie distanzierter Erzähler, rotzdem einnehmend und einprägsam.

Kurz gesagt, mir hat es sehr gut gefallen, ich finde nichts zu kritisieren und vergebe daher 5/5 Sternchen.

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