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Sonntag, 16. Juni 2019

Rezension: "Das gefälschte Siegel - Die Neraval Sage 1" von Maja Ilisch

  Titel: Das gefälschte Siegel - Die Neraval-Saga 1
Autorin: Maja Ilisch
Verlag und Info: Hobbit Presse / Klett Cotta
Wertung: 2,5/5 Sternen
HC, 486 Seiten
Preis: 22,00 €
Genre: Fantasy
Reihe: Band 1
VÖ: 2019

Werbung - Dieses Buch wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt.

Das gefälschte Siegel - Maja Ilisch


Inhalt

Eine seit Jahrhunderten unter Verschluss gehaltene Schriftrolle bannt einen bösen Dämon, der, einmal befreit, den Untergang der bekannten Welt bedeuten könnte.
Prinz Tymur hat den Verdacht, dass die Rolle zwischenzeitlich gefälscht worden sein könnte. Doch die Zauberin, die den Bann gewoben hat, gehört zu dem geheimnisvollen Volk der Alfeyn und wurde seit damals nicht mehr unter den Menschen gesehen.

Und so beschließt Prinz Tymur, sich ein außergewöhnliches Team zusammenzustellen, um die Zauberin Ililiané zu suchen, auf dass sie die Schriftrolle untersucht: Kevron, einen ehemaligen Fälscher, der mittlerweile seine Tage von Furcht und Suff beherrscht in seiner heruntergekommenen Wohnung verbringt, den steinernen Wächter Lorcan, der zusammen mit 8 anderen Kriegern bereits sein halbes Leben die Schriftrolle bewacht hat, und die Magierin Enidin, die bislang nur in der Theorie gezaubert hat. 

Doch die Reise wird zu einer Herausforderung...



Beurteilung 

Der Klappentext klang weit unterhaltsamer, als es das Buch dann tatsächlich war. Ich bin insgesamt sehr enttäuscht von dem, was mich erwartet hat.

Zunächst muss man sich an den Schreibstil der Autorin gewöhnen, der alles andere als leicht verdaulich ist. Man ist gezwungen sehr langsam zu lesen (und ich lese sehr, sehr viel und bin einiges gewöhnt), um den Inhalt überhaupt erfassen zu können, die Sprache und der Satzbau klingen gestelzt und altmodisch und "verschlungen". Da kann man sich daran gewöhnen, wäre da nicht das zweite große Manko:

Es passiert einfach zu wenig. Es dauert gefühlt ewig, bis sich wirklich mal was bewegt und die eigentliche Handlung, nämlich die Reise zu den Alfeyn, überhaupt beginnt, die dauert dann auch wieder ewig, ohne das wirklich viel passiert. Für den Roman hätten 200 Seiten gereicht und selbst dass wäre noch zuviel gewesen. 

Ich breche ja aus Prinzip kein Buch ab, auch wenn es mir noch so wenig gefällt, aber dieser Roman war wirklich ein Kandidat, bei dem ich mehrfach überlegt habe, ob ich mir das wirklich weiter antun soll. 

Zugegeben, ich habe schon schlechter geschriebene Bücher gelesen, wie gesagt gewöhnt man sich an die Art zu erzählen und es hat auch was, es passt zur Geschichte und der ganzen Atmosphäre im Buch und macht die Geschichte einprägsam. 
Ich finde auch die zugrundeliegende Idee der Geschichte sehr gut, das Volk der Alfeyn und ihre Magie und das Konstrukt der steinernen Wächter wirklich faszinierend. 

Auch die Zusammenstellung der Charaktere ist durchaus gelungen und die Protagonisten sind auch hinreichend zum Leben erweckt worden. Allerdings konnte ich für keinen der Protagonisten wirklich Sympathien entwickeln, sie sind zwar jeder für sich interessant und jeder ein ganz eigener Typ, aber Kevron ist ein Loser, Tymur ein Typ der sich für den größten hält und alles in allem ziemlich psychotisch ist, Enidin eine naive Emanze und Lorcan ein verliebter Trottel mit falschen Stolz.

Fazit: 

Eine gute Idee mit einem interessanten Völker- und Weltenkonstrukt, dass zwar keine bahnbrechenden Neuerungen aufweist, aber dennoch Potential hat, genau wie die Protagonisten. Sehr geschwächt wird das ganze durch die unglaublich langgezogene Handlung und die anstrengende Schreibweise. 
Im Vergleich zu anderen Büchern ähnlicher Thematik kann ich daher nur 2,5 von 5 Sternen, auf gängigen Portalen mit gutem Willen 3 Sterne geben und kann das Buch eigentlich nicht weiterempfehlen. 
 
 

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