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Sonntag, 18. August 2019

Rezension: "Szimms Laborratten" von Anna Gasthauser

Titel: Szimms Laborratten
Autorin: Anna Gasthauser 
Verlag und Info: Rabenwald Verlag
Wertung: 5/5
TB, 400 Seiten
Preis: 12,99 €
Genre: Thriller / Horror
Reihe: nein(?)
VÖ: 2019
© Rabenwald Verlag 

Werbung - Dieses Buch wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt. 

Szimms Laborratten - Anna Gasthauser 


Inhalt 

Nach dem Tod Ihrer Mutter ist Lissa allein auf der Welt und sucht Hilfe bei einer Therapeutin, um das Geschehene zu Verarbeiten und wieder einen Weg in ein soziales Leben zu finden.

Doch die Therapeutin treibt scheinbar ihr eigenes Spiel und verfrachtet Lissa unter dem Vorwand, eine medizinische Ursache für ihre Probleme wie etwa einen Tumor ausschließen zu wollen, in eine Anstalt, aus der sie wohl so schnell nicht mehr entlassen werden soll. 

Im Gespräch mit den anderen Insassen stellt sie fest, dass alle Insassen scheinbar sorgfältig ausgewählt wurden, da sie draußen niemand vermisst, und der Leiter der Anstalt, Dr. Szimms, irgendwelche markabren Absichten mit ihnen hat. 

Doch wie schrecklich das Geheimnis hinter seinen Machenschaften ist, kann keiner der Insassen auch nur im Entferntesten ahnen. 



Beurteilung 

Als ich den Klappentext gelesen habe wusste ich sofort, dass ich das Buch lesen muss. Thriller dieser Kategorie üben eine magische Anziehungskraft auf mich aus, vor allem, wenn sie in Heimen oder Kliniken spielen, die ja - leider - meistens schon ohne einen entsprechenden Plot ihren ganz eigenen Horror mit sich bringen.

Die Backgroundgeschichte von Lissa hat dafür gesorgt, dass ich sofort zu 100 Prozent bei Ihr war, den ich habe Ähnliches erlebt und kann Lissas Situation voll und ganz nachvollziehen. Schade, dass dies am Anfang nicht etwas ausführlicher ausgearbeitet wurde, aber darum sollte es ja auch in der Geschichte nicht gehen.

Anna Gasthauser schreibt hervorragend, man kann die Geschichte sehr schnell und absolut flüssig lesen und wird von Anfang an so gepackt, das man das Buch quasi nicht mehr weglegen kann. Hals über Kopf stürzt man in die Geschichte, und die Autorin versteht es hervorragend, die beklemmende, triste und gedrückte Stimmung sowohl durch die Beschreibung der Räumlichkeiten, als auch durch die Darstellung des Verhaltens der Aufseher und Mitinsassen sehr atmosphärisch und bildlich darzustellen, die Stimmung überträgt sich beim Lesen fühlbar auf den Leser.

Die meiste Zeit wird die Geschichte aus Lissas Sicht erzählt, wechselt aber im Verlauf ab und zu für kurze Phasen zu Kai, den Lissa ganz am Anfang kennenlernt und der ihre einzige Bezugsperson innerhalb der Klinik bleibt. 
Die Geschichte zwischen Lissa und ihrem Mitinsassen Kai ist bitter notwendig, um dem Leser wenigstens ein paar kleine Lichtblicke innerhalb des Plots zu lassen. Kai ist ein feiner Kerl, auch wenn er recht undurchsichtig bleibt.  Diese Momente reichen aber nicht aus, um die düstere Grundstimmung ganz zu vertreiben, sie erklären nur, wie man es überhaupt über mehrere Wochen und Monate aushalten kann, ohne komplett durchzudrehen.

Zur Geschichte insgesamt: Ein wenig unplausibel finde ich es ja schon, dass so viele Menschen sich ohne viel Gegenwehr so lange gefangen halten lassen, ohne das etwas passiert. Okay, es gibt schon den einen oder anderen Zwischenfall, trotzdem denke ich, wenn sich alle entschlossen organisiert hätten, hätten weder der Doktor noch die Aufseher von der Anzahl her wirklich eine Chance gehabt. Aber ich bin nicht der Mensch, der eine Geschichte, die spannend unterhalten will, in ihre logischen Einzelteile zerpflückt, ich möchte schließlich gethrillt und unterhalten werden, und das ist der Autorin hervorragend gelungen.

Der Showdown: Ich persönlich finde, das hätte die Geschichte nicht nötig gehabt. Dieses Horror-Element hätte ich eigentlich als Autorin weggelassen, denn den Horror vorher fand ich eigentlich viel besser und gleichzeitig schlimmer als der, der hier am Ende noch eingeflochten wird.

Das ganz finale Ende: Genial. Brutal. Unglaublich. Eigentlich kann Anna Gasthauser das nicht so stehen lassen. Kommt da noch was?? Es ist kaum zu ertragen, das Buch so wegzulegen. Hut ab, hervorragend gemacht. Ich bin immer noch ganz gefangen - das habe ich so nicht kommen sehen. 

Von mir definitiv 5/5 Sternen für diesen 400 Seiten andauernden Horror.

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