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Montag, 9. Dezember 2019

Rezension: "Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv" von Jodi Taylor

Titel: Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv
Autorin: Jodi Taylor
Verlag und Info: Blanvalet Verlag
Wertung: 5/5 Sterne 
TB, 512 Seiten
Preis: 9,99 €
Genre:Fantasy
Reihe: Ja, Band 1 
VÖ: 2019
© Blanvalet Verlag 

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv - Jodi Taylor 


Inhalt 

Madeleine Maxwell weiß gerade nicht so recht etwas mit ihrem Leben anzufangen, als sie ein geheimnisvolles Jobangebot bekommt. 
An ihrem neuen Arbeitsplatz, dem St. Marys Institut, dass für ihre ehemalige Universität arbeitet, fühlt sie sich direkt wohl und freut sich auf ihren neuen Job als Historikerin.

Doch die Aufträge, die sie bekommt, sind ganz besonderer Natur, wie sie schnell feststellen muss: Sie soll die Ereignisse aus ihren Geschichtsbüchern live und in Farbe miterleben. 
Doch sie stellt schnell fest: Was am St. Marys da getrieben wird, ruft auch Feinde auf den Plan. Und in der Vergangenheit lauern ganz eigene Gefahren. 

Langweilig wird es ihr nicht mehr ... und ihr gesamtes Leben nimmt eine Wendung um 180 Grad.


Beurteilung 

Ein bisschen kritisch war ich ja. Auf der letzten FBM habe ich das Buch gesehen und irgendwie hat es mich nicht mehr losgelassen, obwohl das Cover mich nicht so sehr angesprochen hat. Der Klappentext klang irgendwie urig und ich dachte nur "hoffentlich hält es, was es verspricht". 

Und was soll ich sagen, obwohl ich Zeitreisegeschichten eher mit gemischten Gefühlen gegenüberstehe, feiere ich Jodi Taylor einfach. Meine erste Amtshandlung nach dem Beenden der Lektüre war nachzuschauen, wann der nächste Teil erscheint (Frühjahr 2020).

Jodi Taylor hat einen wunderbaren, frischen, modernen, witzigen, ironischen, einfach megagenialen Humor, der trotz der über 500 Seiten nicht nachlässt und am Ende noch genauso locker und frisch rüberkommt wie auf der ersten Seite. 

Dabei finde ich die Geschichte eigentlich keineswegs albern. Obwohl da wirklich reihenweise Leute hops gehen und sämtliche Regeln der Physik und sonstiger Wissenschaften hier lieber nicht hinterfragt werden sollten.

In einem hochgeheimen Forschungsinstitut arbeiten ein haufen ziemlich verwirrter und abgedrehter Wissenschaftler, einer weltfremder wie der andere, und freuen sich total dass sie in ihren Zeitreisehäuschen ein paar Millionen Jahre zurück zu den Dinos oder auch nur ein paar 100 oder 100 Jahre zu bedeutenden Ereignissen in der Weltgeschichte reisen können.

Die Devise, dass nur beobachtet wird, klappt natürlich hervorragend in der Umsetzung...nicht. Vor allem nicht, wenn Miss Maxell dabei ist, an der die Katastrophen wie Kleister zu kleben scheinen. Trotzdem ist sie ziemlich brilliant und hat einige gute Ideen.

Warum sie mir so sympathisch ist? Das Buch ist aus ihrer Sicht geschrieben (in der Ich-Form), und da sie uns ihre Gedanken freimütig präsentiert, steigt man sehr schnell dahinter, mit was für einem Mensch man es zu tun. Hat. Ich finde, der Autorin ist es hervorragend gelungen, hier einen extrem liebenswerten Charakter zu schaffen - sie hält von sich selbst eigentlich nicht wirklich viel, hat das Leben ziemlich vergeigt und ist eine Vollbluthistorikerin durch und durch. 

Ein bisschen Liebe fehlt übrigens auch nicht in dieser Geschichte, wer schnulzige Romantik sucht, ist aber eher fehl am Platz, denn auch hier herrscht das Chaos und eine Geschichte voller Missverständnisse. Ein bisschen Drama und Taschentuch-Potential gibt es übrigens auch. Und viel Blut, Feuer und andere eklige Dinge.

Die Story ist einfach nur abgedreht. Immer wenn man denkt "und wenn sie nicht gestorben sind..." schaut man wieviel Seiten noch übrig sind und denkt sich "Was denn jetzt noch?" - Jodi Taylor schafft es bis zum Schluss, den Leser immer wieder zu überraschen. Am meisten umgehauen hat mich, dass es am Ende nochmal richtig fantasymäßig zuging. Nein, keine Glitzerzauber oder so.Mehr sage ich nicht dazu, nur dass es ziemlich krass war.

Zum Setting sage ich jetzt mal nichts, denn wie Zeitreisen das so mit sich bringen, wechselt das relativ häufig. Nur soviel dazu, die Atmosphäre am St. Marys, dem neuen Arbeitsplatz von Miss Maxwell, ist sehr lebensecht und authentisch beschrieben, sogar beim Lesen habe ich mich wohlgefühlt und hätte am liebsten auch gleich dort angefangen. Nur ohne die Dinosaurier und den Jahrtausendbrand und den vielen Toten.

Kurzum - hat mir megagut gefallen und ich freue mich wie Bolle auf Band 2, weil ich selten etwas so geil geschriebenes gelesen habe. Das Buch bekommt von mir 5/5 Sterne und eine 1 A - Leseempfehlung. 


Der offizielle Klappentext 

Madeleine „Max“ Maxwell wollte Archäologin werden, um Abenteuer zu erleben, unfassbare Entdeckungen zu machen und gelegentlich die Welt zu retten. Doch die Wirklichkeit holt sie ein: Archäologen verbringen ihre Zeit in Museen zwischen staubigen Büchern und noch staubigeren Fundstücken, die niemanden interessieren. Da erhält sie ein besonderes Jobangebot. Wenn sie die Zusatzausbildung übersteht – und die wenigsten tun das – wird sie Abenteuer erleben, die jene von Indiana Jones wie einen Sonntagsspaziergang aussehen lassen. Und wenn sie überlebt, wird sie wenigstens ein paar Mal die Welt retten


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