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Samstag, 14. Dezember 2019

Rezension: "Scythe: Die Hüter des Todes" von Neil Shusterman

Titel: Scythe: Die Hüter des Todes
Autor: Neal Shusterman
Verlag und Info: S.Fischer Verlage
Wertung: 5/5 Sterne 
HC, 528 Seiten
Preis: 19,99 €
Genre: Dystopie
Reihe: Ja, Band 1 
VÖ: 2017
© S.Fischer Verlag/Sauerländer 


Scythe: Die Hüter des Todes - Neil Shusterman


Inhalt 

In einer zukünftigen Welt werden wir alle von einem Supercomputer regiert und die Menschheit hat den Tod fast überwunden. Um der Überbevölkerung Einhalt zu gebieten, wurden die Scythe gegründet, deren Aufgabe es ist, entsprechend den üblichen Todesarten der früheren Menschheit, nach bestimmten Kriterien Personen "nachzulesen". 

Citra und Rowan werden Lehrlinge eines Scythe, wobei sie sich das nicht unbedingt aussuchen konnten. Während sie versuchen, sich mit der Aufgabe zu arrangieren, merken sie schnell, dass auch bei den Scythe sehr unterschiedliche Charaktere unterwegs sind. 

Während Ihrer Ausbildung geraten sie an gute und schlechte Scythe - und werden Opfer einer Intrige die größer ist, als sie glauben.

 
Beurteilung 

Ich habe mir das Buch 2017 gekauft, weil ich 

a) die Bücher, die ich bislang vom Autor kannte, toll fand
b) ich gesehen habe das es in Richtung Dystopie geht 
c) weil alle hyperventiliert haben die es gelesen hatten

Und als nun Band 3 in meinen Besitz gelangt ist, hab ich beschlossen, es endlich mal vom SUB zu befreien. Ich gebe zu, dass ich keine Ahnung hatte, worum es ging. Ich habe den Klappentext nicht gelesen und mich einfach reingestürzt. 

Und war nach den ersten 20 Seiten schon total am hyperventilieren. Das Buch beginnt gleich mal mit einer relativ markanten Szene, die dem Leser zeigt, was man zu erwarten hat, und die das Spannungslevel mal direkt von 0 auf 100 hebt, wo es dann auch den Rest des Buches bleibt.

Neil Shusterman hat eine unvergleiche Art so zu erzählen, dass man die Geschichte unmöglich wieder aus der Hand legen kann. 

Inhaltlich ist Scythe ebenfalls ein Volltreffer: Eine Welt, in der die Menschen nahezu unsterblich sind, von einem Supercomputer regiert werden und die einzige Möglichkeit, das Wachstum der Weltbevölkerung einzudämmen, ein Heer an organisierten Sensenmännern und -frauen ist, die nach einem relativ dünnen Regularium nach eigenem Gutdünken morden dürfen, und keiner weiß, ob und wann es ihn erwischt - wie im Leben eben. 

Ist doch eigentlich ein ziemlich krasses Szenario, oder? Ich fand es gut, dass der Autor ziemlich viel Fantasie bewiesen hat - wir bekommen in diesem ersten Teil schon ziemlich viele verschiedene Arten der "Nachlese" mit mehr oder weniger Detail zu lesen, wenn man darüber nachdenkt, wie viele Todesarten es gibt, bleibt da natürlich auch nach den hier beschriebenen Arten der Nachlese noch viel Spielraum. Vor allem fand ich interessant, wie unterschiedlich die "normalen" Menschen auf die Scythe reagieren - zwischen Furcht, Veehrung, Nachahmung, Hass und Ignoranz ist alles dabei. 

Auch dies eigentlich ein Spiegel unserer Gesellschaft - Scythe gibt es natürlich nicht, aber dafür andere Formen von Macht, die uns "Normalos" auch zu ihren Spielbällen werden lässt. Also irgendwie kann man dieses dystopische Szenario schon auf unsere gegenwärtige Gesellschaft übertragen, finde ich. Trotzdem ist Scythe natürlich kein gesellschaftskritisches Drama, sondern einfach eine ultraspannende Geschichte, nicht bar jeden Humors, aber auch mit vielen nachdenklichen Szenen. 

Die Protagonisten, vor allem natürlich die Jugendlichen Citra und Rowan, sind okay. Sie sind jetzt nicht die tollsten Protas denen ich jemals begegnen bin, aber sie sind gut dargestellt und authentisch. Ich fand es irgendwie ein bisschen klischeehaft, dass Citra eher so die zurückhaltende, nachdenkliche Person ist, die Schwierigkeiten hat sich mit der Situation abzufinden, während Rowan als Junge irgendwie eine morbide Faszination an seiner neuen Aufgabe zu finden scheint.  Das stört jetzt aber auch nicht wirklich. 

Da es sich ja um eine Trilogie handelt, bleiben am Ende jede Menge Fragen offen, und die Spannung darauf wie es nun mit den beiden jungen Leuten weitegeht ist hoch, weshalb ich auch sehr bald weiterlesen werde, der Rest der Reihe wartet ja schon.

Fazit: Scythe ist für mich ein wahres Meisterwerk - wie von Neil Shusterman erwartet, ultraspannend geschrieben, eine etwas markabre, aber äußerst faszinierende Vision unserer Zukunft, und sehr interessante Charaktere, deren Entwicklung ich mit Spannung entgegensehe. 
Hier wurde alles richtig gemacht und es gibt 5/5 Sterne von mir. 


offizieller Klappentext:

Unsterblichkeit, Wohlstand, unendliches Wissen.
Die Menschheit hat die perfekte Welt erschaffen – aber diese Welt hat einen Preis.

Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kalt lässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster.
Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten …

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