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Montag, 24. Februar 2020

Rezension: "Being Beastly - Der Fluch der Schönheit" von Jennifer Alice Jager


Titel: Being Beastly - Der Fluch der Schönheit 
Autorin: Jennifer Alice Jager
Verlag und Info: Carlsen Verlag (Impress)
Wertung: 5/5 Sterne 
TB, 280 Seiten
Preis: 12,99 €
Genre: Märchenadaption
VÖ: 2017
Reihe: nein
© Carlsen Verlag 


Being Beastly - Der Fluch der Schönheit - Jennifer Alice Jager


Inhalt 

Valeria ist ein 16jähriges Mädchen aus gutem, aber nicht hohem Hause, das wie alle anderen gleichaltrigen hofft, aufgrund ihres guten Aussehens vom König eine gute Partie abzubekommen. Als sie nach Westwood abgeschoben wird, ist sie zunächst schockiert, zum Glück darf ihre beste Freundin Belltaine mit ihr kommen.  

Zunächst versucht Valeria, aus dem heruntergekommenen Haus und seinem abweisenden Lord das Beste zu machen - bis sie allmählich merkt, dass mehr hinter der ganzen Situation steckt, als sie zunächst vermutet hatte. Immer fester ist sie entschlossen, herauszubekommen, wie aus dem Lord ein so verbitterter Mann wurde und aus was der Fluch, der daran schuld sein soll, eigentlich besteht.

Als sie der Wahrheit immer näher kommt, muss sie auch gegen immer größere Widerstände kämpfen - und droht zu verlieren.

Beurteilung 

Eine wundervolle Geschichte. Natürlich kennen die meisten ja das Märchen von "Die Schöne und das Biest", doch in Being Beastly erfindet die Autorin die Geschichte neu und haucht ihr ein völlig neues Leben ein. 

Valeria, "die Schöne", ist die perfekte Protagonistin für diese Geschichte. Sie ist tatsächlich wunderschön, und sie weiß dies auch und ist selbstbewusst, aber trotzdem eine normale junge Frau, die ihrem König gehorsam ist und auch ihren Eltern und sich ein gutes Leben an der Seite eines netten, wohsituierten Mannes erhofft. 

Sie ist eine absolute Sympathieträgerin, allerdings nimmt unsere bekannte Geschichte in Being Beastly zunächst eine völlig unerwartete Wendung. Ich habe mich beim Lesen (das Buch war bei mir in 3 Stunden Geschichte^^ :-)) dabei ertappt wie ich immer dachte 'Nein, das kannst Du nicht machen, du zerstörst die Story, das kann so nicht funktionieren!' Auch die Verwandlung von Hausangestellten in Gegenstände suchen wir hier vergebens. Magie gibt es in Valerias Welt allerdings - und erstaunlicherweise haben Frauen auch durchaus ein Wahlrecht, wie sie ihre Zukunft verbringen wollen, zumindest wenn sie Magie beherrschen. Zu diesen gehört jedoch Valeria nicht.

Zum Glück hat Jennifer Alice Jager mehrere Wendungen in die Story eingebaut, die man absolut nicht erwartet, und so bleibt der Leser bis zum Schluss relativ unsicher, wie nah sich denn nun diese Erzählung tatsächlich an "die Schöne und das Biest" anlehnt. Das macht glaube ich auch genau den Reiz aus, man kann sich hier nicht sicher sein, dass es eine genaue Anlehnung ist.

Relativ viele Einzelheiten aus dem Originalmärchen werden hier sehr frei ausgelegt. Die Geschichte mit den Windlichtern, die auf magische Weise die Erinnerungen des Lords an seine Vergangenheit verbergen, hat mir sehr gut gefallen. So erfährt der Leser peu a peu, wie Lord Westwood zu dem "Biest" geworden ist, in "Being Beastly" allerdings ganz anders als man vermutet. Zunächst erscheint er einfach nur als verbitterter junger Mann, der aber keinesfalls irgendwie hässlich oder entstellt ist, im Gegenteil, er sieht sogar ziemlich gut aus. Aber da ist auch noch Liam.... 

Naja, ich will nicht spoilern. Mir bleibt nur noch zu sagen, dass diese Autorin einfach ein Talent zum Schreiben hat, dieses Buch erfindet das Märchen einfach neu und gibt ihm einen ganz neuen Reiz. Valeria ist eine Protagonistin zum Verlieben, sie ist hübsch, selbstbewusst, mutig, und trotzdem keine Superheldin, sondern versucht einfach ihre Frau zu stehen. 
Ihre Antagonistin Kiara ist ein spannender Faktor, der den Verlauf der Handlung noch mehrmals unerwartet verbiegt, es ist bis fast zur letzten Seite wirklich ungewiss, welchen Ausgang alles noch nehmen wird. 

Hat mir sehr gut gefallen und macht definitiv Lust auf mehr - vom Genre und der Autorin, unabhängig voneinander :-) 5/5 Sterne.



offizieller Klappentext

**Märchenadaption von »Die Schöne und das Biest«: Wenn Schönheit auf Grauen trifft und Furcht zu Liebe wird…**
Als die schöne Valeria erfährt, wen sie heiraten soll, ist ihr wohlbehütetes Leben auf einen Schlag vorbei. Um den jungen Grafen Westwood ranken sich Schauergeschichten von einem Fluch und ihr neues Heim gleicht eher einer Ruine als einem herrschaftlichen Herrenhaus. Auch Westwood selbst benimmt sich ihr gegenüber mehr wie ein eiskaltes Biest und nicht wie der Mann von Stand, der er eigentlich sein sollte. Doch dann stößt Valeria in einem verstaubten Raum auf magische Windlichter, die jedes für sich ein Geheimnis bergen. Sie zeigen Valeria einen ganz anderen Grafen, voller Freundlichkeit und Güte…

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