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Samstag, 29. Februar 2020

Rezension: "Ferryman - Seelenfahrer" von Claire McFall

 
Titel: Ferryman - Seelenfahrer 
Autorin: Claire McFall
Verlag und Info: Arctis Verlag
Wertung: 5/5 Sterne 
HC, 352 Seiten
Preis: 19,00 €
Reihe: ja, Band 1
Genre: Urban Fantasy
VÖ: 2020
© Arctis Verlag 

Werbung - Dieses Buch wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Ferryman: Seelenfahrer - Claire McFall 

Inhalt 

Dylan macht sich eines Tages auf dem Weg zu Ihrem Vater, den sie noch nie kennengelernt hat. Dann gibt es einen Zwischenfall, ein schweres Zugunglück - ausgerechnet in einem stockfinsteren Tunnel.

Als Dylan es schafft, sich aus dem Zug zu befreien, ist niemand da. Sie folgt dem seltsamen Fremden der draußen vorm Tunnel auf sie gewartet zu haben scheint. Doch die Situation wird immer seltsamer - bis sie endlich begreift: Sie ist keine Überlebende - Tristan ist ihr Ferryman, der da war, um sie in ihr Leben nach dem Tod zu begleiten. Doch erstmal müssen sie eine mehrtägige Reise durch das gefährliche Niemandsland durchstehen, wo ihnen Dämonen und andere Schrecknisse auf den Fersen sind.

Dylan jedoch ist anders als alle Seelen, die Tristan bislang abgeholt hat. Sie ist nicht nur mit sich beschäftigt, sondern stellt ihm Fragen zu seiner Person, die er sein Leben lang verdrängt hat. Von dem Moment an ändert sich für Tristan alles....



Beurteilung 

Diese Geschichte hat mich überrascht. Es ist ein Jugendroman, Romantasy könnte man sagen, beschäftigt sich aber duraus mit ziemlich weitreichenden Fragen, die jung und alt gleichermaßen immer wieder umtreiben: Es geht um das Leben nach dem Tod - und die Reise, die die Seele nach dem Tod zu machen hat.

Wo gehen wir hin? In welchem Zustand existieren wir weiter? Währt das Leben nach dem Tod ewig? Gibt es einen Weg zurück? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Story von Ferryman, wobei es natürlich kein wissenschaftliches Sachbuch ist, sondern immer noch Unterhaltung.
Es startet gleich mit einem ziemlichen Knall und die eigentlich Handlung legt recht zügig los. Die Autorin schreibt sehr leicht verständlich und flüssig, versteht es, den Leser neugierig zu halten, was als nächstes passiert. Wobei uns als Leser sehr viel schneller klar wird, worauf das ganze hinläuft, als Dylan. 

Ich finde die Welt, die Claire McFall hier erfindet, und ihre verschiedenen Facetten wundervoll, erschreckend, faszinierend und sehr spannend und voller Möglichkeiten zugleich. Ich hatte beim Lesen extrem deutliches Kopfkino, wer schon ein paar Rezensionen von mir gelesen hat weiß, dass das bei mir ein starker Indikator für ein gut geschriebenes Buch ist. Die jenseitige Welt bzw. die Zwischenwelt, die die Autorin hier erschafft, ist beklemmend und düster, gefährlich und wild, hat aber gleichzeitig viele wunderbare und schöne Aspekte und bietet dem Leser noch viel Stoff für Gedankenspiele. 
Wie sie die Wanderung der Seelen mit ihren Führern beschreibt, hat etwas total Rührendes, die Einzelschicksale, die hier zur Sprache kommen, sind ausnahmslos gut gewählt und drücken teilweise echt auf die Tränendrüse, ich konnte davon gar nicht genug bekommen und hätte noch Dutzende davon Lesen können. Aber nicht nur das, einfach alles in diesem Buch ist perfekt erzählt, ich komme da aus dem Schwärmen einfach nicht mehr raus.

Da ja vielen Lesern auch die Erzählperspektive wichtig ist: Erzählt wird in der Außenperspektive, abwechselnd aus der Sicht von Dylan und Tristan, wobei Dylans Part eindeutig überwiegt, sie ist die Hauptfigur und Tristan ihr Ferryman. Als Figur finde ich Tristan aber sehr viel spannender, da er so geheimnisumwoben ist und viele Dinge um ihn und sein Dasein unklar sind.

Nicht zu vergessen, sind Dylan und Tristan einfach tolle Protagonisten. Ich hab den Beiden ihre Story zu 100% abgekauft und obwohl ich Kitschgeschichten eigentlich überhaupt nicht mag, hat mich das Schicksal der Beiden sehr emotional berührt. Ganz schlimm fand ich den Moment, der alles ausgelöst hat, im Zug. Atemlos habe ich mitverfolgt, wie lange es gedauert hat, bis bei Dylan der Groschen gefallen ist. Am liebsten hätte ich sie genommen und geschüttelt, so unerträglich war das - im positiven Sinn, Claire McFall versteht es wirklich, Spannung aufzubauen.

Vor allem das Ende, oh Gott, das Ende....verrate ich hier natürlich nicht, aber es ist bombastisch und unfassbar spannend. In dem Buch ist auch schon eine Leseprobe von Teil 2 enthalten, die ich aber nicht gelesen habe, da will ich mir die ganze Spannung aufheben, wenn es denn wirklich erscheint. 
Nächstes Jahr soll Ferryman übrigens auch verfilmt werden - das könnte toll werden, ich bin schon sehr gespannt wie die Story umgesetzt wird!  
Besonders interessiert mich, wie es mit Tristan weitergeht - das war ja, als klar wurde, welche Entscheidung er trifft, richtig heftig und eine Zitterpartie bis zur letzten Seite. Das war sicherlich noch nicht alles! 

Fazit: Ein toll geschriebenes Buch mit einer einmaligen Handlung, glaubwürdigen Protagonisten, einer wirklich schönen zarten Lovestory, viel Spannung und einem Hammerende. Ich habe es absolut durchgesuchtet und liebe es. Von mir gibt es 5/5 Sterne.



offizieller Klappentext 

Dylan hat ein schreckliches Zugunglück unverletzt überstanden. Das zumindest glaubt sie. Doch die trostlose Landschaft um sie herum sind nicht die schottischen Highlands. Es ist ein Niemandsland, das von Geistern heimgesucht wird, die nach menschlichen Seelen verlangen. Und der Fremde, der sie dort erwartet, ist kein gewöhnlicher Junge. Tristan ist ein Ferryman, dessen Aufgabe es ist, die Seelen der Verstorbenen sicher ins Jenseits zu überführen. Sie begeben sich auf eine Reise, die er eigentlich schon tausendmal gemacht hat. Doch diesmal wird alles anders, und Dylan begreift, dass sie weder bei Tristan bleiben noch ihn verlassen kann …
© Arctis Verlag

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