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Sonntag, 29. März 2020

Rezension: "Sandcastle Empire" von Kayla Olson

Titel: Sandcastle Empire 
Autorin: Kayla Olson
Verlag und Info: dtv Verlag
Wertung: 3/5 Sterne
HC, 448 Seiten
Preis: 17,95 €
Genre: Dystopie 
Reihe: nein
VÖ: 2020
© dtv Verlagsgesellschaft 

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Sandcastle Empire - Kayla Olson

Inhalt 

Eden hat nichts mehr auf der Welt - sie lebt unter der Fuchtel der Wölfe in einem Gefangenenlager und beschließt eines Tages, auf eigene Faust auszubrechen und die geheimnisvolle Insel zu suchen, auf der kein Krieg herrscht - und ihre Anleitung dazu ist ein altes Notizbuch ihres Vaters, das ihr überreicht wurde, nachdem er gestorben war. 

Überraschend bekommt sie beim Diebstahl eines Bootes Gesellschaft von drei anderen Mädchen, die sie nicht kennt, und so muss sich diese Gruppe ganz unterschiedlicher Mädchen mit teilweise nicht ganz klaren Absichten zusammenraufen. Das einzige gemeinsame Ziel: Weg vom Krieg, einen Ort finden, an dem man in Frieden leben kann.

Tatsächlich finden sie sogar so einen Ort, das glaubt zumindest Eden - doch es stellt sich schnell heraus, das die Insel nicht das ist, was sie zu sein scheint. 

Beurteilung 

Sandcastle Empire - Das klingt zunächst mal ziemlich geheimnisvoll, ruft verschiedenste Assoziationen hervor, und klingt vom Klappentext her als Plot irgendwo zwischen Dystopie und Abenteuerroman recht spannend. 

Als ich eingestiegen bin, habe ich bald gemerkt, dass die Erzählart der Autorin nicht ganz meinen Geschmack trifft - die Sprache und die Art und Weise, wie sie ihre Sätze und Dialoge aufbaut, war für mich nicht immer ganz einfach nachzuvollziehen, ich musste mich wirklich konzentrieren, um die eigentliche Handlung mitzubekommen, und konnte daher auch nicht wirklich flüssig lesen, wodurch für mich auch keine Spannung aufkam. Das zog sich leider fast durchs ganze Buch durch.

Der zweite Kritikpunkt den ich habe ist, dass ich die ganze Handlung selbst wenn ich es jetzt versuchen würde, nicht zu einem knappen roten Faden zusammenfassen könnte. Der Klappentext stimmt zwar, beschreibt jedoch nur die eine Hälfte der Medaille, und ich fand es im Buch sehr verwirrend, als dann noch andere Untergruppierungen dazu kamen - ich bin ehrlich gesagt irgendwann nicht mehr mitgekommen, a) wer jetzt eigentlich zu welcher Gruppe gehört und b) welche Gruppierung jetzt genau welche Absichten hat und von wem gesteuert wird und c) wer jetzt tatsächlich die "Guten" und wer die "Bösen" sind.

Dritter Kritikpunkt: Für mich war der grobe Verlauf ein Stück weit vorhersehbar - durch bestimmte Formulierungen und Andeutungen war eigentlich klar, was ungefähr passiert, auch wenn die Handlung einige Irrungen und Wirrungen verfolgt, bei denen man denkt das man falsch lag, aber letztendlich kommt es doch so, wie man ursprünglich vermutet hat. Auch das nimmt leider einen großen Teil Spannung raus. 

Ich will aber nicht nur Mäkeln, ganz so schlecht fand ich die Geschichte auch nicht, sonst hätte ich sie nicht zu Ende gelesen. Es gab einige ziemlich interessante Details, vor allem als die Gruppe auf der Insel unterwegs unterwegs ist: Die Szenarien, denen sich die Jungen und Mädchen stellen müssen, fand ich wirklich super ausgedacht und beschrieben, eigentlich ist die Grundidee des Buchs auch ziemlich gut (wenn auch nichts was nicht schon mal da gewesen wäre), aber die Autorin schaffte es für mich einfach nicht, das alles eingängig, nachvollziehbar und spannend rüberzubringen.

Sowohl mit der Protagonistin Eden als auch mit ihren Weggefährten  bin ich bis zum Schluss nicht richtig warm geworden. Mit Eden noch am ehesten, aber ich fand, obwohl die Figuren soweit ganz gut geschrieben waren und ich sie mir auch vorstellen könnte, emotional zu Keinem einen wirklich Zugang, irgendwie haben mit die Figuren nicht abholen können. Es war okay, nicht uninteressant, aber eben auch nicht wirklich emotional. 

Und damit sind wir halt auch bei des Pudels Kern: Mag ein Plot noch so gut sein - und eigentlich mag ich solche Szenarios wie hier als Grundlage der Handlung gedacht auch wirklich gerne - wenn es nicht wirklich spannend ist und keine Emotionen ins Spiel kommen (für mich als Leser), ist es anstrengend, sich durch so eine Geschichte zu lesen.
Der rote Faden kommt für mich nicht richtig raus - man muss sich gedanklich ständig anstrengen, die politischen Gruppierungen und deren Machenschaften auseinanderzuhalten und die Figuren richtig einzusortieren, wenn sie miteinander agieren. Das eigentlich Spannende, nämlich die bedrohliche Situation für die Menschheit und wie dagegen angegangen werden soll, die stellenweise echt faszinierenden Beschreibungen der technischen und biologischen Entwicklungen, die die Menschen bis dato geschaffen haben, gehen aufgrund dieses Kuddelmuddels zu sehr verloren.

So schlimm das ich abgebrochen habe war es zwar nicht, aber wenn es jetzt eine Fortsetzung geben sollte würde ich vermutlich darauf verzichten. Da gibt es deutlich zu viele und mitreißendere Bücher, als das ich damit nochmals mehrere Tage verbringen würde. 

Fazit: Kein Totalreinfall, aber auch sicher kein absolutes Must Have - ein für mich etwas verwobener  Sprachstil mit einer verwirrenden Konstellation an Figuren und Gruppierungen, Teile der Handlung zu vorhersehbar, daher deutlicher Spannungsverlust und keine gute Darstellung des zugrundeliegenden Weltenszenarios - daher nur 3/5 Sterne.


offizieller Klappentext 

Wie überlebst du, wenn alle Hoffnung verloren ist?
Vor dem Krieg war Edens Leben einfach. Es gab Air-Conditioning, Eiscreme und lange Tage am Strand. Dann kam der Umsturz und alles änderte sich. Jetzt herrschen ›Die Wölfe‹ und kontrollieren sämtliche Ressourcen. Sie töteten Edens Familie und ihre Freunde, zerstörten ihr Zuhause und internierten sie in einem Gefangenenlager. Aber Eden weigert sich aufzugeben. Sie kennt die Koordinaten des einzigen neutralen Ortes der Erde, einer Insel namens ›Refugium‹ und sie setzt alles daran, dieses Paradies zu erreichen. Doch auch auf der Insel lauern Gefahren. Gefahren, die tödlicher sein könnten als die Welt, die Eden hinter sich gelassen hat.

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