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Samstag, 4. April 2020

Rezension: "Im Zeichen der Acht" von Benjamin Lebert

Titel: Im Zeichen der Acht
Autor: Benjamin Lebert
Verlag und Info: Arctis Verlag (w1media)
HC, 324 Seiten
Preis: 19,00 €
Genre: Fantasy
Reihe: nein
VÖ: 03/2019
ISBN: 978-3-03880-033-0
© Arctis Verlag

Werbung - Dieses Buch wurde mir über Netzwerk Agentur Bookmark als kostenfreies Leseexemplar zur Verfügung gestellt.

Im Zeichen der Acht - Benjamin Lebert


Inhalt

Martha und Tristan waren im frühen Mittelalter ein paar und kämpften viele Schlachten zusammen. Doch dann starb ihre Liebe tragisch  - aber ihr Schicksal ist noch nicht erfüllt: 

In der Gegenwart müssen beide wieder auferstehen um den finalen Kampf der Acht vorzubereiten: Zusammen mit sechs Weggefährten bringen sie der Welt entweder den Untergang oder die Bewahrung. Wie der Kampf ausgehen wird, ist völlig offen, denn es hängt davon ab, wer mehr Gefährten um sich sammeln kann und wie stark diese sind.

Dafür haben sie nur sehr wenig Zeit, und so führt das Schicksal acht sehr verschiedene Menschen verteilt auf die zwei gegensätzlichen Lager von Martha und Tristan, die selbst noch mit den Schatten der Vergangenheit zu kämpfen haben.


Beurteilung

Ein seltsames Buch. Seltsam intensiv. 

Gleich als ich mit Lesen begonnen habe, fiel mir die seltsame Sprache auf, die der Autor gewählt hat: Sehr "pittoresk", verschlungen, seltsamer Satzbau. Zuerst dachte ich, das ist bestimmt nur das Intro und normalisiert sich. Weit gefehlt. Es blieb so. 
Und obwohl ich das auf den ersten Seiten ziemlich seltsam und anstrengend fand, habe ich mich erstaunlich schnell daran gewöhnt. Es passt einfach zur Geschichte und lässt sich nach einer kurzen Eingewöhnung trotzdem sehr gut lesen. So gut, dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe.

Auch gleich auf den ersten Seiten hatte ich einen ziemlichen "Äääh...-Moment", der Autor konnte mich mit seiner Ausdrucksweise einmal mehr überraschen. Denn zwischen den altbacken und klassisch anmutenden Formulierungen tauchen immer mal wieder eigentlich völlig unpassende Gedanken und Äußerungen auf, die dafür aber umso mehr im Kopf "ankommen" und einen stutzen und aufmerksam werden lassen. Eine Mischung aus Klassik und Moderne, sozusagen.

Ich gebe zu: Ich habe den Klappentext nicht gelesen vorher. Wenn ein Buch mich optisch und vom Titel her so anspricht wie dieses, mache ich das mit Absicht nicht, da ich nicht schon vorher wissen will, womit ich es zu tun habe. 
Manchmal ist es, bei sehr komplexen Stories, jedoch notwendig, um den roten Faden zu erkennen und Situationen einordnen zu können.

Das braucht es bei "Im Zeichen der Acht" nicht, denn der Autor lässt seine Protagonisten den Hintergrund seiner Geschichte durch ihre eigenen Gedanken erzählen. Als Leser erlebt man die Geschehnisse abwechseln durch die Augen von Martha und Tristan - beide haben vor mehreren hundert Jahren eine unglückliche Liebesgeschichte hinter sich und sind denkwürdig gestorben. Ihr Schicksal ist es, heute wieder aufzuerstehen und sich insgesamt sechs weitere Gefährten zu suchen - und je nachdem wer gewinnt, wird die Welt entweder untergehen oder bewahrt. 

Ich empfinde den Erzählstil ein bisschen wie bei einem alten Märchen, was den Handlungen einen ganz eigenartigen Flair gibt. Die geheimnisvolle, magische und teilweise auch grausige Atmosphäre hat Benjamin Lebert perfekt eingefangen und rübergebracht, genauso wie die Verbindung zwischen Moderne und dem frühen Mittelalter. Es übt beim Lesen einfach eine ganz einzigartige Magie auf mich als Leser aus und fängt mich total ein.

Sehr genial fand ich auch die Details, die Intensität der Gefühle und Charakterisierungen der Gefährten, die sich Martha und Tristan auswählen. Jeder für sich hat ein ganz eigenes Schicksal und die Verbindungen zwischen den Kämpfern werden erst allmählich deutlich und sind sämtlich sehr kunstvoll konstruiert und beschrieben.

Egal, ob "gut" oder "böse" - jeder hatte seinen Flair und seine Anziehungskraft auf mich und hat Faszination bei mir ausgelöst. 
Ich fand die Geschichte von Anfang an sehr spannend, aber die Spannung wird im Verlauf der Geschichte auch noch immer weiter aufgebaut und durch viele überraschende Momente zu immer neuen Höhepunkten getrieben, bis es am Ende der Geschichte in drei Akten zum großen Showdown kommt. 

Eine Fantasygeschiche, die - denkwürdigerweise - tatsächlich als Einzelband daherkommt und für meine Begriffe keinen Cliffhanger oder "open end" hat, das auf eine Fortsetzung hinweist. Heutzutage eine willkommende Abwechslung zu den vielen Reihen, zu denen es dann oft noch Sidestories, Sequels und Prequels gibt und irgendwann keiner mehr durchblickt....

Fazit: Eine Geschichte, ein Unikat, das im Kopf bleibt - durch den sehr speziellen Sprachstil und die Mixtur aus alt und neu, aus Klassik und Modern, aus Gut und Böse. Faszinierende Charaktere und ein genialer Aufbau der Handlung und eine soghafte Atmosphäre. Für mich ein richtiges Highlight auf den zweiten Blick - von mir gibt es 5/5 Sterne.



offizieller Klappentext

In den Tiefen der Wälder hat sich eine Pforte geöffnet, durch die zwei Wesen aus einer versunkenen Zeit in unsere Welt gekommen sind. Einst sind Tristan und Martha Menschen gewesen. Sie kennen sich gut. Ihre Wege haben sich immer wieder gekreuzt. Nun sind sie Boten. Sie begeben sich auf die Suche, um die sechs verbleibenden Mitstreiter für ihren finalen Kampf zu finden. Letztlich werden sich fünf Kämpfer des Untergangs und drei der Bewahrung gegenüberstehen. Und nur ein einziger wird überleben und unsere Zukunft besiegeln …

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