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Samstag, 11. April 2020

Rezension: "Project Jane: Die Macht der Gedanken" von Lynette Noni

Titel: Project Jane: Die Macht der Gedanken
Autorin: Lynette Noni
Verlag und Info: Verlagsgruppe Oetinger
Wertung: 4/5 Sterne
TB, 352 Seiten
Preis: 14,00 €
Reihe: Ja, Band 2 der Dilogie 
Genre: Fantasy
VÖ: 2020
© Verlagsgruppe Oetinger

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt

Project Jane: die Macht der Gedanken - Lynette Noni 


Inhalt 

Alyssa hat es aus Lengard hinausgeschafft und will nun, mit Hilfe der Relikte, die sie befreit haben, auch ihre restlichen Freunde aus Lengard befreien und ihren Peinigern ein Ende setzen. Doch dafür muss sie erst noch ihre Schöpfergabe trainieren. 
Da sie jedoch auf die anderen angewiesen wird und vom Anführer Kael immer wieder vertröstet wird, will sie mit ihrer Freundin auf eigene Faust los. Das geht nicht ganz reibungslos, doch immerhin: Alyssa bekommt erste Spuren der Wahrheit, die sich hinter allem verbirgt - und ist jetzt entschlossen, aufzudecken, was eigentlich passiert ist, wer sie ist und woher sie kommt - und fördert etwas zu Tage, dass schlimmer ist als alles, was sie sich vorstellen konnte. 



Beurteilung 

Mit dieser Fortsetzung habe ich mich ein kleines bisschen schwergetan. Mir gefällt die Geschichte alles in allem unheimlich gut, nur die Erzählweise bzw. die Umsetzung der Autorin sorgte dafür, dass ich nur relativ langsam lesen konnte und mich sehr konzentrieren musste. Damit schwächelt die Fortsetzung etwas im Vergleich zum ersten Teil.

Die Komplexität der Geschichte steigert sich im Verhältnis zu Band eins, da wir es nun mit drei verschiedenen Gruppierungen zu tun haben, deren Verhältnis zueinander erst im Lauf der Entwicklung entwirrt wird. Das macht es natürlich auch schwierig, der Handlung entspannt zu folgen - bei den vielen Personen, die teilweise noch recht geheimnisvoll sind und man nicht recht weiß, ob sie jetzt zu den Guten oder doch zu den Bösen gehören, verliert man leicht den Anschluss, wenn man Details überliest. Für mich werden in dieser Fortsetzung ein paar unnötige Schleifen zuviel gedreht, ein paar Dutzend Seiten weniger hätten hier gut getan.

In der Fortsetzung geht es darum, das Alyssa die Flucht aus Lengard gelungen ist, doch von ihrem Ziel ist sie noch weit entfernt: Ein selbstbestimmtes Leben führen und ihre Sprechergabe kontrolliert einsetzen zu können. Vorher noch ihre bei Lengard weiterhin gefangenen Freunde befreien und am besten den "Forschern", die sie jahrelang gequält haben, für immer das Handwerk legen.
Statt dessen scheint sie vom Regen in die Traufe gekommen zu sein - jetzt ist sie bei den Relikten, aber auch dort wird sie zunächst nur bevormundet und eingepfercht. Dagegen begehrt sie bald auf.

Was mir hier sehr gut gefallen hat, war die Vielschichtigkeit der Wahrheit - immer wieder deckt Lyss neue Lügen und neue Ungereimtheiten auf, und nur ganz langsam findet sie einzelne Puzzlestücke, die ihre verloren gegangenen Erinnerungen auffüllen. Doch immer wieder gab es Wendungen, mit denen man einfach nicht rechnen konnte, wirklich unvorhersehbare Twists, die der Geschichte wieder einen völlig neuen Dreh gegeben haben.

Aber trotzdem - die Umsetzung hat für mich geschwächelt. Es hat sich bei mir einfach für mein Gefühl nicht genug Spannung aufgebaut. Es dauerte mir einfach immer etwas zu lang, bis der nächste Schritt der Entwicklung erreicht wurde. Das Hin und Her von Lyss Gedankengängen und die ganzen Szenen in den Katakomben der Relikten, bis sie sich mal dazu entscheiden, irgendetwas zu unternehmen. Das hat der Handlung leider einiges an Drive genommen.

Alyssa selbst ist eine Protagonistin, die ich am Anfang gern mochte, die mir jedoch zwischenzeitlich etwas den Nerv raubt mit ihren Selbstzweifeln, man möchste sie manchmal schütteln und ihr sagen "Mach es oder lass es, aber verliere dich nicht jeden Tag aufs neue stundenlang in Selbstzweifeln, bis Du Dich mal zu irgendwas durchringst!" Zu den anderen Personen kann ich nicht viel sagen - es ist niemand dabei gewesen, der irgendwelche tieferen Emotionen in mir ausgelöst hätte, wahrscheinlich hat mich auch deswegen die Handlung diesmal nicht so mitgerissen wie in Band eins. Irgendwie sind mir die Personen bis auf Lyss alle relativ fern geblieben -außer am Schluss, da geht Lynette Noni nochmal in die Vollen und erzeugt auch Widerhall bei mir als Leser, was leider in großen Teilen der Geschichte vorher gefehlt hatte.

Sehr gut umgesetzt hingegen fand ich andere Teile der Geschichte - wie Lyss versucht, ihre Erinnerungen auszugraben, und auch der letzte Teil, als sich die letzten losen Enden der Handlung zusammenfinden, ist grandios umgesetzt und gibt dem Finale nochmal einen richtigen Schub, da wird es dann auch nochmal richtig spannend und es gibt ein paar schockierende Auflösungen.

Mein Fazit: Eine tolle Story mit einer faszinierend vielschichtigen Auflösung und genialen Ideen. In der Umsetzung verliert die Handlung leider durch die Komplexität und für mich unnötige Schleifen ohne viel Handlung enorm an Spannung und somit stockte der Lesefluss immer wieder. 
Am Ende ist der Autorin die Auflösung und der Showdown wieder sehr gut gelungen. 

Insgesamt vergebe ich 4/5 Sterne.



offizieller Klappentext 

Verlier nie den Glauben an das Wort
Alyssa aka Jane kann aus Lengard fliehen und versteckt sich bei den Rebellen. Gemeinsam entdecken sie einen Unbekannten, der ebenfalls das Sprecher-Gen trägt und ihr zuruft: »Lyss, du musst dich erinnern!« Auf der Flucht vor Vanik und mithilfe von Smith, der sich als alter Freund aus Kindertagen entpuppt, dringt Alyssa in ihre Erinnerungen vor – und zum wahren Kern ihrer Gabe.

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