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Montag, 13. April 2020

Rezension: "Vanitas - Schwarz wie Erde" von Ursula Poznanski

Titel: Vanitas - Schwarz wie Erde
Autorin: Ursula Poznanski
Verlag und Info: Verlagsgruppe Droemer Knaur
Wertung: 5/5 Sterne
TB, 384 Seiten
Preis: 14,99 €
Reihe: Band 1
Genre: Thriller
VÖ: 02/2019
ISBN: 978-3-426-22686-5
© Verlagsgruppe Droemer Knaur

Vanitas: Schwarz wie Erde - Ursula Poznanski


Inhalt

Carolin hat einiges hinter sich und wird zu ihrem eigenen Schutz für tot erklärt. Daher führt sie ein sehr einsames und zurückgezogenes Leben, ist damit aber eigentlich nicht unzufrieden. 
Gegen ihren Willen muss sie nun aber wieder in Aktion treten - und zwar als Spionin für die Polizei, die ein Verbrechen in der High Society der Baubranche aufklären soll.

Und so muss Carolin unter falscher Identität in eine ihr fremde Stadt ziehen und möglichst schnell Kontakte zu den Familien knüpfen.
Das gelingt ihr überraschend schnell. Doch während sie versucht, wichtige  Details zu recherchieren, sitzt ihr die Angst vor ihrer eigenen Vergangenheit im Nacken, da sie wider Willen durch ihre Beziehung zu der berühmten Familie der Baubranche und durch ihre Recherchen selbst ins Rampenlicht gerät.



Beurteilung

Eigentlich sind ja Krimis nicht so meine Kernkompetenz, aber ich mag Ursula Poznanski, und nicht jeder Thriller ist ja auch gleich ein Krimi. So hab ich beschlossen, "Vanitas" eine Chance zu geben, auch wenn es um Mordermittlungen geht, was ich in der Regel nicht leiden kann.

Und Vanitas hat mich wirklich positiv überrascht, es ist vielschichtig, trickreich, unterhaltend und sehr spannend. Schon das Intro mit einer Szene mitten aus dem Verbrechen ist großartig und ließ mir beim Lesen erst mal den Mund offen stehen.

Carolin befindet sich in einer Art Zeugenschutzprogramm - was genau eigentlich vorgefallen ist, wird nicht so ganz klar, nur dass jemand ihr Wichtiges gestorben und sie selbst ebenfalls in größter Gefahr schwebt, von den Kriminellen gefunden und ebenfalls umgebracht zu werden.

So wird sie vom Rest der Welt für tot gehalten, nur wenige bei der Polizei wissen Bescheid, wo sie wirklich ist. Und nun soll sie genau deswegen in einem anderen rätselhaften Fall eingesetzt werden, in dem die Polizei ermittelt. Diese Geschichte, für die Carolin nach München muss, erinnert stellenweise an eine Daily Soap - teilweise echt unglaubwürdig, aber irgendwie trotzdem so packend, dass man einfach dranbleiben muss :-)

Carolin ist aber auch eine coole Protagonistin. Auf der einen Seite scheint sie wie ein verschrecktes Mäuschen, versteckt sich panisch vor der Außenwelt, aus Angst, dass ihr früheres Leben sie einholen könnte. auf der anderen Seite ist sie aber eine Verkleidungskünstlerin, kennt interessante Unterweltkontakte und geht mit falschen Identitäten im Alleingang auf die Pirsch nach Verbrechen, installiert Hightech-Türspione und besorgt sich verbotenerweise Waffen, die sie auch noch zerlegen und wieder zusammensetzen kann. 
Sie ist mir von Grund auf sympathisch, und diese Tatsache sowie auch, dass Ursula Poznanski einmal mehr beweist, wie packend sie schreiben kann und hier die Morde fast zur Nebensache werden lässt, machen Vanitas zu einer hervorragenden und kurzweiligen Geschichte.

Besonders cool fand ich die Idee mit den Blumennachrichten, da muss man erst einmal drauf kommen! Würde mich interessieren, wie die Autorin auf diese Idee gekommen ist. Auf jeden Fall hat es mein Interesse geweckt und da weiter nachzuforschen kommt auf meine Liste der Dinge, um die ich mich kümmere, wenn ich mal zu viel Zeit im Leben haben sollte^^. 

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass sich Vanitas sehr leichtgängig lesen lässt, obwohl die Handlung relativ viel umfasst und die Beziehungen zwischen den Personen, vor allem die unterschiedlichen Zusammenhänge zwischen den beobachteten Mitspielern der beiden Bauriesenfirmen, erst allmählich klar werden. Man kann der Handlung gut folgen, da auch Carolin selbst zunächst keine Ahnung hat - weder von den Zusammenhängen, noch wie es in der High Society dieser Branche zugeht - und man ihren eigenen Schlüssen, die sie während ihrer Beobachtungen allmählich zieht, als Leser sehr gut folgen kann.

Vanitas - Schwarz wie Erde ist zunächst eine in sich abgeschlossene Story, aber die Geschichte um Carolin geht in "Grau wie Asche" weiter. Ich freue mich schon sehr darauf, wie es mit Carolin weitergeht. Ursula Poznanski hat hier wie in vielen ihrer anderen Werke ihr Talent und ihre Vielseitigkeit sowie ihre Fähigkeit, aus jedem Stoff eine spannende Geschichte zu machen, einmal mehr bewiesen.
Der erste Band bekommt von mir auf jeden Fall 5/5 Sterne.


offizieller Klappentext

Auf dem Wiener Zentralfriedhof ist die Blumenhändlerin Carolin ein so gewohnter Anblick, dass sie beinahe unsichtbar ist. Ebenso wie die Botschaften, die sie mit ihren Auftraggebern austauscht, verschlüsselt in die Sprache der Blumen - denn ihre größte Angst ist es, gefunden zu werden. Noch vor einem Jahr war Carolins Name ein anderer; damals war sie als Polizeispitzel einer der brutalsten Banden des organisierten Verbrechens auf der Spur. Kaum jemand weiß, dass sie ihren letzten Einsatz überlebt hat. Doch dann erhält sie einen Blumengruß, der sie zu einem neuen Fall nach München ruft - und der sie fürchten lässt, dass sie ihren eigenen Tod bald ein zweites Mal erleben könnte …

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