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Freitag, 19. Juni 2020

Rezension: "Das Grimoire " (Forbidden Artefacts 1) von Frauke Besteman

Titel: Das Grimoire (Forbidden Artefacts 1)
Autorin: Frauke Bestemann
Verlag und Info: Indepentently published
Bewertung: 3,5/5 Sterne
TB, 334 Seiten
Preis: 13,98 €
Reihe: Band 1 der "Forbidden Artefacts" - Reihe
Genre: Urban Fantasy
VÖ: 2019
© Frauke Besteman

Werbung - Dieses Buch wurde mir von der Autorin als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Das Grimoire (Forbidden Artefacts 1) - Frauke Besteman

Inhalt

Darias bester Freund Noah stirbt - angeblich Selbstmord. Doch daran will sie nicht glauben. Ihrer beider Familien gehören okkulten Verbindungen an und sie ist fest davon überzeugt, dass jemand aus diesen Kreisen an Noahs Tod schuld ist.

Auf der Suche nach der Wahrheit findet Sie das geheimnisvolle Grimoire. Sie spürt eine geheimnisvolle Verbindung zu dem Werk, doch sie kann es nicht richtig anwenden. Was entgeht ihr? Vielleicht kann ihr der geheimnisvolle Ryan helfen, den sie eines Abends trifft. Doch sie ist sich nicht sicher, ob er Freund oder Feind ist.
Beurteilung

Sehr oft habe ich bei Self Publishern schon positive Überraschungen erlebt. Bei "Das Grimoire" finde ich leider das man deutlich merkt, dass kein Verlagslektorat dahinter stand.

Vorneweg, auch wenn jetzt viel "Gemecker" kommt: Ich fand die Story so interessant, dass ich mir trotz meiner Kritik durchaus vorstellen kann, die Reihe weiter zu verfolgen - unter anderem auch aus Interesse, wie sich die Autorin selbst beim Erzählen weiterentwickelt.

Den grundlegenden Plot fand ich nämlich gar nicht schlecht - auch wenn es insgesamt keine bahnbrechenden neuen Ideen enthält, mag ich doch grundsätzlich sehr Geschichten wie diese, in denen sich die "normale", reale Welt, mit der Welt des Okkulten, Paranormalen und Übernatürlichen vermischt.

Zwei Dinge haben mich beim Lesen jedoch leider ganz erheblich gestört.

Erstens: Der Geschichte hätten 50-100 Seiten mehr sehr gutgetan. Es ist mir - verstärkt am Anfang, gegen Ende wurde es etwas besser - sehr aufgefallen, dass der Verlauf Gedankensprünge enthält, die ich einfach nicht nachvollziehen kann. Zur Verdeutlichung: Wir erfahren die Geschichte aus Sicht der Protagonistin Daria, deren bester Freund stirbt, doch sie glaubt nicht an die Todesumstände und recherchiert nach.
Es kommt dann sehr oft vor, dass sie etwas oder jemanden sieht oder mit jemanden spricht, und aus völlig unerklärten und unerfindlichen Gründen auf einmal etwas weiß oder Schlussfolgerungen zieht, bei denen absolut nicht nachvollziehbar ist, wie sie da jetzt drauf kommt, aber es unumstößlich richtig sein muss. Da fehlen mir ganz oft ein paar Sätze, die das wahrscheinlich durchaus nachvollziehbar machen würden.
Und es ist sehr anstrengend, diese Lücken einfach hinzunehmen.
Man kann der Handlung trotzdem folgen, aber es ist halt Vieles einfach für den Leser nicht nachvollziehbar.

Zweitens: Das ewige Klischee von "sie sieht diese außergewöhnlich blauen Augen und ihr Körper macht was er will...." überspitzt gesagt.
Mädels, sagt mir bitte, dass es nicht wahr ist, dass unser Geschlecht bei einem Blick in schöne Männeraugen nur noch mit den Hormonen denkt. Das mag ja ab und an mal vorkommen, aber ich finde dieses Szenario einfach zu abgedroschen. (Auch hier übrigens wieder eine der Szenen, wo Daria auf einmal etwas über die Person weiß, was absolut ohne eine handfeste Begründung daherkommt).
Auch bei weiteren Begegnungen mit besagter Person scheint ein ganz wesentlicher Teil des Gehirns bei ihr ausgeschaltet zu sein.

So, das sind meine zwei Hauptkritikpunkte, die dann auch zu der eher schwachen Bewertung von 3,5 Sternen führen.

Auch wenn an sich die Geschichte gut geschrieben ist - die Handlung verläuft wirklich sehr zügig und die Story ist leicht verdaulich - sind da eben zu große Sprünge drin, die den Lesefluss dann einfach unterbrechen.
Die Handlung ist interessant, hat teilweise überraschende Entwicklungen, und ich bin wirklich neugierig wie es weitergeht.
(Mich hat übrigens das Grimoire selbst amüsiert - das hat die Autorin wirklich gut hinbekommen. Das Buch hat echt Personality - aber der Oberknaller war Ryans Auto. Da fühlt man sich in seine Kindheit zurückgeworfen - aber lest selbst! Das ist ein totales Highlight für mich gewesen.

Ich persönlich fand, dass sich diese Erzähllücken im Lauf des ersten Bands reduziert haben, am Anfang war es sehr viel deutlicher als im zweiten Teil der Geschichte, was natürlich auch daran liegen kann, dass man sich mit der Zeit einfach dran gewöhnt.

Fazit: Gute, spannende und unterhaltsame Geschichte, die man aber definitiv mit mehr Informationen auffüllen müsste, um eine flüssige und nachvollziehbare Handlung auszugestalten.
Die Protagonistin ist ganz in Ordnung, sollte aber versuchen nicht ganz so klischeehaft das schwache Geschlecht zu vertreten und noch etwas tougher zu werden.
Von mir 3,5/5 Sterne mit bedingter Leseempfehlung für alle, die sich an oben genannten Punkten nicht zu sehr stören.


Klappentext

Als Daria sich nicht damit abfinden kann, dass ihr ehemals bester Freund Noah Selbstmord begangen haben soll, beschließt sie selbst nachzuforschen.Daraufhin findet sie ein ominöses, uraltes Buch in Noahs Geheimversteck und gerät unweigerlich zwischen die Fronten eines bereits ewig andauernden Krieges dreier Fraktionen, von der eine ein Geheimbund ist, dem ihre eigene Familie seit Generationen angehört. Doch das Grimoire ist nicht das, was es auf den ersten Blick zu sein scheint und offenbart Daria Wahrheiten, die ihre Welt vollkommen auf den Kopf stellen. Und die alles bedrohende Dunkelheit, die ihre Familie seit Generationen als sogenannte Krieger des Lichts bekämpft, zeigt sich ihr ganz unverhofft in Form von zwei lapislazuli-farbenen Augen.

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