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Freitag, 24. Juli 2020

Rezension: "Taberna Libraria - Der schwarze Novize" von Dana S. Eliott

Titel: Taberna Libraria - Der schwarze Novize
Autorin: Dana S. Eliott
Bewertung: 4/5 Sterne
TB, 650 Seiten
Preis: 9,99 €
Reihe: Band 3
Genre: Fantasy
VÖ: 2020
© Verlagsgruppe Droemer Knaur

Werbung - Dieses Buch wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Taberna Libraria: Der schwarze Novize - Dana S. Eliott

Inhalt

Corrie und Silvana sind immer noch auf der Suche nach den magischen Büchern, um schlimmes Unheil zu verhindern. Das vierte Buch von Angwil hat es allerdings in sich, denn um es zu bergen, müssen sie schwierige Rätsel lösen, sich mehrfach in sehr gefährliche Situationen begeben und sich leider auch mit Personen zusammenraufen, die sie überhaupt nicht leiden können.

Die beiden Mädchen und ihre Freunde geraten dabei mehr als einmal in tödliche Gefahr, und nicht alle kommen ungeschoren davon. Ob ihnen am Ende die Zeit davonläuft oder sie es tatsächlich schaffen, den schwarzen Novizen von seinem Fluch zu entbinden und das Buch zu befreien, wird sich zeigen, denn unter ihnen scheint es einen Verräter mit eigenen Zielen zu geben.

Beurteilung

Der Einstieg war nicht einfach für mich. Obwohl die Geschichte genial ist. Das liegt allerdings daran, dass es sich hier um eine sehr oppulente Fantasygeschichte handelt, und die Vorgängerbände bereits in den Jahren 2013 und 2014 erschienen sind, und ich sie damals auch direkt gelesen habe.
Man möge mir verzeihen, dass ich mich wirklich nur noch sehr dunkel an den ungefähren Inhalt erinnern konnte und deswegen am Anfang der Lektüre oft erstmal dastand wie der Ochs vorm Berg, da sich mir die Zusammenhänge nur langsam wieder eröffnet haben.

Zum Glück hat die Autorin ab und an Rückblicke eingebaut, so dass man sich nach einer Zeit die ungefähren Abläufe wieder zusammenbasteln konnte. Damit hat sich aber auch zunehmend der Spaß an der Geschichte wieder eingefunden!

Mit "oppulent" meine ich, dass es sich hier um eine sehr dichte Geschichte handelt - sehr, sehr viele Schauplätze und Protagonisten, eine relativ komplexe Handlung, auch wenn sie einen einfachen roten Faden hat, passiert doch sehr viel außenrum. In Taberna Libraria schafft Dana S. Eliott eine sehr bunte und vielfältige Fantasywelt, die aber auch unendlich viele Möglichkeiten bietet, immer wieder neue Geschichten in der Geschichte entstehen zu lassen und die Fantasie spielen zu lassen.

Für alle, die die Reihe noch nicht kennen, ein kurzer Abriss der ersten zwei Bände: Zwei junge Mädchen machen eine Bücherei auf und stellen fest, dass sich im Haus ein Portal in eine fantastische andere Welt befindet - ebenfalls in einem Buchladen. Allerdings gibt es in dieser Welt alle möglichen Arten von mystischen Wesen, und die Bücher dort sind - sagen wir es mal so - anders :-) Sie fliegen, sie riechen, sie wachsen, sie beissen. Um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Und sie müssen überrascht feststellen, dass auch in ihrer Menschenwelt unerkannt eine Menge fantastischer Wesen leben, die bald merken, dass sie in der Taberna Libraria auch magische Bücher bestellen können. Der Job von Corrie und Silvana ist also, diese Bücher in der magischen "Nachbar" Bibliothek zu bestellen - doch sie werden auch in ganz andere Probleme der magischen Bewohner beider Welten hineingezogen und unfreiwillig Hauptdarsteller in einem richtiggehenden magischen Krieg.

Und so müssen sie bestimmte Dinge erledigen und Rätsel lösen, um das Unheil, das ein finsterer Magier über beide Welten bringen will, zu verhindern - und haben dabei natürlich Hilfe einiger unterschiedlichster Wesen, manche menschlich mit magischen Fähigkeit, manche wandelbar, manche ..anders.... , aber auch diese haben untereinander so ihre Problemchen.

In diesem dritten Teil gibt es zwei Charaktere, die sich für mich von den anderen abgehoben haben: Der in der Menschenwelt lebende Botschafter der magischen Welt: Tempest, der am Anfang als unsypathischer Arsch daher kommt, im Laufe der Geschichte aber doch mehr Seiten zeigt, als man am Anfang vermutet hätte.
Und Wellington - ein Stammkunde der Taberna Libraria, der sich mit ungeahnten Fähigkeiten als überraschender neuer Liebling in die Geschichte einbringt.
Natürlich gibt es noch ganz viele andere Protagonisten und Nebendarsteller, neue und alte, die wir besser kennenlernen und die alle ihren ganz eigenen Charme haben.

Die Geschichte um die Taberna Libraria ist aus mehreren Gründen absolut lesenswert - zum ersten erschafft Dana S. Eliott ihre Protagonisten, deren Beziehungen und Eigenarten und Fähigkeit spürbar mit Herz und Fantasy. Sie berühren den Leser, man kann sie mögen, hassen, nervig finden, aber auch seine Meinung über sie im Lauf der Handlung ändern.
Die magische Welt ist bunt, magisch, vielfältig, spannend, faszinierend, grausam,, fremd. Die Autorin malt Bilder mit ihren Beschreibungen, die vor dem inneren Auge beim Lesen flimmern, und die mich irgendwie immer an eines dieser fiesen Puzzle mit unendlich vielen Teilen erinnern, da man das Gefühl hat, mit jedem Satz wieder eine neue Figur in irgendeiner Ecke zu entdecken. Solche Sachen muss man sich erstmal einfallen lassen! Es passieren ständig neue faszinierende und unerwartete Dinge.

Trotz des recht vorzeigbaren Umfangs von über 600 Seiten ist auch der dritte Teil kein Stück langweilig, und das Schöne ist, die Charaktere entwickeln sich wirklich mit ihrer Geschichte weiter, sie werden tiefer, man lernt neue Seiten an ihnen kennen. Und es kommen aber auch immer mal wieder welche dazu, die erst nach und nach entpackt und von allen Seiten gezeigt werden.

Vor allem ist die Geschichte der Taberna Libraria auch am Ende des dritten Teils noch lange nicht vorbei - es ist eine dieser Rahmenhandlungen, in die man unendlich viele weitere Erzählungen stecken kann und die niemals ein Ende finden müssten.
Ich persönlich würde der Autorin trotzdem raten, die Bücher vielleicht einen Ticken weniger komplex und umfangreich zu gestalten - das würde die Spannung, die durch die Kleinteiligkeit der Erzählung manchmal etwas abflacht, noch etwas mehr "Zug" verleihen. Versteht mich nicht falsch Taberna Libraria ist und bleibt eine tolle Reihe, aber manchmal ist es mir doch etwas zu detailverliebt und kleinteilig, den einen oder anderen Absatz hätte man vielleicht überspringen können.

Dazu kommt beim Lesen das Gefühl, nicht vorwärts zu kommen, da das Buch so dick ist und die Seiten wirklich sehr dünnes Papier haben. Das ist aber etwas rein persönliches bei mir - ich mag es einfach, wenn die Buchseiten dicker sind und ich beim Lesen merke wie schnell ich vorankomme. Der Punkt fließt auch nicht in meine Bewertung ein.

Fazit: Auch 6 Jahre nach dem zweiten Teil fängt die Taberna Libraria den Leser wieder in ihrer bunten und vielfältigen Welt ein. Etwas kürzer und weniger kleinteilig wäre die Spannungskurve noch besser - dann könnte sich diese Reihe wirklich hervortun. Ein schöner Schreibstil und liebenswerte Charaktere bewirken, dass man sich in die Taberna Libraria verliebt und sich dort sehr gerne selbst einmal umschauen würde. Die Reihe ist die Lesestunden wirklich wert, von mir gibt es 4/5 Sterne und die Hoffnung das es nicht ganz so lange dauert bis Teil 4.


Klappentext

Der 3. Band der erfolgreichen Fantasy-Reihe "Taberna Libraria" von Dana S. Eliott entführt wieder in eine Welt voll sprechender Buchratten, neugieriger Gargoyles, metallischer Kompass-Käfer, hilfreicher Vampire und Nebelaare. Wer es wagt, den Buchdeckel zu lüften, verschwindet für die nächsten Stunden in einem zauberhaften Abenteuer.

Corrie und Silvana bleibt kaum Zeit, sich auf die Vorweihnachtszeit im idyllischen Ort Woodmoore einzustellen, da sie sich auf die Suche nach dem nächsten magischen Buch machen müssen, bevor der finstere Magier Lamassar es finden kann. Außerdem gilt es noch immer den Verräter in ihren eigenen Reihen zu entlarven. Als sich die Ereignisse überschlagen, stehen die beiden Freundinnen unvermittelt vor der Frage, welchen Preis sie und ihre Verbündeten für den Kampf gegen Lamassar wirklich zu zahlen bereit sind ...

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