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Mittwoch, 12. August 2020

Rezension: "Cryptos" von Ursula Poznanski


 Titel: Cryptos

Autorin: Ursula Poznanski

Verlag und Info: Loewe Verlag

Wertung: 5/5 Sterne 

HC, 448 SEiten

Preis: 19,95 €

Reihe: nein

Genre: Dystopie 

VÖ: 2020

© Loewe Verlag  

 

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.  

 

 

Cryptos - Ursula Poznanski  


Inhalt 

 

Das Leben auf der Erde ist mit den fortschreitenden Klimakatastrophen kaum noch erträglich. Der Großteil der Menschheit verbringt sein Dasein in Kapseln und lebt nur noch in virtuellen Welten.

Daher hat Jana einen wichtigen Job - Sie designt diese Welten und versucht, verschiedenste Bedürftnisse der Menschen damit zu befriedigen. Doch dann gibt es Unregelmäßigkeiten - aber die Maßnahmen ihrer Vorgesetzten findet Jana schon sehr seltsam.

 

Daher beschließt sie, auf eigene Faust nachzuforschen, was da los ist - und bekommt noch mehr Rätsel auf. Als sie merkt, dass sie selbst aus ihrer eigenen virtuellen Welt nicht mehr in die Realität zurückkehren kann, bekommt sie es mit der Angst zu tun. Wer hat es da auf sie abgesehen?



Beurteilung 

Eine neue Dystopie von Ursula Poznanski. Wieder mal hat sich die Autorin neu erfunden und mich in eine auf eine Art großartige, auf andere Art sehr deprimierende und beklemmende Zukunft mitgenommen.

Es dauerte allerdings ein paar Dutzend Seiten, mich einzufinden in diese etwas fremdartige Zukunft. Das Buch liest sich mal so eben oberflächlich weg, man muss sich darauf einlassen und sich erstmal zurechtfinden, denn die Autorin schreibt zwar nicht abgehoben, sondern trotz allem gut verständlich, dennoch ist "Cryptos" eine komplexe Geschichte, bei der man ein bisschen mitdenken muss.

Aber spätestens nach dem ersten Viertel hat es mich so gepackt, dass ich es in einem Rutsch fertiggelesen habe. 

Dieses Setting erwartet den Leser: Das Leben auf der Erde ist ziemlich unerträglich und trostlos geworden. Es ist unerträglich heiß, der Planet überbevölkert, die Natur außer Kontrolle geraten, Katastrophen, die ganze Landstriche von der Erdoberfläche tilgen und hunderte oder tausende von Menschen töten, an der Tagesordnung. 

Doch zum Glück gibt es Mastermind und seine Weltendesigner. Diese erschaffen eine unglaubliche Vielzahl an unterschiedlichen virtuellen Welten. Die Menschen verbringen quasi ihr gesamtes Leben darin, nur einmal täglich werden sie von der Technik kurz zu einem Erwachen in der realen Welt gezwungen. 

Auch Jana ist eine aufstrebende Weltendesignerin und hier unsere Protagonistin. Ich mochte sie von Anfang an - ich bewundere ihre Kreativität, ihren Ehrgeiz, und ihren Mumm. Gleichzeitig ist sie aber keine Superheldin sondern gerät auch mal an ihre Grenzen, macht nicht immer gleich alles richtig. Mit ihr kann man gut mitfiebern. 

Das geniale an "Cryptos" ist, dass es durch die verschiedenen Welten ein Riesenpotential an abwechslungsreichen Schauplätzen bietet - das Zeitalter der Dinosaurier, Antike, Mittelalter, Fantasywelten, Horrorwelten - es gibt da nichts, was es nichts gibt. Trotzdem verliert man nicht den Überblick, weil die Autorin ihre Geschichte verständlich erklärt und gut aufbaut, immer mehr Zusammenhänge schafft. 

Zum dystopischen und fantastischen Element kommt aber auch noch, dass es einfach ein erstklassiger Thriller ist - mysteriöse Ereignisse, ein Mammutkonzern, Todesfälle, aber alles andere als 08/15.Es gibt ein paar recht überraschende Storytwists, mit denen man absolut nicht rechnet - der Ausgang dieser Geschichte, die wohl auch wieder ein Einzelband bleiben wird, ist absolut nicht vorhersehbar. Und kommt übrigens anders als viele Jugendbücher ganz ohne Dreiecksgeschichte und sonstige Schmonzetten aus, wenn ich das mal so sagen darf. Naja, fast. Aber wirklich kaum spürbar und kein Dreieck!

Mich hat es ja auch ein bisschen zum Nachdenken angeregt - ob das ein denkbares Zukunftszenario ist? Ich denke, so krass wird es nicht werden, aber den Trend, immer mehr Zeit in virtuellen Welten zu verbringen, sei es auch "nur" via Handy oder Computer und nicht gleich komplett verkabelt, den gibt es ja schon. Find ich super, eine Dystopie darauf aufzubauen. 

Fazit: Wie bislang alles was ich von Ursula Poznanski gelesen habe, konnte mich auch "Cryptos" wieder voll und ganz überzeugen. Spannend, kreativ, eine düstere Gesamtatmosphäre, gut verständlich und dennoch vielschichtig und überzeugend geschrieben, interessante und glaubhafte Charaktere. Ich gebe 5/5 Sterne für Cryptos.

 

Klappentext 

Wohin gehen wir, wenn wir nirgendwo mehr hinkönnen?

Kerrybrook ist Janas Lieblingswelt: Ein idyllisches Fischerdorf mit viel Grün und geduckten Häuschen. Es gibt Schafe, gemütliche Pubs und vom Meer her weht ein kühler Wind. Manchmal lässt Jana es regnen. Meistens dann, wenn es an ihrem Arbeitsplatz mal wieder so heiß ist, dass man kaum mehr atmen kann.
Jana ist Weltendesignerin. An ihrer Designstation entstehen alternative Realitäten, die sich so echt anfühlen wie das reale Leben: Fantasyländer, Urzeitkontinente, längst zerstörte Städte. Aber dann passiert ausgerechnet in Kerrybrook, der friedlichsten Welt von allen, ein spektakuläres Verbrechen. Und Jana ist gezwungen zu handeln …

Extrem spannend – beklemmend aktuell!

1 Kommentar:

  1. Hallöchen =)

    Wirklich tolle Rezension! Die Buch-Idee und die Umsetzung haben mich auch vollkommen überzeugt. Ich hab das Buch richtig gerne gelesen. Dieses Springen in unterschiedliche Welten ist ja schon sehr verlockend =)

    LG
    Anja

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