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Freitag, 7. August 2020

Rezension: "Lass uns töten" von Jeff Strand


Titel: Lass uns töten

Autor: Jeff Strand
Verlag und Info: Festa Verlag
Wertung: 5/5 Sterne
TB, 352 Seiten
Preis: 14,99 €
Reihe: nein
Genre: Horrort/Thriller
VÖ: 2020
© Festa Verlag


Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 


Lass uns töten - Jeff Strand 

Inhalt 

Alex und Darren lernen sich in der Schule kennen und verstehen sich eigentlich ganz gut.

Doch als sich zunehmend rausstellt das Darren in Bezug auf den Tod etwas gestört ist und dann noch beschuldigt wird, den Hund ihres Freundes massakriert zu haben, ist Alex ganz froh, als Darren irgendwann aus seinem Leben verschwindet.

Viele Jahre später treffen Sie sich unverhofft erneut - und wieder steckt Alex in der Zwickmühle zwischen seinen freundschaftlichen Gefühlen für Darren und seinem Befremden gegenüber dessen seltsamen Vorlieben.

Als er immer mehr merkt, das Darren noch viel übler ist als er eigentlich dachte, steckt er schon zu tief mit drin.

 

Beurteilung 

Ich habe "Lass uns töten" gelesen, weil mir mein erstes Buch von Jeff Strand, "Der Zyklop", einfach megagut gefallen hat. 

Daher war ich gespannt, ob sein neuestes Werk da mithalten kann. Nun ist "Lass uns töten" von der Art her nicht mit dem vorherigen Buch vergleichbar - es ist ernster, schlimmer, es fehlt der durchgehend makabre Humor und die Skurrilität von "Der Zyklop". 

Und trotzdem ist Jeff Strand da unverkennbar drin - sein trockener Sarkasmus blitzt immer wieder durch, und der Typ schreibt einfach so mega, dass man seine Bücher nicht mehr aus der Hand legen kann - es reißt einfach mit. Dazu hat er einen Stil drauf, der einfach super leicht zu verdauen ist, man kann einfach lesen, lesen, lesen, ohne darüber nachdenken zu müssen, was man gerade gelesen hat, wenn ihr wisst was ich meine.

"Lass uns töten" ist gar nicht so ohne - es beschäftigt sich mit den dunklen Ausgeburten einer Psyche. Was bringt manche Menschen dazu, ein morbides Interesse an Schmerz und Tod zu zeigen? Was genau fehlt in diesen Gehirnen, dass sie auch nicht das geringste Zeichen von schlechtem Gewissen zeigen und ansonsten ein ganz normales Leben führen können?

Darren in diesem Buch ist so ein Mensch, oder sollte ich sagen, so eine Kreatur. Mir hat Alex so unfassbar leid getan und es hat mich wirklich erschüttert, was ihm immer wieder passiert ist. Eine Geschichte, die mich emotional gepackt hat und mir wirklich hat die Haare zu Berge stehen lassen. Man fragt sich immer, wie Opfer in ihre Situationen kommen konnten, warum sie sich nicht zur Wehr gesetzt haben, warum jemand Dinge mit sich machen lässt.....lest dieses Buch. Jeff Strand bringt es fertig, Situationen zu beschreiben, und man merkt erst hinterher - okay, da gab es keine Möglichkeit ungeschoren rauszukommen.

Alex ist eigentlich ein ganz normaler, relativ gutherziger Junge und später auch Mann - einer von Nebenan, den man ganz gern mag und dem man nichts Böses wünschen kann. Auch kein Muskelprotz oder Superheld, ganz Durchschnitt eben - und gerade deswegen perfekt für seine Rolle, die er in dieser Geschichte spielt. 

Ich kann es gar nicht in Worte fassen, aber ich versuche es, wie ihr merkt - es ist irgendwie unheimlich, wie "normal" total schockierende Dinge und Situationen hier in Alex Leben eingebaut wurden. Damit meine ich nicht das sie verharmlost wurden, aber so ganz schlimme Sachen in relativ nüchternem Ton zu beschreiben, das kann Jeff Strand, und gerade dadurch wird es zum Psychohorror. 

Wer Friede, Freude, Eierkuchen sucht, sollte sich auf jeden Fall nicht für Jeff Strand entscheiden - Happily ever after für alle ist nicht vorprogrammiert. Sehr plastische Szenen, die Stoff für Alpträume liefern, gibt es mehr als eine - Paranoia und übermäßiges Kopfkino sollte man bei der Lektüre im Griff haben :-) Irgendwie sind diese Momente immer so unvorhersehbar eingebaut, das es einen beim Lesen jedesmal wieder zum Augen Aufreißen bringt.

Ich bin auf jeden Fall nach zwei Büchern absoluter Topfan dieses Autors und werde da garantiert nichts mehr auslassen - ich kann mich an keinen Thriller erinnern, der mich in den letzten Jahren so mitgenommen hat wie diese Geschichte. 

Beängstigend, packend und erschreckend realistisch - nicht in jedem Detail vielleicht, aber ich glaube schon, das es Menschen gibt, die wirklich so sind wie Darren, und ich hoffe sehr, dass so jemand nie in mein Leben tritt. Wie krank kann man sein.... 

Fazit: Es ist alles gesagt, Jeff Strand ist bislang eine Bank für großartige Lesestunden. Bitte ganz bald mehr davon. 5/5 Sterne.

 

Klappentext 

Mit zwölf Jahren teilten sie sich ein Zimmer im Internat: Alex Fletcher, schüchtern und verängstigt, und der immer wütende Darren Rust.
Freunde wurden sie nie. Dafür war Darren einfach zu seltsam mit seiner krankhaften Neugier auf den Tod. Eine Neugier, die ihn in etwas Unheimliches verwandelte.
Das ist eine Ewigkeit her. Alex ist längst verheiratet und glücklicher Vater. Doch Darren ist zurück. Er ist der Faszination des Todes jetzt völlig verfallen. Und er sucht einen Seelenverwandten: Alex.
 

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