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Montag, 31. August 2020

Rezension: "Panic Hotel - Letzte Zuflucht" von Stephan Knosel



Titel: Panic Hotel - Letzte Zuflucht

Autor: Stephan Knosel

Verlag und Info: Beltz & Gelberg

Bewertung: 5/5 Sterne 

HC, 357 Seiten

Preis: 17,95 €

Reihe: nein

Genre: Dystopie

VÖ:2020

© Beltz & Gelberg  

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

 

Panic Hotel - Letzte Zuflucht  -  Stephan Knosel

 

Inhalt 

Durch den Ausbruch eines weltweiten Atomkriegs sind die Menschen gezwungen, sich in Bunker zurückzuziehen - deren Plätze schon vorher für die reichsten und privilegiertesten Menschen feststanden. 

Jana als Bedienstete der reichen Familie Theissen ist es vergönnt, mit in den Bunker zu gehen. Doch dort muss sie schnell feststellen, dass das Leben im Bunker nicht viel zu Lachen bietet - sie arbeitet wie eine Sklavin, hat nur wenig Rechte und bekommt schnell zu spüren, dass Lügen und Intrigen auch vor den Menschen in den Schutzräumen nicht halt machen.

Sie und der die junge Wache Wesley, der ein Geheimnis mit sich rumzuschleppen scheint, werden aber bald noch mit viel schlimmeren Dingen konfrontiert - Menschen verschwinden, und von Tag zu Tag scheinen mehr Menschen im Bunker auf einmal gesundheitliche Probleme zu bekommen....

 

Beurteilung 

Panic Hotel ist mal wieder eine etwas andere Dystopie und bei Weitem kein Kinderbuch. Seit längerem habe ich keine dystopische Story mehr gelesen, die sich komplett im Inneren abspielt - in diesem Fall in einem Bunker.

Stephan Knosel hat mit dieser Zukunftsvision die Ungerechtigkeit zwischen Reich und Arm als Thema aufgenommen und krass verdeutlicht: Ein Platz im Bunker können sich nur die Superreichen schaffen. Anstatt so viele Menschen wie möglich zu retten, wird ein abartiger Luxus geboten und unglaublich viel Platz verschwendet.

Die paar "Normalos" die mitdürfen, sind nicht mehr als bessere Sklaven. Ein Rechtsstaat existiert nicht mehr.

Leider ist das Szenario, dass der Autor entwirft, für mich eine der realistischsten Szenarien - wir als Menschen werden nicht von der Natur ausgelöscht oder vom Klimawandel, sondern das schaffen wir schon vorher - durch einen weltweiten Atomkrieg.Wie genau dieser ausgelöst wird und was er bewirkt, wird nur am Anfang und am Ende relativ kurz beschrieben - das reicht aber schon, um das Ausmaß der Katastrophe recht anschaulich zu machen.

Die Story selbst spielt sich aber im Inneren des Bunkers ab. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll - eigentlich ist es fast ein Kriminalroman, da sich die Handlung um die Aufklärung eines Vermissten- und eines Todesfalls rankt. Aber das ist nur der Rahmen, um den sich das Eigentliche rankt: Nämlich die Menschen, die im Bunker überleben, was das Leben im Bunker mit ihnen macht und wie verletztlich und zerbrechlich letzten Endes diese Zuflucht doch ist - sowohl durch die Charakter der Personen, die darin das sagen haben, als auch durch äußere Einflüsse, gegen die auch eine so teure Bunkeranlage nur begrenzt schützen kann.

Stephan Knosel hat hier einen von der ersten bis zur letzten Seite äußert packenden Roman geschrieben, mit einer nicht zu komplexen, aber auch nicht gerade oberflächlichen Handlung, die sich zu jeder Zeit super gut verfolgen lässt, aber trotzdem nicht zu vorhersehbar ist. Sein Erzählstil macht es einfach, das Buch in kürzester Zeit durchzulesen, und trotzdem nichts zu verpassen. 

Jana und Wesley, aus deren Sicht wir die Geschichte erleben, sind beide angenehme Charaktere, zu denen man recht schnell Sympathien aufbauen kann, die gut charakterisiert sind, auch wenn nicht die komplette Psyche und Vergangenheit aufgearbeitet wird. Wie gesagt, schafft der Autor die Gratwanderung zwischen einer seichten Story und einer anstrengend komplexen Story hervorragend, so dass eine spannende Geschichte genau zwischendrin herauskommt, die auch gleichzeitig für mich, zumindest in der Rahmenhandlung, ein relativ authentisches Szenario aufzeigt. 

Natürlich spielen sich die Ereignisse zeitlich und räumlich sehr geballt ab, aber gut, wenn es in einen überschaubaren Roman passen soll, muss man das natürlich auch ein im Sinne der Geschichte ein wenig raffen. 

Fazit: Super Unterhaltung, angenehme Protagonisten, ausreichend authentisch, um halbwegs realistisch zu wirken, flüssig zu lesen, Spannung durchgehend vorhanden - da hab ich nichts zu meckern. Von mir gibt es 5/5 Sterne. 


Klappentext

Ein weltweiter Konflikt hat sich hochgeschaukelt und ist in einem Atomkrieg eskaliert. Die Reichen haben sich rechtzeitig in Bunker eingekauft, die wie Luxushotels mit Bediensteten funktionieren. Dort hoffen sie auf ein Überleben, das außerhalb unmöglich ist. Auch für Janja und Wesley ist so ein Bunker die letzte Rettung. Aber sie werden wie moderne Sklaven behandelt und eine Liebesbeziehung zwischen ihnen ist strengstens untersagt. Als Menschen verschwinden und Janjas Freundin Bea ermordet aufgefunden wird, lehnen sich die beiden gegen das System auf.

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