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Donnerstag, 3. September 2020

Rezension: "Maximilian Flügelschlag" von Angie Sage



Titel: Maximilian Flügelschlag 

Autorin: Angie Sage

Verlag und Info: Harper Collins Germany

HC, 320 Seiten

Preis: 15,00 €

Genre: Jugendbuch/Fantasy

Reihe: Nein

VÖ: 2020

© Harper Collins Germany

 Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

 

Maximilian Flügelschlag - Angie Sage 

Inhalt 

Maximilian Flügelschlag ist eine Schabe, mit einer schwierigen Beziehung zu seiner Mutter.  Als eines Tages zwei flügellose Wesen hilfesuchend vor seiner Tür aufschlagen, auf der Flucht vor Verfolgern, hilft er ihnen - und dadurch wird sein ruhiges, beschauliches Leben von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt und er und auch seine Schützlinge rutschen von einer Gefahr in die nächste.

Dabei deckt Maximilian unerwartet einige Geheimnisse auf, die ihn noch mehr aus der Bahn werfen. Was hat seine Mutter mit dem Zustand der Stadt zu tun? Was passiert wirklich mit den Kindern auf dem Silberschiff? Und welches Geheimnis haben die flügellosen Kinder, die er versteckt, dass sie so gnadenlos verfolgt werden? Er wird es rausfinden, obwohl er eigentlich gar nicht will.

Beurteilung

Leider muss ich sagen dass mich das Buch ein wenig enttäuscht hat. Der Klappentext lies mich ein fantasievolles und auch ein bisschen emotionales, verzauberndes Abenteuer erwarten.

Leider kam davon, besonders am Anfang, nicht viel rüber. Ich habe mich sehr schwergetan, mich mit der etwas wirren Erzählstruktur der Autorin zurechtzufinden.

Der Protagonist Maximilian spricht den Leser zwischendurch immer wieder direkt an. Das soll vielleicht einen Überraschungseffekt beim Leser erzielen, weil es manchmal auch zwischendurch unerwartet geschieht, aber ich fand es irgendwie unnötig, mir hätte die Geschichte ohne dieses Stilmittel besser gefallen.

Gerade dadurch hatte ich nämlich am Anfang deutlich Probleme, überhaupt festzustellen, worum es da eigentlich geht. Bis man den Aufbau dieser strangen Welt vollständig begriffen hat, gehen nämlich schon einige Dutzend Seiten ins Land.

Für mich sogar als fantasy- und dystopiegeübter Mensch (ich weiß irgendwie nicht so recht wo ich diese Geschichte einordnen soll) war es trotzdem schwer, mir das bildlich vorzustellen, was sich die Autorin da ausgedacht hat. Leider haben die Beschreibungen bei mir nur teilweise Bilder erzeugt, manches blieb für mich flach. Dadurch konnte ich auch anfangs überhaupt keinen Bezug zu Maximilian und denn nach und nach auftauchenden weiteren Protagonisten (menschliche Kinder) herstellen.

Ich muss aber auch sagen, dass die Geschichte in ihrem Verlauf eine ziemlich steile Kurve nach oben hinlegt. So ab dem letzten Drittel ist es richtig spannend und ich hab das Buch, durch dessen erste Hälfte ich mich mehrere Tage richtiggehend gequält habe, dann fast in einem Rutsch zu Ende gelesen.

Allerdings ist mir das deutlich zu spät gewesen, denn ich hätte es fast abgebrochen. 

Auch wenn das Gesamtkonstrukt so rückblickend betrachtet eigentlich schon cool ist und die Idee von Angie Sage sicherlich so noch nicht dagewesen ist - dafür muss man ja den Hut ziehen, es ist definitiv zumindest was die Wesen angeht, etwas ziemlich Neues - hat mich die Art und Weise, wie es rübergebracht wurde, nicht überzeugt. Und ich will von einem Buch einfach von der ersten Seite an vereinnahmt werden. Es gibt auch Elemente, die man aus anderen Geschichten schon kennt - aber in diesem Handlungszusammenhang und vor allem mit den Menschen und Wesen, deren Geschichte hier erzählt wird, kommt etwas Neues dabei raus. Sehr schade fand ich, dass von der Welt an sich, außerhalb des Städtchens Trost, in dem die Story spielt, nicht mehr erzählt hat. Da hätten mich doch die Gesamthintergründe, die hier immer mal nur ganz kurz angesprochen werden, mehr interessiert.

Schwierig war es auch dadurch, dass die Autorin zwischen den Protas springt und jedes Unterkapitel aus Sicht einer anderen Person erzählt wird - es sind insgesamt 5 verschiedene Erzähler, wenn ich das noch richtig im Kopf habe, auch wenn einige deutlich seltener vorkommen als andere. Und da die alle den Ich-Erzähler geben, hat man zu Beginn immer nur mit dem Anfangsbuchstaben über den Kapitel einen Hinweis, wer jetzt gerade erzählt. Das fand ich etwas anstrengend, vor allem wenn man Anfangs sowieso noch nicht durchblickt. 

Fazit: Eine kreative Geschichte auf jeden Fall - leider vor allem in der ersten Hälfte durch verwirrende Stilelemente nicht einfach, die Story zu durchschauen und herauszubekommen, was eigentlich los ist. Auch eine Verbindung zu den Protas stellt sich erst sehr spät her. Das letzte Drittel ist deutlich spannender und geraffter als der Anfang, der zum Teil doch etwas langatmig daherkommt.

Sehr schade - denn der Plot an sich ist tatsächlich relativ gut, da man ihn aber erst sehr spät überblicken kann, bringt das beim Lesen erstmal wenig.

Hier braucht man Durchhaltevermögen - daher von mir eingeschränkte 3/5 Sterne.  


Klappentext

Flügelloser Leser, du bist drauf und dran, ein außergewöhnliches Wesen kennenzulernen …

Maximilian Flügelschlag will keinen Ärger. Denn die Leute fürchten sich vor ihm. Seine wunderschönen, indigofarben schimmernden Flügel, langen Antennen und vielen Arme machen ihnen Angst. Dabei ist er nichts weiter als ein sanftmütiges Wesen, das zufälligerweise aussieht wie eine Küchenschabe. Er möchte beweisen, dass er ein gutes Herz hat. Deshalb lässt er Kaitlin und Jonno, die verzweifelt auf der Suche nach einem Versteck sind, in sein Haus. Was er nicht weiß: Gefährliche Mächte haben es auf seine flügellosen Freunde und das Geheimnis, das sie mit sich tragen, abgesehen. Kann es in der grauen Stadt Trost, eingepfercht unter dem Kraftfeld der Herrscherin, einen Ausweg für sie geben? 

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