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Sonntag, 11. Oktober 2020

Rezension: „Die Chroniken von Alice - Die schwarze Königin“ von Christina Henry



Titel: Die Chroniken von Alice - Die schwarze Königin

Autorin: Christina Henry 

Verlag und Info: Penhaligon Verlag

Bewertung: 4/5 Sterne

HC, 324 Seiten

Preis: 18,00 €

Genre: Märchenadaption

Reihe: Ja, Band 2

VÖ: 2020

© Penhaligon Verlag


Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.


Die Chroniken von Alice: Die schwarze Königin - Christina Henry


Inhalt 

Alice und Hatcher haben es aus der Stadt geschafft, aber dennoch ist es absolut nicht so, wie sie es sich vorgestellt haben.

Auf der Suche nach Hatchers Tochter Jenny kommen sie nicht wirklich vorwärts, und dann verlieren sie sich auch noch in einem scheinbar verzauberten Wald, auf der Flucht vor einem grausamen Kobold.

Alice muss allein weitermachen und gerät auf die Spur einer grausamen Königin, die Kinder entführt - ob sie auch etwas über Jennys Verbleib weiß? Alice folgt der Spur und macht sich allein auf die Suche nach Jenny und nun auch nach dem verschwundenen Hatcher. 

Doch der Zauber der weißen Königin scheint zu stark zu sein, und Alice läuft Gefahr, alleine zu unterliegen. 


Beurteilung

Ich finde es fantastisch, wenn klassische Geschichten adaptiert werden. Vor allem, wenn es dann nich deutlich düsterer und blutiger zugeht.

Meist sind ja auch die Originale teils schon richtig grausam, wenn man über manche Szenen nachdenkt - bei Christina Henry kommt das aber unverblümt an die Oberfläche.

Mit der Original-Alice-Geschichte hat das freilich nicht mehr so viel zu tun, aber es gibt doch immer wieder Anspielungen und Parallelen, in denen man an das Original erinnert wird. 

Der Kern in „Die schwarze Königin“ ist die Suche nach der verschollenen Jenny, der Tochter des Hutmachers. Aber gerade in diesem Teil findet sich auch Einiges, was eher an das Märchen der Schneekönigin erinnert. 

Aber das macht ja nichts, auf jeden Fall gibt es auch hier eine ziemlich düstere Handlung, die von schrecklichen Erlebnissen geprägt ist, und in der sie Situationen meistens nicht ganz glücklich ausgehen.

Ganz neu in dieser Version ist ja, dass Alice Zauberkräfte besitzt und somit den Verlauf der Geschichte beeinflussen kann, wobei sie natürlich selbst erst lernen muss, wozu sie überhaupt fähig ist und wie sie es anwenden kann.

Mir hat es gefallen, dass ich mich in dieser Fortsetzung wieder deutlich mehr wie in einem Märchen gefühlt habe, als im ersten Teil - zwar war die Atmosphäre düster und unheimlich, aber die Handlung erinnert eher an eins - mit guten und bösen Königinnen, Riesen, Kobolde, verzauberten Wölfen und Kindern.

Vor allem mag ich auch, wie Christina Henry Alice charakterisiert hat- sie ist so herrlich unkompliziert, und mit imponiert, wie sie selbst in den unmöglichsten Situationen in der Lage ist, klar und strukturiert zu denken und für sich die „einfachste“ Lösung zu finden und sich an die Umsetzung zu machen, so unmöglich es auch scheint. Ich würde es als fatalistisch-optimistisch beschreiben, wenn es sowas gibt. 

Am Besten gefallen haben mir übrigens die Szenen mit dem Kobold, vor allem als er die Illusionen erzeugt hat. 

Aber auch wenn ich es wirklich großartig finde, was sich die Autorin da ausgedacht hat, einen kleinen Makel hatte das Ganze für mich- ich bin nicht so glücklich mit dem Schreibstil von Christina Henry. Die Erzählung wirkt auch mich immer etwas zu verworren und verdreht - das ist zwar Alice‘ Geschichte auch tatsächlich, aber ich bin einfach nicht in einen richtigen Leseflow gekommen und musste immer wieder unterbrechen, da baute sich für mich kein guter Spannungsbogen auf. 

Daher gibt es von mir zwar volle Punktzahl für Idee und Handlungsablauf, aber einen kleinen Abzug für die erzählerische Umsetzung. 

Den Ausgang des zweiten Bands, der ja auch erstmal das Ende der Alice-Chroniken darstellt, fand ich recht gelungen, auch wenn der nichts mehr mit dem Original zu tun hat. Optionen für eine Fortsetzung in der Zukunft wären aber noch genug da. 

Fazit: Der zweite Band wendet sich inhaltlich wieder mehr dem typischen Märchen zu, ist aber immer noch sehr frei gestaltet und nur entfernt am Original orientiert.

Trotz einer originellen, aber auch düsteren Handlung mit wenigen Happy-Ends hat der „verknotete“ Erzählstil den Lesefluss aber öfter gestört. Insgesamt aber auf jeden Fall lohnenswert zu lesen - 4/5 Sterne. 


Klappentext

Alice hat den Kampf gegen den Wahnsinn gewonnen – vorerst. Sie hat die Schandtaten des Kaninchens sowie den Kampf gegen den Jabberwock überlebt und will nun ein Versprechen einlösen: Jenny, die Tochter ihres Freundes Hatcher, zu finden. Doch Alice und Hatcher erwartet der nächste Albtraum. Sie müssen in das Reich der verrückten Weißen Königin vordringen, wo das wahre Spiel um das finstere Wunderland bereits begonnen hat. Jeder Zug führt Alice näher an ihre Bestimmung. Aber damit sie als Siegerin hervorgeht, muss sie nicht nur ihre neuen Kräfte zu beherrschen lernen, sondern herausfinden, was mit der rätselhaften Schwarzen Königin geschehen ist ...

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