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Sonntag, 4. Oktober 2020

Rezension: "Die Meisterin - Spiegel & Schatten" von Markus Heitz



Titel: Die Meisterin (2) - Spiegel & Schatten

Autor: Markus Heitz

Verlag und Info: Verlagsgruppe Droemer Knaur

Bewertung: 4/5 Sterne

TB, 448 Seiten

Preis: 14,99 €

Reihe: Ja, Band 2

Genre: Urban Fantasy

VÖ: 2020

© Verlagsgruppe Droemer Knaur 

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

 

Die Meisterin: Spiegel & Schatten - Markus Heitz

Inhalt 

Wieder wird Geneve in einen Mordfall mit sehr mysteriösem Hintergrund hineingezogen - eine junge Wicca stirbt in Leipzig, die kurz vorher dringend versucht hat, Geneve zu kontaktieren - warum, bleibt zunächst ein Rätsel.

Als Geneve sich auf die Spuren der jungen Wicca macht, wird sie selbst bald Opfer der geheimnisvollen Bedrohung - und diese scheint aus einem uralten Spiegelbruchstück zu kommen, dass die Wicca Willow bei sich hatte.

Was hat es damit auf sich, und was hat das alles mit Geneve zu tun? Wieder tut sie sich mit Ihrem neuen Freund Alessandro Bugatti zusammen, auch wenn die Familienfehde noch nicht offiziell beendet ist. Doch durch die Entwicklungen kommen Geneve Zweifel an Alessandros Aufrichtigkeit. Kann sie sich noch darauf verlassen, dass sie beide auf der gleichen Seite stehen? Und dann bricht auch noch der Kontakt zu Ihrer Schülerin Daria ab...  

Beurteilung 

Mit der Geschichte von "Die Meisterin" hatte mich der Autor bei Band 1 wirklich total überrascht. Ich fand es genial - dieser Mix aus Vergangenheit und Gegenwart, unserer Realität und der Welt der übernatürlichen Wesen, und dann natürlich auch noch die Tatsache, dass die Geschichte der Scharfrichter, aus deren Zunft die Protagonistin Geneve stammt, äußerst faszinierend ist.

Doch auch wenn der zweite Teil wieder mit einer genialen Story aufwartet, konnte er mich diesmal nicht ganz so komplett überzeugen. Ich glaube, das liegt vor allem daran, dass der Überraschungseffekt der Geschichte diesmal weg ist - ich wußte ja, was auf mich zukommt, in welcher Welt sich Geneve bewegt, und kannte Ihren grundlegenden Hintergrund.

Das wird im zweiten Band noch ein wenig wiederholt - was auch den Wiedereinstieg in die Handlung erleichtert - und weiter ausgebaut, denn natürlich gibt es unendlich viele Situationen, die denk- und erzählwürdig sind, wenn jemand eine jahrhundertealte Geschichte hat. 

In Spiegel & Schatten verrät der Titel eigentlich schon, worum es diesmal geht - Rahmenhandlung ist wieder ein Mord unter mysteriösen Umständen, und Geneve und Alessandro versuchen, diesen aufzulösen, bevor noch Schlimmeres passiert.

Zunächst war ich begeistert, dass sich Markus Heitz die Welt der Spiegel und Schatten vorgenommen hat, denn kaum ein Objekt des täglichen Gebrauchs ist so mythenbehaftet wie die Spiegel und die Welt, die hinter Ihnen liegt - dafür gibt es ja in der Literatur und Belletristik unzählige Beispiele. Weniger gut fand ich, was am Ende daraus wurde - da hätte ich mir von einem Autor dieses Kalibers etwas mehr erwartet als so etwas relativ abgedroschenes, was am Ende dabei herauskam. Das war eine in Teilen sehr vorhersehbare Entwicklung. 

Alles in allem war es für mich auch stellenweise ein bisschen zu viel Kampfszenen - ich hätte es besser gefunden, wenn der Showdown nicht ganz so explosiv und actionreich gewesen wäre und etwas mystischer geblieben wäre.

Mir gefallen in der Reihe bislang eigentlich die Rückblicke in Geneves Vergangenheit am Besten - das ist irgendwie noch geheimnisvoller und ursprünglicher als die Ereignisse in der Neuzeit. Am allerbesten sind aber die ziemlich trockenen Kommentierungen Ihrer Mutter aus dem Off - das ist jedesmal das Highlight und auch eine sehr geschickte Möglichkeit, zwischen den häufigen Zeit- und Personensprüngen in dem Buch so überzuleiten, dass jeder Leser mitkommt.

Erst ganz am Ende werden dem Leser die Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Zeitgeschehen endgültig klar. 

Was ich ziemlich gut fand, war auch die Komponente, auf einmal Zweifel an Alessandros Motivation einzubauen - die für mich auch bis zum Ende nicht engültig ausgeräumt sind. Wer weiß, was da wirklich noch bei den Bugattis dahintersteckt - Liebe hin oder her, am Ende ist doch oft Blut dicker als Wasser. Ich bin der Überzeugung, dass auch in der Geschichte dieser Fehde das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.

Fazit: Auch der zweite Teil der Meisterin hat mich mit einer vielschichten und komplexen, aber dennoch nachvollziehbaren Handlung, den mythischen Elementen Spiegel und Schatten, der einzigartigen Familiengeschichte Geneves und den stilistischen Highlights wieder der Erzählerin aus dem Off in seinen Bann gezogen. Durch das fehlende Überraschungsmoment und der etwas "verbrauchten" Entwicklung zum Ende hin konnte es mich aber nicht ganz so durchgehend überzeugen wie der erste Teil. Ich werde die Reihe dennoch mit Freude weiter verfolgen.

 

Klappentext 

Die Heilerin Geneve ist die letzte Nachfahrin der Scharfrichter-Dynastie Cornelius. Als in ihrer Wahlheimat Leipzig eine junge Frau ermordet wird, führt die Spur direkt zu Geneve. Die Ermordete war Mitglied des Londoner Wicca-Covens und extra nach Leipzig gereist, um Geneves Rat einzuholen – offenbar wollte sie die Heilerin zu einer antiken Spiegel-Scherbe befragen.
Geneve kontaktiert ihren Freund, den Vatikan-Polizisten Alessandro Bugatti. Gemeinsam versuchen sie, den Mord an der jungen Wicca aufzuklären und Licht in die Hintergründe des Verbrechens zu bringen.
Schnell sehen Geneve und Alessandro sich schier übermächtigen Gegnern gegenüber. Um gegen dieses tödliche Bündnis anzukommen, müssen sie einander bedingungslos vertrauen – doch ihrem Feind ist es längst gelungen, in Geneve Zweifel an Alessandros Aufrichtigkeit zu säen.
Auch vor hunderten Jahren stand Geneve einst einer mörderischen Kreatur gegenüber, die bis dahin keinen Fuß auf das Festland gesetzt hatte. Hängen Gegenwart und Historie einmal mehr zusammen?

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