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Samstag, 13. März 2021

Rezension: "Exit this City" von Lisa-Marie Reuter



Titel: Exit this City
Autorin: Lisa-Marie Reuter
Verlag und Info: Fischer Tor
Bewertung: 3/5 Sterne
TB, 432 Seiten
Preis: 16,99 €
Reihe: nein
Genre: Climate fiction
VÖ: 2021
© Fischer Tor Verlag

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Exit this City - Lisa-Marie Reuter 

Inhalt 

Der Megakonzern Final Food hat die Herrschaft über die Nahrungsversorgung der Menschen übernommen. Ein wissenschaftliches Experiment zur Rettung der Bienen ist entsetzlich schiefgegangen. 

Doch es gibt Menschen, die gegen die Kontrolle von Final Food aufbegehren und die Menschheit wieder in ein selbstbestimmtes Leben zurückführen wollen - von zwei Seiten des Planeten aus.

Dabei geht allerdings einiges schief, und es scheint fast unmöglich, das Ziel zu erreichen, vor allem, da die involvierten Personen teilweise selbst nicht zu wissen scheinen, was vor sich geht - und sich immer wieder unerwartete Komplikationen ergeben.

Die Rebellion nimmt ihren Lauf - mit ungewissem Ausgang.

Beurteilung

Exit this city konnte mich leider nicht so ganz von sich überzeugen.

Angesichts des Klappentext hatte ich mir hier eigentlich eine spannende Klimadystopie erwartet, vor allem das Thema Bienen hat mich fasziniert, da der Einfluss dieser kleinen Tierchen auf unsere Umwelt doch oft noch stark unterschätzt wird.

Doch ich habe leider schnell gemerkt, dass ich nicht richtig warm werde mit dem Buch. Zum einen habe ich mich mit dem Setting irgendwie nicht wohlgefühlt. Das Buch spielt an zwei Schauplätzen in der Zukunft: Den Millionenstädten Delhi und Frankfurt (Main). Die Atmosphäre ist insgesamt kalt, düster und deprimierend. 

Der politische Hintergrund der Welt hat sich stark verändert, und mir hat eine gute Einführung in die aktuelle Situation der Geschichte gefehlt, ich fand es zum Teil stark verwirrend - scheinbar hat Indien irgendwie die Hälfte der Weltherrschaft übernommen und dominiert auch in Deutschland die Wirtschaft. Irgendwie so kam es rüber. Ich habe lange versucht zu verstehen was da eigentlich auf der Welt seit dem Heute geschehen ist, aber es kam nur sehr zögerlich bei mir an, zum Teil habe ich bis zum Ende nicht alles verstanden.

Der nächste Knackpunkt waren die Protagonisten - Veeru und Paksha sind mir vom Verhalten und der Art her fremd und ich konnte mich überhaupt nicht in sie reinversetzen. Vor allem Veeru wirkte total abgehoben und strange und ich habe überhaupt nicht verstanden, warum sie ist und auftritt, wie sie ist. Mit den Abschnitten, die bei Marti und Ray, dem zweiten Protagonistenpaar, in Delhi spielen, ist es etwas kurzweiliger, aber auch da dauert es eine Weile, bis man "reinkommt" in die Geschichte, und sich ein paar Dinge zusammenfügen, so dass man die Zusammenhänge versteht.

Auch das  wird erst relativ spät erklärt. So in der Mitte des zweiten Drittels wird es erstmals etwas spannender. Leider wird auch hier der Fluss immer wieder unterbrochen, und damit kommen wir zum nächsten Kritikpunkt - ich finde den Erzählstil teilweise suboptimal, stellenweise richtig anstrengend, weil man durch Beschreibungen sehr seltsamer Szenarien und Settings immer wieder einen  Tick zu lange aus der eigentlichen Handlung und dem Lesefluss rausgerissen wird.

Das war jetzt viel Kritik, es ist nicht alles schlecht - immerhin habe ich nicht abgebrochen und das Buch bis zu Ende gelesen. Die grundlegende Idee finde ich, wie eingangs erwähnt, sehr gut, die Umsetzung hatte ich allerdings völlig anders erwartet, da wäre Luft nach oben.

Es kommt durchaus auch zu überraschenden Wendungen und ganz langsam fügen sich zum letzten Drittel auch die einzelnen Handlungsfäden zusammen, so dass man größere Zusammenhänge versteht. Es gibt auch durchaus mal Passagen, die spannend sind und durch die man relativ schnell durchkommt. Aber das reißt leider die gute erste Hälfte des Buchs, die teilweise sehr verwirrend daherkommt, nicht aus.

Das Ende fand ich wiederum sehr strange und habe es ehrlich gesagt nicht so ganz verstanden. Schade, tolles Thema - sicher gibt es auch Leser, die damit besser klarkommen, ich empfehle jedoch vorher vielleicht in die Leseprobe reinzuschnuppern, ob man damit zurechtkommen kann.

Insgesamt kann ich hier nur 3/5 Sternen vergeben.

 

Verlagsbeschreibung

Climate Fiction aus Deutschland: »Exit This City« ist ein Science-Fiction-Thriller über die Zukunft der Ernährung.
Deutschland im Jahr 2158: Auf den Reisplantagen des verarmten Agrarlands braut sich eine Rebellion zusammen. Genmanipulierte Bienen sollen die Felderträge steigern, doch ihr Stich ist tödlich. Tausende Menschen wurden mit dem Gift infiziert, alle starben – bis auf die charismatische Veeru, die seitdem wie eine Göttin verehrt wird. Die Plantagenarbeiter folgen ihr auf einem Feldzug gegen die Landbesitzer. Ihr Ziel ist die Europazentrale des skrupellosen Konzerns FinalFood Inc. Doch Veerus wahre Absichten bleiben dunkel, und vieles deutet darauf hin, dass sie insgeheim ihre eigenen Pläne verfolgt.
Am anderen Ende der Welt irrt Marti ohne Erinnerung durch Delhi. Er ist allein und er wird verfolgt. Als ein radioaktiv verseuchter Staubsturm Kurs auf die Millionenmetroploe hält, gibt es für die Bevölkerung nur noch eines: Raus aus der Stadt! Doch Marti kann erst fliehen, wenn er weiß, warum es die unbekannten Feinde auf ihn abgesehen haben. Seine Suche nach der Wahrheit führt ihn mitten hinein in die Machenschaften eines Konzerns, der in Deutschland ein skrupelloses Spiel um Macht und Einfluss spielt.
Für Science-Fiction-Fans und Leser*innen von Zoë Beck, Andreas Eschbach, Tom Hillenbrandt, Theresa Hannig und Andreas Brandhorst.

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