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Montag, 29. März 2021

Rezension: "Ghostwalker" von Rainer Wekwerth



Titel: Ghostwalker
Autor: Rainer Wekwerth
Verlag und Info: Thienemann-Esslinger Verlag
Bewertung: 4,5/5 Sterne 
TB, 368 Seiten
Preis: 17,00 €
Genre: Jugendthriller / Dystopie
Reihe: nein
VÖ: 2021
© Thienemann - Esslinger Verlag 

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Ghostwalker - Rainer Wekwerth

Inhalt

Deutschland in etwa 25 Jahren. Die virtuelle Welt hat sich weiterentwickelt - und festgestellt, dass der sichere Datentransport eine fantasievollere Lösung benötigt als schnöde Verschlüsselungsprogramme: Menschliche "Ghostwalker" transportieren wichtige Informationen in der virtuellen Welt von A nach B.

Als Jonas eines Tages einen sehr gut bezahlten Auftrag bekommt, kann er nicht nein sagen - seine Sorgen wäre er damit ein für allemal los. Doch alles klingt zu gut, um wahr zu sein, und so kommt es auch - die Yakuza, eine Art Mafia, scheint ein überdurchschnittliches Interesse daran zu haben, dass Jonas seinen Auftrag nicht erfüllt. 

Dann taucht auch noch Blue, eine Legende im Netz, auf, und scheint ganz eigene Ziele zu haben, die aber sowohl mit seinem Auftrag als auch mit der Yakuza zu tun zu haben scheinen. Das ganze wird immer undurchsichtiger, vor allem, als es dann auch noch persönlicher wird, als Jonas sich das je hätte vorstellen können. 

 

Beurteilung

Auf den neuen Wekwerth habe ich mich gefreut, da seine Bücher mir bisher immer gefallen haben. Auch Ghostwalker reiht sich da mit ein. Bei dieser Geschichte finde ich es passend, die Beurteilung in die verschiedenen zu bewertenden Bereiche zu unterteilen.

Wordbuilding: 

Die Story spielt zum großen Teil in virtuellen Welten, die sich der Autor hier sehr gekonnt ausgedacht hat. Eine Mischung, von der wahrscheinlich jeder Gamer träumt - ein bunter Mix aus Kreaturen aller Spiele, Genres und Fantasiewelten, die man sich nur vorstellen kann, und dazu eine faszinierende Vorstellung davon, was in der virtuellen Welt mit Daten geschieht, die man nicht mehr benötigt. Das Setting erinnert mehr als nur einmal an die "Matrix", man erkennt schon einige Parallelen, wenn man will. Ich fand es aber richtig gut und vor allem auch wahnsinnig detailliert und lebhaft, sogar die etwas abstrakteren Beschreibungen. Und auch die "Verbindung" in die reale Welt über die Brillen und Anzüge war absolut glaubhaft beschrieben.  5/5

Protagonisten: 

Blue und Jonas sind beide interessante Persönlichkeiten mit völlig unterschiedlichen Hintergründen und Freundeskreisen, wobei für mich absolut Jonas der größere Sympathieträger war. Auch hier kann ich nur für mich sprechen, fand aber die um die beiden herum gebauten Geschichten absolut glaubhaft und auch in der Tiefe ausreichend konstruiert, so dass ich mir die Beiden gut auch visuell vorstellen konnte und ihnen ihr Handeln und ihre Emotionen abgekauft habe. Auch wenn es insgesamt etwas unwahrscheinlich scheint, dass sich ein Minderjähriger tatsächlich über einen so langen Zeitraum durchmogeln kann, ohne das jemandem auffällt, dass sich niemand um ihn kümmert, aber soviel künstlerische Freiheit sei dem Autor gestattet. 4/5

Handlung

Die eigentliche Story fand ich zwar gut, aber irgendwie auch etwas abgedroschen und über das Ziel hinaus. Die Idee dahinter, nämlich den sicheren Datentransport, fand ich spannend, aber doch sehr unrealistisch. Ich weiß zwar nicht wo sich die Zukunft hinentwickeln wird, aber dass sich die virtuelle Welt wieder darauf verlegen wird, Menschen für das einzusetzen, was heute schon automatisch abläuft, halte ich doch für sehr unwahrscheinlich. Und zwischendurch wurde es mir auch etwas zu kompliziert, den Schlussfolgerungen, die Blue und Jonas gemeinsam ziehen, noch zu folgen. Die Auflösung zum Ende hin fand ich dann wieder ziemlich genial, aber auch da wieder die eine oder andere Parallele zu anderen schon gesehenen Filmen oder Büchern - also nicht wirklich alles neu erfunden. 4/5

Erzählstil und Spannung 

Schreiben kann er, der Rainer Wekwerth, das steht außer Frage. Wie immer treibt er seine Handlung auch in Ghostwalker zügig voran, beschreibt alles sehr lebhaft, aber nicht zu detailliert, die Dialoge sind treffend und die Sprache immer einfach zu verstehen. Die Spannung ist über das ganze Buch hinweg auf einem hohen Niveau und der Ausgang der Geschichte absolut nicht vorhersehbar. 5/5

Fazit: Insgesamt eine unterhaltsame, spannende Geschichte, die mich packen und mitreißen konnte, auch wenn an der einen oder anderen Stelle eher nach Vorlagen gegriffen statt das Rad neu erfunden wurde. Ich komme somit in der Gesamtwertung auf solide 4/5 Sterne mit Tendenz zu 5 und kann das Buch absolut weiterempfehlen.


Klappentext

Walk on, Ghost!

Hamburg 2047: Die Ausspähung von Daten ist ein weltweites Geschäft. Große Firmen nutzen zum Versand von Nachrichten sogenannte Ghostwalker in der virtuellen Welt, um Datendiebstahl zu vermeiden. Einer dieser Ghostwalker ist der siebzehn Jahre alte Jonas. In der realen Welt kommt er gerade so über die Runden, im Netz jedoch ist er eine Legende und unter dem Namen Moondancer bekannt. Als er einen sehr lukrativen Auftrag annimmt, heftet sich die geheimnisvolle Blue an seine Fersen und will ihn mit allen Mitteln aufhalten. Dann aber tauchen unvermittelt Feinde auf, die sie beide und die ganze Welt bedrohen. So werden aus den Konkurrenten Blue und Moondancer Verbündete, die sich gemeinsam dem Kampf auf Leben und Tod stellen müssen.

Spannender Jugendroman ab 13 Jahren für Jungen und Mädchen, die Gaming und virtuelle Welten mögen.

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