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Sonntag, 1. August 2021

Rezension: "Violet" von Scott Thomas



Titel: Violet
Autor: Scott Thomas
Verlag und Info: Heyne Verlag
Bewertung: 5/5  Sterne
TB, 570 Seiten
Preis: 14,99 €
Genre: Thriller
Reihe: nein
VÖ: 06/2021
© Heyne Verlag

Violet - Scott Thomas

Inhalt 

Nach dem Tod Ihres Mannes zieht sich Kris mit ihrer Tochter Sadie in das verlassene Haus am See zurück, dass sie von ihrem Vater geerbt hat. 

Doch als sie das verwahrloste Haus sieht, ist sie erschreckt und verwundert. Wieso hat ihr Vater das Haus so verkommen lassen und wollte nicht, dass es je wieder betreten wird?

Aus Liebe zu Sadie bleibt sie dennoch, da sie überzeugt ist, dass das Haus ihrer Tochter, so wie Kris als Kind, helfen wird, zur Ruhe zu kommen. Überlagert von schönen Kindheitserinnerungen, versucht Kris durch Säuberungsaktionen, diesen Traum wieder aufleben zu lassen.

Doch immer mehr bröckelt die Mauer ihrer Erinnerungen und allmählich wird immer klarer, dass etwas mit den schönen Tagen ihrer Kindheit ganz und gar nicht stimmt - etwas, dass sie bis in die Gegenwart verfolgt.

Beurteilung 

Schon mit "Kill Creek" hat mich der Autor überzeugt, mit Violet nochmal viel mehr. 

Ein sehr atmosphärischer und atemloser Roman, ein richtig guter, klassischer Horror, in den man sich reinschmökern und verlieren kann. (Ich hab das Buch in knapp 2 Tagen gelesen).

Es ist seltsam - obwohl es eigentlich mit der Handlung sehr, sehr langsam vorangeht, irgendwie so ein bisschen king-typischer amerikanischer Kleinstadthorror, der aus der Idylle zum Albtraum wird - kam es mir kein Stück langatmig vor. Vom Titel und Cover her weiß man eigentlich schon von Anfang an, was da auf einen zukommt, und wartet beim Lesen gespannt auf jeden Hinweis und dass es endlich "losgeht", und die Hinweise kommen auch - allerdings wirklich am Anfang nur sehr winzig kleine Bröckchen, spärlich gestreut, die sich mit fortschreitender Geschichte verdichten und erst nah am Ende ein wirklich schlüssiges und zusammenhängendes Bild ergeben.

Doch dieser langsame Aufbau ist einfach atemlos gestaltet, man kann immer nur Seite um Seite umblättern und obwohl nicht immer viel passiert, das Buch trotzdem nicht aus den Fingern legen. Eigentlich ist der Ablauf recht einfach gestrickt, da wir es nur mit 2 Hauptsettings und zwei Personen zu tun haben: Kris und ihre Tochter Sadie im verfallenen Ferienhaus von Kris' Familie, in dass sie sich mit ihrer Tochter Sadie nach dem überraschenden Tod ihres Mannes zurückzieht.

Das eigentlich spannende Element ist nicht mal so sehr das Horrorelement, sondern das Psychospiel, dass der Autor mit uns als Leser spielt, denn erst ganz allmählich baut er die Erkenntnis bei seiner Protagonistin Kris auf, die der Leser längst ahnt, wenn nicht weiß, und das ist wirklich qualvoll, vor allem weil man sich nicht sicher sein kann, was jetzt am Ende die Wahrheit ist. 

Wirklich großartig gemacht. Ich selbst war mir bis zum Ende nicht sicher, ob es Kris hier mit etwas Übernatürlichem oder einem paranormalen Phänomen zu tun hat, oder ob doch alles irgendwie nur ihrer Psyche entspringt. Lasst Euch überraschen. Einmal mehr sind in diesem Buch auch die Beschreibungen wieder mega: Auch wenn ich so ziemlich die Letzte bin, die auf detailverliebte, kleinteilige Beschreibungen jedes Grashalms steht, muss ich doch zugeben, dass für die gruselige und weltvergessene Stimmung, die für diesen Roman erforderlich ist, diese Beschreibungen zum Teil notwendig sind. 

Man sieht das Haus, den See, die umgebenden  Gärten und Wälder und auch die Szenen in der kleinen Stadt so bildlich vor sich, als würde man in einem Filmset sitzen statt ein Buch zu lesen. Sogar die Gerüche hat man in der Nase.

Mein Fazit: Ein Pageturner, bei dem sich jede Seite lohnt - Spannung, Gänsehaut und ein exzellentes Spiel mit der Psyche. Von mir gibts ganz klar 5/5 Sterne.


Klappentext

Dreißig Jahre nach dem Tod ihrer Mutter bricht für Kris Barlow erneut die Welt zusammen: Ihr Mann stirbt bei einem Autounfall. Geschockt beschließt Kris, sich zusammen mit ihrer kleinen Tochter Sadie in das alte Ferienhaus ihrer Familie am Lost Lake, nahe Pacington, zurückzuziehen. Doch der Ort hat sich verändert, die Einwohner sind misstrauisch, denn im Laufe der letzten Jahre verschwanden mehrere Mädchen spurlos. Zunächst schenkt Kris den Warnungen der Leute keine Beachtung, aber dann ereignen sich seltsame Dinge in ihrem Haus. Als auch Sadie beginnt, sich zunehmend merkwürdiger – und unheimlicher – zu verhalten, wird Kris klar, dass sie sich den Dämonen ihrer eigenen Vergangenheit stellen muss, wenn sie das Leben ihrer Tochter retten will ...

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