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Mittwoch, 15. Dezember 2021

Rezension: "Jack Carter ist unsterblich" von Rebekka Derksen



Titel: Jack Carter ist unsterblich
Autorin: Rebekka Derksen
Verlag und Info: Piper Verlag
Bewertung: 4/5 Sterne
TB, 448 Seiten
Preis: 13,00 €
Genre: Roman
VÖ: 2021
Reihe: nein
© Piper Verlag

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Jack Carter ist unsterblich - Rebekka Derksen

Inhalt

Jack Carter ist durch einen Zwischenfall unsterblich geworden. Das nutzt er schamlos aus, aber es kotzt ihn auch an. Doch keiner seiner Selbstmordversuche funktioniert. 

Nun muss er in Therapie - ganze 48 Sitzungen. Sobald er aussteigt, muss er ins Gefängnis. Und so beginnt er sie Sitzungen mit Dr. Bloomfield, fest überzeugt davon, dass sie auch nur eine Frau von vielen ist, die er letztendlich flachlegen wird.

Aber es kommt anders....


Beurteilung

Das Cover des Buchs zieht ja erstmal schon die Aufmerksam auf sich, bevor man überhaupt den Klappentext gelesen hat. Nicht viele Bücher werden von einer Skeletthand mit Mittelfingergeste geziert, das steht mal fest.

Und genau in dem Stil ist auch das Buch gehalten. Es geht auch sehr flott los, nach einem kurzen Prolog landet man direkt mitten in der Story. Die im Übrigen tatsächlich als "Kapitel" in die im Klappentext erwähnten 48 Therapiesitzungen unterteilt ist, die chronologisch dargestellt werden.

Ich war zunächst etwas irritiert, habe dann aber schnell Gefallen daran gefunden, diese ungewöhnliche Darstellung des Lebens von Jack Carter durch seine Gespräche mit seiner Therapeuten oder besser gesagt dem, was sich Jack Carter während der Sitzungen denkt, aber nicht sagt, zu erfahren.

Man erwartet ja nach so einem Einstieg, dass die Sitzungen eine Art Rahmenhandlung ergeben, aber nein, das Buch besteht tatsächlich nur aus den Sitzungen. Allerdings gibt es ab einem bestimmten Zeitpunkt immer längere "Outtakes", in denen dann bestimmte Situationen, die sich in den Tagen zwischen den Sitzungen ereignet haben, erzählt werden - aber immer sind wir als Leser Begleiter in Jacks Gedanken, es gibt keinen Erzähler aus dem Off, und so ist natürlich alles, was wir Lesen, stark von Jacks Charakter geprägt.

Und der hat so eine richtige Deadpool- Manier, nur deutlich arschlochmäßiger. Am Anfang ist das sehr lustig, denn Jack ist wirklich ein Charaktertyp, der stark an eine Mischung aus Deadpool und Umbrella Academy erinnert, der des Lebens überdrüssig ist, und der eigentlich wirklich überhaupt keinen Respekt vor gar nichts hat - weder vorm Leben, noch vor anderen Menschen. Er hat keinerlei Ambitionen, bringt seine Tage mit Drogen, Feiern und Frauen durch. 

Allerdings nutzt sich diese freche, coole Art mit der Zeit ein wenig ab, so dass man sich nach einigen Sitzungen fragt, ob das jetzt die ganze Zeit noch so weiter geht. Da ergab sich für mich im Mittelteil eine Länge die sich eine Weile zog, das dauert so lange, bis man merkt, dass sich in Jacks Leben offensichtlich etwas tut.

Es ist manchmal etwas schwierig, die Zusammenhänge zu verstehen, weil man eben immer alles nur so bruchstückhaft mitbekommt, und für jeden Schritt vor gefühlt wieder 2 Schritte zurückmacht in Jacks Fortschritten - sowohl in der Therapie als auch in seinem Leben.

Ab dem besagten Punkt, an dem die Ausschnitte aus Jacks Leben dann etwas ausführlicher werden und man mehr aus seinem Alltagsleben erfährt, wird das dann auch wieder besser und bis zum Schluss dann auch noch richtig spannend. Im Laufe des Buches kommt immer mehr durch, dass Jacks Fassade bröckelt und er, egal wie sehr er das nicht möchte, doch erstzunehmende Gefühle hat und ihm vielleicht doch mehr am Leben liegt als er selbst glaubt. Aber lasst Euch nicht in die Irre führen - das hier ist kein unglaublicher Spoiler, im Gegenteil, ich fand das Ende total unbefriedigend. Aber das muss jeder Leser für sich selbst entscheiden :-)

Von mir gibt es 4 Sterne - für den interessanten Prota mit Ecken und Kanten, die ungewöhnliche Art zu erzählen, für die Tatsache, dass sich dieses Buch einfach in keine Genre-Schublade stecken lässt und für die starken Nebencharaktere, die das Bild rund machen. Ein Stern von 5 fehlt, weil sich das für mich teilweise zu sehr in die Länge zog und im Mittelteil stagnierte. 

Auf jeden Fall ein paar Lesestunden wert.


Klappentext

„›Ist es Ihnen peinlich, Gefühle für sie zu empfinden?‹
›Wenn ich Schmetterlinge im Bauch haben will, esse ich welche.‹“

Wer sich vom Hochhaus stürzt, stirbt. Jack aber nicht. Stattdessen muss er zur Therapie und dort in 48 Sitzungen erklären, was eigentlich sein Problem mit dem Leben ist. Und warum er versucht, seine Unsterblichkeit, das Verhältnis zu seiner Ex-Freundin und die geheime Militärorganisation, die ihn zum Superhelden ausbilden möchte, zu ignorieren.

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