Rezension: "Hof Gutenberg 2" von Andreas Laufhütte

Titel: Hof Gutenberg 2
Autor: Andreas Laufhütte
Verlag und Info: Redrum Verlag
TB, 320 Seiten
Preis: 14,99 €
Bewertung: 5/5 Sterne
Reihe: Band 2
Genre: Horror
VÖ: 2020
© Redrum Verlag

Hof Gutenberg 2 - Andreas Laufhütte

Worum geht's?

Der junge Davide wird von seinem strengen Vater zu Bestnoten erzogen - mit allen Mitteln. Wie weit sein Vater wirklich geht, um ihn zu bestrafen, wenn er einmal keine Bestleistung nach Hause bringt, muss Davide bereits im Alter von 7 Jahren lernen.

Danach beginnen die Veränderungen in seinem Leben. Doch erst einige Jahrzehnte später kommt Davide mit Hof Gutenberg in Berührung. Bis dahin geschehen einige grausame und furchtbare Dinge, die ihn zu dem reifen lassen, was er am Ende sein wird.

Beurteilung

Hof Gutenberg begann anders, als ich es erwartet habe. Aber es hat mir gut gefallen! In der ersten Hälfte des Buchs geht es um die grausige Geschichte von Davide und seiner Schwester. Ich habe mich gefragt was das jetzt bitte schön mit Hof Gutenberg zu tun haben soll - aber keine Sorge, Aufklärung folgt! 

Zeitlich bewegt sich Hof Gutenberg 2 über den kompletten Zeitraum des ersten Bands hinweg und die Erzählung beinhaltet sowohl Vorkomnisse, die zeitlich vor Band 1 spielen, währenddessen und auch danach. Aber es ist keine Wiederholung, sondern eine - ziemlich erschreckende - Erweiterung der "Hof Gutenberg Welt", mit der man wohl teilweise gerechnet hat - aber teilweise auch nicht.

Die erste Hälfte des Buchs ist fast schon erholsam, denn während man im ersten Teil fast permanent mit einem schockierenden Bild nach dem anderen penetriert wird, bis man es fast nicht mehr aushält, ist zwar der zweite Band auch sehr schockierend und bietet einige echt sehr prägnant und deutlich beschriebene Szenen, in denen nicht wenig Blut fließt und die Abartigkeit menschlicher Gestörtheit klar zum Vorschein kommt - aber es ist am Anfang irgendwie mehr wie ein "normaler" Thriller, erst im zweiten Teil bewegt sich die Geschichte nach Hof Gutenberg - und wer glaubt das Andreas Laufhütte mit seinen Beschreibungen schon das Schlimmste an Perversion vorgeholt hat, der täuscht sich. Gewaltig. Wir lernen: Schlimmer geht immer und kein Abgrund ist tief genug....

Aber in diesem Band fand ich toll und faszinierend, dass es doch schwerpunktmäßig Davide und seiner Entwicklung gewidmet ist. Seine persönliche Geschichte, wie er wurde, was er ist, und wie sich sein verzerrtes Selbst- und Weltbild entwickelt hat, ist packend - Laufhütte schafft es, sowohl seine Hauptfigur als auch seine Leser komplett in die Irre zu führen, bis die Wahrheit rauskommt. 

Man muss ein wenig aufpassen, weil die Geschichte zwischen mehreren Zeitebenen hin- und herspringt, kann aber im großen und ganzen gut folgen, vor allem wenn man den ersten Band vor nicht allzu langer Zeit gelesen hat und sich noch an einige Details erinnern kann.

Ich könnte jetzt gar nicht sagen welchen der beiden Teile ich bislang besser fand, beide waren auf ihre Art großartig - auch der zweite Band bekommt von mir wieder 5 Sterne und ich bin mehr als neugierig, welche Abartigkeiten sich der Autor für den dritten Teil ausgedacht hat. 

 

Klappentext

Davide Malroy aus Mayward in Wisconsin ist ein aufgeweckter Junge. Gemeinsam mit seinen vier Schwestern wächst er in einem gesitteten Elternhaus auf. Seine Noten sind hervorragend. Alles ist harmonisch und liebevoll. Jeder ist respektvoll. Wirklich? Was muss geschehen, um Davides Leben so außer Kontrolle geraten zu lassen, dass sein Weg nicht über Los, sondern direkt ins Gefängnis führt – und er schließlich auf Hof Gutenberg landet, dem innovativsten und ökologischsten Betrieb für artgerechte Rinderzucht in Deutschland?