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Mittwoch, 29. Juni 2022

Rezension: "Der Tag, der nie kommt" von Oliver Reps



Titel: Der Tag, der nie kommt
Autor: Oliver Reps
Verlag und Info: 360 Grad Verlag GmbH
Bewertung: 5/5 Sterne
HC, 200 Seiten
Preis: 16,00 €
Reihe: nein
Genre: Schicksalsroman
VÖ: 2022
© 360 Grad Verlag GmbH

Werbung - Dieses Buch wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Der Tag, der nie kommt - Oliver Reps

Worum geht's?

Elias erzählt rückblickend von seiner Schwester Evi und seiner Freundin Polly. Alles ist anders in dem Moment, in dem Elias seine Geschichte erzählt - und man ahnt, dass diese Erzählung auf etwas Unfassbares hinsteuert, hat aber keine Ahnung, was genau passiert ist, bis Elias uns als Erzähler aus dem Off nach und nach offenbart, was er hinter sich hat. 

Ein unglaubliches Schicksal, das einen nicht mehr loslässt. 

Beurteilung

Oh mein Gott, was für eine Geschichte. Oliver Reps hat mit "Der Tag der nie kommt" eine unglaublich tief unter die Haut gehende Schicksalsstory geschaffen, die einem immer wieder eine Gänsehaut verschafft.

Eigentlich sehr ruhig und fast schon kühl erzählt der Protagonist Elias, wie er seine Freundin Polly kennengelernt hat und wie er einen wundervollen Sommer mit ihr verbracht hat. Er erzählt von seiner jüngeren Schwester, die er liebt, und wie sich ihre Beziehung über die Jahre entwickelt hat.

Man weiß recht schnell am Anfang, dass irgendetwas passiert sein muss - mit Polly, mit Evi, mit Elias - aber was genau da vorgefallen ist, das ist noch vollkommen unbekannt. Die Erzählung plätschert harmlos dahin, und das grandiose ist, dass man nie weiß, ob im nächsten Abschnitt einfach nur eine einfache Erinnerung an einen schönen Nachmittag oder eine Unterhaltung kommt, oder ob - ohne dass an dem ruhigen Ton etwas geändert wird - auf einmal wieder eine Rückblende zu einem Schicksalshammer kommt. 

Und davon gibt es mehrere - jedesmal, wenn man denkt, jetzt hat man den Tiefschlag erreicht, der alles auslöst, geht es dann doch wieder aufwärts und irgendwann kommt der nächste Hammer.

Der Tag, der nie kommt, ist eine Geschichte, wie es sie in der Realität wohl ähnlich immer mal wieder gibt, eigentlich kein Riesenhollywood, aber man entwickelt quasi sofort eine spürbare Beziehung zu den Personen, von denen Elias erzählt - und auch zu ihm selbst - und bangt mit jeder Seite mit, wie es weitergeht. 

Das Ende ist so erschütternd, dass ich das Buch erstmal ziemlich fassungslos weggelegt habe, weil ich nicht glauben konnte, das es damit wirklich vorbei ist.  Jemand aus meiner Leserunde hat das Buch als stellenweise langweilig bezeichnet - finde ich ehrlich gesagt gar nicht - ja, in vielen Passagen passiert nicht viel, aber genau diese ruhigen Phasen, die scheinbar alltägliche Situationen darstellen, die für sich nichts besonderes sind, und der krasse Gegensatz zu den Momenten, in denen das Schicksal zuschlägt, macht die Atmosphäre des Buchs aus.

Ich fand es spannend von der ersten bis zur letzten Seite - absolute Leseempfehlung, aber auch eine kleine Triggerwarnung, denn es ist unfassbar traurig. Von mir gibt es 5/5 Sterne.

 

Beschreibung

»Der Tag, der nie kommt« ist die Geschichte des 17jährigen filmbegeisterten Elias, der über sein Leben und die Ereignisse nachdenkt, die ihn in die Situation gebracht haben, in der er sich befindet. Über den letzten Sommer, seine Freundin Polly, die wie ein Engel vom Himmel fiel, über seine sehr besondere Schwester Evi. Und über die Dämonen in seinem Kopf. Es ist eine Geschichte, die immer wieder auf eine falsche Fährte führt.
Man will's nicht glauben, dass das ein Erstling ist, so ausgebufft-souverän erzählt Reps. Ziemlich leise, was sehr stark im Kontrast mit der die Leser überrumpelnden Story steht. Du spürst von Anfang an, daß da irgendwas »im Busche« ist. Im Verlauf seines Romans legt Reps Fallsticke aus. Jetzt passiert's, denkst du. Aber denkste, irgendwas kommt immer anders. Und wenn du glaubst: Nun kann nix mehr passieren – dann knallt es. Hammerhart.

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