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Freitag, 25. Januar 2019

Rezension: "Offline ist es nass, wenn's regnet" von Jessi Kirby

Titel: Offline ist es nass, wenn's regnet
Autor: Jessi Kirby
Verlag und Info: Loewe Verlag
TB, 336 Seiten
Preis: 14,95 €
VÖ:2019
Genre: Jugendbuch
Reihe: Nein


Offline ist es nass, wenn's regnet - Jessi Kirby


Inhalt

Mari ist ein absolutes Bloggergirl. Beinahe ihr ganzes Leben findet so statt, dass sie es bestmöglich online vermarkten kann. Doch insgeheim fragt sie sich, ob das wirklich alles ist.

Durch ein tragisches Ereignis geraten die geheimen Zweifel in den Vordergrund, und Mari entschließt sich, etwas zu tun, was überhaupt nicht zu ihr passt - sie fährt ganz allein in den Yosemity National Park, um dort einen mehreren 100 Meilen langen Wanderweg zu gehen.

Auf diesem Weg versucht sie, ihr wahres Ich zu finden, und mit sich selbst ins Reine zu kommen, und das ist gar nicht immer so einfach.




Beurteilung 

Eigentlich ist das gar nicht mein Genre - aber der Inhalt hat mich neugierig gemacht. Gerade wenn man selbst Blogger ist weiß man es ja wahrscheinlich selbst - ein großer Teil der Freizeit geht dafür drauf, die besten Fotos zu machen, Posts und Artikel zu schreiben, und bei allem was man tut und erlebt fragt man sich: Kann ich das für meinen Blog verwenden und wie präsentiere ich es am Besten?

Und ja, manchmal kann das Ausmaße annehmen, die nicht mehr gesund sind: Man ist viel allein, die Follower kann man nicht anrufen, wenn man wirklich mal Hilfe nötig hat, man isoliert sich und vergisst, einfach mal nur für sich selbst zu leben.

Schaut man einmal vom Bildschirm auf, stellt man fest, man ist allein. 

Das muss nicht so sein, aber es kann. Und da wieder rauszukommen, erfordert Mut und Kraft. Deswegen ziehe ich den Hut vor der Protagonistin Mari, ich habe sehr gespannt verfolgt, ob sie durchhält oder aufgibt. Es hat mir imponiert, wie sie immer wieder ihren inneren Schweinehund überwunden hat und es geschafft hat, wieder auf andere Menschen zuzugehen. 

Und ich hoffe von ganzen Herzen, denn das war auch Maris große Angst, dass es wirklich solche Menschen gibt, die Menschen wie Mari helfen, aus ihrer selbsterwählten Einsamkeit herauszukommen. Solche Menschen brauchen jemand, der ihnen die Hand reicht, und sie mitzieht. 

Genau dafür sind solche Orte wie der Yosemity Park bestimmt ideal, denn Menschen, die sich auf solche Wanderungen machen, haben wohl meistens ein Päckchen zu tragen und suchen daher die Abkehr vom hektischen Alltagsleben.

Ihr merkt schon, das Buch hat mich sehr zum Nachdenken gebracht, und die bildreichen und plastischen Schilderungen der Eindrücke hat mir total Lust gemacht, so ein Abenteuer selbst mal zu erleben. Wenn es nicht so verdammt weit weg wäre, würde ich vermutlich schon mit meinem Rucksack auf dem Trail stehen :-)

Jedem Internetmenschen, jedem, der manchmal das gefühlt hat, im Hamsterrad seines Lebens festzustecken, empfehle ich dieses Buch aus ganzer Seele - und ich persönlich will es nicht beim Lesen belassen, sondern auch selbst versuchen, etwas zu finden, bei dem ich mal ganz "offline" bin.

Da dieses Buch so nah an mich herangekommen ist, kann ich nur 5 Sterne geben. Ach ja, ein bisschen Romanze fehlt natürlich auch nicht in der Geschichte :-)

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