Rezension: "Unsterblich mein" von Emily Bold

Titel: Unsterblich mein 

Autorin: Emily Bold

Verlag und Info: Planet! (Thienemann-Esslinger Verlag)

TB, 340 Seiten

Preis: 12,99 €

Genre: Urban Fantasy

VÖ: März 2019

Reihe: Band 1 

© Thienemann-Esslinger Verlag

Unsterblich mein (The Curse 1) - Emily Bold

Inhalt 

Samantha wird mehr oder weniger zu einem Ferienaufenthalt bei einem Austauschlehrer in Schottland überredet, um ihre Kenntnisse in einigen Schulfächern zu verbessern.

Dort lernt sie den unnahbaren Payton kennen, der einerseits ihre Nähe sucht, auf der anderen Seite aber jeden Kontakt als unangenehm zu empfinden scheint.

Samantha versteht sein Verhalten absolut nicht, was um so schlimmer ist, da sie sich mit jeder Begegnung mehr von ihm angezogen fühlt. 

Als er ihr sein Geheimnis offenbart, ist sie nicht so überrascht, wie er dachte, denn irgendwie spürt Samantha, dass Wahrheit in seinen Worten steckt. Und ein Dachbodenfund kurz vor ihrem Urlaub zeugt davon, dass das amerikanische Mädchen mehr Verbindungen zu Schottland hat als sie denkt. 

Ihre Vergangenheit bringt sie jedoch beide in große Gefahr, denn auch heute sind die Ereignisse unvergessen...




Beurteilung

Da ich selber schon in Schottland war, bin ich natürlich total verliebt in den Schauplatz und die Settings der Geschichte. Es ist ein Land mit einer unglaublich langen und heute noch lebendigen Vergangenheit, in dem einfach jeder Ort, jede Ecke, jede Landschaft ihre eigene Schönheit und Geschichte hat. 

Das hat Emily Bold hervorragend eingefangen und damit eine sehr passende Grundstimmung für diese Story geschaffen. 

Sie hat darüber hinaus einen sehr einnehmenden Schreibstil, der mich auch über das eine oder andere Klischee hat hinwegschauen lassen. Es ist ja doch nicht gerade unüblich - junges Mädchen trifft geheimnisvollen gutaussehenden, aber abweisenden Außenseiter, beide finden sich ganz schnell irgendwie toll und finden raus dass sie beide etwas Besonderes verbindet.

Schon dutzende Male gelesen, aber das ist hier einfach egal, denn die ganze Entwicklung der Handlung und die Aufeinandertreffen von Emily und Payton sind einfach schön geschrieben und kommen irgendwie authentisch rüber. 
Vor allem Emily ist eigentlich total bodenständig und unaufgeregt, ich finde sie als Protagonistin richtig cool gewählt. 

Wirklich gut gefallen hat mir, wie der Fluch (ist ja kein Geheimnis, die Reihe heißt schließlich so und es steht im Klappentext) sich auswirkt. Keine Gefühle mehr empfinden zu können, und das über mehrere 100 Jahre - könnt ihr Euch so ein Leben vorstellen?

Ich meine, auf manche Gefühle würde man sicherlich oft gerne verzichten, aber wenn man sie einmal kennengelernt hat - keine Freude, kein Glück, keine Zufriedenheit, kein Mitleid..... das mag ich mir gar nicht vorstellen. Aber wahrscheinlich arrangiert man sich mit allem.

Zwischendurch habe ich mich gefragt, wie die Familie seit über 200 Jahren in Schottland leben kann und keinem auffällt, dass sie sich nicht verändert, aber kurz darauf löst die Autorin dies auch auf.

Kurzum, ich finde es ist einfach gut recherchiert, gut aufgebaut und so erzählt, dass für mich keine Logiklücken oder sonstige Unstimmigkeiten aufgetaucht sind. 

Es ist sehr mitreißend geschrieben und durch den etwas selbstironischen Charakter von Samantha auch nicht übertrieben kitschig. Es passiert immer wieder was Neues und es bleibt bis zum Schluss recht spannend, da wir ja schon wissen dass es sich um eine Buchreihe handelt ist das Ende zwar offen, aber die Teilstory von Band 1 trotzdem abgeschlossen. Allerdings endet es mit einem ganz kleinen, aber trotzdem bösen Cliffhanger. 

Mein Fazit: Unsterblich mein ist ein sehr guter Auftakt für eine Urban Fantasy Reihe mit sympathischen Protas und einem wundervollen Setting und ist durch den tollen Schreibstil ein echtes Lesevergnügen, auch wenn ein paar typische Klischees erfüllt werden. Daher gibt es von mir 5/5 Sternen.