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Montag, 10. Juni 2019

Rezension: "Mitternacht" von Christoph Marzi

Titel: Mitternacht
Autor: Christoph Marzi
Verlag und Info: Piper Verlag
Wertung: *****
TB, 320 Seiten
Preis: 15,00 €
VÖ: Juni 2019
Genre: Urban Fantasy
Reihe: Ja, Band 1 
© Piper Verlag

Werbung - Dieses Buch wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt 

Mitternacht - Christoph Marzi


Inhalt 

Nicholas James lebt in London, ist ein ganz gewöhnlicher junger Mann, der mit seinem Debutroman ganz beachtliche Erfolge erzielt und sich nun an seinem zweiten Roman versucht.

Eines Nachts wacht er auf seinem Hausboot auf und findet jemanden vor, der eigentlich nicht da sein sollte, und genauso schnell wieder verschwindet. 

Ein Traum? Nein, denn er begegnet ihm am nächsten Tag wieder...und muss feststellen, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gibt, als er sich vorstellen kann: Eine Welt, in der die verstorbenen Menschen als Geister weiterleben - solange, wie man sich an sie erinnert.

Doch auch dort, auf der anderen Seite, gibt es Individuen, die finstere Pläne haben, die am Ende auch das reale Leben bedrohen können. Und Nicholas scheint für alle Seiten eine interessante Schachfigur zu sein.



Beurteilung 

Christoph Marzi war, ist und bleibt einfach ein begnadeter Schriftsteller. Ich liebe seine Art zu schreiben - er hat eine ganz hintergründige Art von Humor, die einem beim Lesen immer wieder zum Schmunzeln bringt, und eine Schreibweise, die extrem leicht zu lesen ist, und irgendwie eine Mischung aus modern mit einem irgendwie elegant-altmodischen Stil vereint.

Das passt auch hervorragend zu einem seiner bevorzugten Schauplätze, nämlich London. London ist für mich eine einzigartige Stadt, die so voller Geschichte steckt, eine so wahnsinnig vielseitige Mischung zwischen alt und neu, modern und altmodisch, schön und hässlich ist und die Menschen dort sind einfach ein ganz eigenartiges und tolles Völkchen.

Und das bringt Christoph Marzi in "Mitternacht" wieder einmal wundervoll zur Geltung - die unvergleichliche Stimmung, die über dieser Stadt liegt, geprägt von ihren Geheimnissen wundervollen Orten, kann nur er so beschreiben, dass man sofort in den nächsten  Flieger steigen und hin möchte. Nicht zuletzt durch seine Romane habe ich bei meinem Besuchen mein Herz an London und seine Bewohner verloren.

Mit Nicholas James hat sich Marzi einen "ganz normalen" Protagonisten ausgedacht, der wirklich sowas von Durchschnitt ist, aber irgendwie eben auch etwas ganz Besonders, ohne gleich Superkräfte zu haben. Er ist so herrlich normal, dass man ihn einfach liebgewinnen muss - auch wenn er kein testosterongesteuerter Eiweissfresser ist, wie er wohl schreiben würde :-) 

In Kombination mit der geheimnisvollen Agatha und dem mysteriösen Mr. Chesterton sind diese drei Protagonisten ein Trio, dass trotz seiner Unterschiede einfach perfekt zusammen passt.

Und weiter geht es mit dem Loblied - "Mitternacht" ist sicherlich keine Horrorstory, aber trotzdem schafft es der Autor mit seiner Beschreibung der "Nebelstadt" und den merkwürdigen Erscheinungen dort, dass einem beim Lesen eine Gänsehaut überkommt, durch die gesamte Atmosphäre und auch die seltsamen Menschen und vor allem die Nachtmahre, die auch zur ganz realen Bedrohung werden können.

Die Idee, die hinter dem Plot steckt, finde ich irgendwie gleichzeitig wunderschön und auch ziemlich traurig, aber auch total romantisch und tröstlich, und mit der Geisterwelt hat Marzi einen Ort erschaffen, an dem einfach alles möglich werden kann, und der unendlich viel Potential bietet. 

TIPP: 

Lest bitte, auf jeden Fall, die Danksagung am Ende!! Zum einen ist es natürlich toll zu erfahren, dass es mit Agatha und Nicholas weitergehen wird - vor allem aber hat mich erschüttert, welchen Schicksalsschlag der Autor ganz persönlich während des Schreibens erleiden musste (ich kann mich dadurch dass meinem Vater letztes Jahr das gleiche geschah sehr gut hineinversetzen) und um so mehr imponiert es mir, wie er sich durchgebissen und trotz aller Widrigkeiten an diesem wundervollen Buch weitergearbeitet hat.

Chapeau, lieber Christoph Marzi, auch wenn Du das vielleicht nicht liest - ein weiteres wundervolles Werk aus Deiner Feder und ich hoffe, dass noch viele Jahrzehnte und ganz viele weitere tolle Bücher vor Dir und uns liegen. 



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