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Mittwoch, 27. November 2019

Rezension: "Nurianer - Gespaltene Welten" von Christina Degenhardt

Titel: Nurianer - Gespaltene Welten
Autorin: Christina Degenhardt 
Verlag und Info: Buch auf Lovelybooks
Wertung: 4/5 Sterne 
TB, 630 Seiten
Preis: 14,99 €
Genre: Urban Fantasy
Reihe: nein
VÖ: 2019
© Christina Degenhardt

Werbung - Dieses Buch wurde mir von Netzwerk Agentur Bookmark als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Nurianer: Gespaltene Welten - Christina Degenhardt 


Inhalt 

Nina hat die Schule geschafft und weiß noch nicht so recht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Ihre Mutter ist mit sich selbst beschäftigt und ihr Vater verplant sie so, wie es ihr gar nicht passt. Als er sie auch noch verkuppeln will, beschließt sie, erstmal eine spontane Weltreise zu machen. Bei einer Probewanderung mit dem geliehenen Reiserucksack wird sie auf einmal überfallen und findet sich in einer seltsamen Welt wieder: Dem Waldlandreich. Ihre Oma hat ihr davon erzählt - es ist also doch kein Märchen! 
Obwohl nicht alle sie dort freundlich Willkommen heißen, beschließt sie, zu bleiben und mehr zu erfahren. Doch irgendjemand scheint es auf sie abgesehen zu haben. Zum Glück wird sie dort gut beschützt - jedoch ausgerechnet von Tjarko, der einzigen Person, die nicht zu wollen scheint, dass sie bleibt - und der sich doch vom ersten Blick an in ihr Herz geschlichen hat. 



Beurteilung 

Die grundlegende Plotidee gefällt mir sehr gut: Eine Welt, die parallel zu unserer exististiert, in der die Menschen noch naturverbunden leben. Zum Teil sind die Menschen dort geboren, zum Teil stammen sie aus beiden Welten, ein Elternteil aus der normalen Welt, ein Elternteil aus dem Waldlandreich.Manche bleiben dort, manche reisen hin und her. 

Leider erfahren wir ein bisschen zu wenig über die konkrete Zusammenarbeit der beiden Welten, die politischen Hintergründe bleiben eher ungenau beschrieben.

Den meisten Raum auf den über 600 Seiten nimmt die Geschichte von Nina und Tjarko ein, wie Nina sich im Waldlandreich einlebt und wie ihre Nicht-Beziehung mit Tjarko ihre Auf- und Abs hat, durchbrochen von den immer wiederkehrenden Momenten, in denen Nina auf mehr oder weniger direkte Weise angegriffen wird, um aus dem Waldlandreich vertrieben zu werden. 

Christina Degenhardt hat einen sehr gut und flüssig lesbaren Schreibstil und bedient sich einer einfachen Sprache, so dass sich die Geschichte schnell wegliest. Das ist auch sehr gut so, denn leider muss ich sagen, dass mir die ganze Story einfach zu langgezogen ist und die Handlung meiner Meinung nach auch mit 400 Buchseiten ausführlich genug abgehandelt wäre. 

Bis auf die ohnehin nur grob behandelte Hintergrundstory der gespaltenen Welten beschäftigt sich das Buch hauptsächlich damit, das Leben der Studenten im Waldlandreich und ihre verschiedenen Riten und Feste zu beschreiben, sowie mit der Entwicklung der Beziehung zwischen Nina und Tjarko und als Randgeschichte auch die Beziehungen ihrer Mitstudenten. 

Dadurch wird das Buch zwar zur guten Unterhaltung, bleibt aber für mich inhaltlich doch sehr seicht und es fehlt an vielen Stellen einfach an  Spannung. Man sollte sich also nicht mit falschen Erwartungen an die Geschichte machen - ich will hier keinesfalls vom Lesen abraten, es ist schon wie bereits geschildert gut zu lesen und die Story gefällt auch, aber bei dem Klappentext macht man sich einfach mit einer anderen Erwartungshaltung dran und erwartet deutlich mehr Handlung und Hintergrund als man bekommt.  

Zum Glück mochte ich die Protagonisten Nina und Tjarko, auch wenn ich beide manchmal hätte schütteln können. Nina, weil sie sich einfach so superschnell runterziehen lässt, wenn ein Mann mal einen Flunsch zieht - am liebsten hätte ich ihr ein wenig Selbstbewusstrein eingeprügelt, wie kann man zu lassen dass sich das eigene Denken und Handeln so sehr um einen Typen dreht, der scheinbar einfach nicht zu wissen scheint was er will? Und Tjarko - er soll sich mal Eier wachsen lassen und entweder Hüh oder Hott machen, statt dieses ewige Rumgemache monatelang, bloss weil irgendeiner eine Regel aufgestellt hat. 

Ich hätte erwartet, dass weit intensiver und konkreter darüber erzählt wird, was genau das Waldlandreich auch außerhalb der Universität ist, wie die Menschen ihren Alltag bestreiten, wie die Zusammenarbeit mit der normalen Welt verläuft, und so weiter. Es wird zwar darüber gesprochen, aber immer nur in dem begrenzten Rahmen der paar Studenten auf der Universität, was ja doch eine sehr kleine "Blase" ist und die restliche Welt einfach ausschließt.

Mich hat ehrlich gesagt auch der Ausgang des Buchs nicht so sehr glücklich gemacht, nach den ganzen geheimen Andeutungen und Mutmaßungen habe ich mir da irgendwas Größeres vorgestellt und fand das Ende dann irgendwie unspektakulär. 

Fazit: Eine fantastische Geschichte über das Leben in zwei Parallelwelten, bei der aber eine Liebesgeschichte deutlich im Vordergrund steht und die sich für mich einfach zu wenig und zu unkonkret mit ihren fantastischen Elementen beschäftigt.  Dank des Schreibstils der Autorin wird es aber nicht langweilig und man kommt zügig durch die Geschichte. 
Eine gute Unterhaltung, die aber etwas mehr Raffung in der Handlung und etwas mehr Spannung vertragen hätte. Von mir gibt es 4/5 Sterne. 



Der offizielle Klappentext 

Nina hat mit Ach und Krach ihr Abitur bestanden und steht nun vor der großen Frage, was sie mit ihrer Zukunft anstellen soll. Eine Party im Frankfurter Stadtwald kommt ihr da gerade recht. Doch wer hätte gedacht, dass gerade eine Party ihr ganzes Leben durcheinanderbringt. Nina überschreitet eine magische Grenze und entdeckt so das Reich der Nurianer, die schon seit Jahrhunderten versteckt und beschützt vom Wald mit der Natur im Einklang leben. Fasziniert von der neuen Welt beschließt Nina dort zu bleiben und sich hier ein neues Zuhause aufzubauen. In Nuriend ist jedoch nicht nur ihr Leben, sondern auch ihr Herz in Gefahr. Mysteriöse Vorkommnisse und hinterhältige Intrigen bringen ihr Leben gewaltig durcheinander und lassen sie zweifeln, ob Tjarko der Richtige für sie ist. Dabei immer an ihrer Seite ihre Freundin Marnie, die sie mit Klugheit und Witz unterstützt, egal was Nina wieder anstellt. Mit Nurianer Gespaltene Welten ist Christina Degenhardt wieder eine mitreißende und einzigartige Geschichte voller Freundschaft, Verrat, Liebe, Geheimnisse und Mut gelungen. Humorvoll und mit sehr viel Herz erzählt sie die Geschichte eines jungen Mädchens, das in eine neue Welt eintaucht, ein Leben in und mit der Natur für sich entdeckt und sich zudem Hals über Kopf verliebt. Die spannende und fesselnde Geschichte beschäftigt sich mit wichtigen Themen wie Naturschutz, der typischen Zukunftsfrage junger Mädchen und starker Familienbande. Christina Degenhardt verzaubert erneut lesebegeisterte Mädchen und Jungen.

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