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Samstag, 23. November 2019

Rezension: "Träume aus Nacht und Ewigkeit" von Kenzie Phoenix

Titel: Träume aus Nacht und Ewigkeit 
Autorin: Kenzie Phoenix 
Verlag und Info: BOD - Homepage von Kenzie Phoenix
Wertung: 4/5 Sterne
TB, 560 Seiten
Preis: 16,00 €
Genre: Fantasy
Reihe: nein
VÖ:2019
© Kenzie Phönix 

Werbung - Dieses Buch wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar von der Autorin zur Verfügung gestellt. 

Träume aus Nacht und Ewigkeit - Kenzie Phoenix 


Inhalt 

Nach dem Tod ihrer Mutter lebt Aislinn bei den Eltern ihrer einst besten Freundin, von der sie sich jedoch entfremdet hat. Sie fühlt sich allein und wird von der Nacht und der Dunkelheit magisch angezogen. So nimmt ihr Schicksal des Nachts auf einem Friedhof seinen Lauf. 

Als sie herausfindet, wie Sie zum Kind ihrer Mutter wurde, zerbricht ihr Weltbild, und sie muss sich Fragen stellen, von denen Sie sich nie hätte vorstellen können, dass Sie sich mit ihnen würde beschäftigen müssen.

Dabei gerät sie auf ein sehr gefährliches Pflaster. Zum einen muss sie unbedingt die Wahrheit herausfinden, will jedoch auch ihren neuen Freund Jason beschützen und mit ihm zusammen sein. Doch irgendwie lässt sich das nicht mit ihrem Schicksal vereinen. 


Beurteilung 

"Träume aus Nacht und Ewigkeit" ist kein Buch zum schnell lesen, das steht fest. 
Der Einstieg ist relativ problemlos, man kommt sehr schnell in Aislinns Geschichte hinein. 

Besonders zu Beginn des Buchs verläuft die Erzählung auf zwei Ebenen: Einmal geht es um Aislinn auf der normalen, weltlichen Ebene, die nach dem Tod ihrer Mutter immer mehr merkt, dass sie irgendwie besonders ist, anders als alle anderen, und sich dazu ihre Gedanken macht, vor allem aber ihre Mutter vermisst.

Die zweite Ebene ist eine geheimnisvolle Parallelwelt, in der verhängnisvolle Ereignisse und Begegnungen ihren Lauf nehmen, die Aislinns Schicksal mitbestimmen, ohne dass sie davon weiß.
Im Lauf der Handlung vermischen sich aber diese Erzählebenen immer mehr, so dass die Unterbrechungen in der zweiten Hälfte der Geschichte deutlich seltener werden, da alles einander durchdringt. 

Die Gestaltung des Buchs ist wirklich ein Traum, passend zur Stimmung sind die Passagen in der Traumwelt auf schwarz gedruckt und verleihen somit der Atmosphäre noch einen passenden Anstrich. Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat passend zum Thema des Buchs.

Die Geschichte ist auf jeden Fall sehr nachdenklich und sehr philosophisch, Kenzie Phoenix hat sich hier wirklich sehr tiefgreifend auf eine Ebene der Gedankenspiele eingelassen, die teilweise für mich als Leser nicht immer ganz nachzuvollziehen waren. Daher muss man auch wirklich langsam und bewusst lesen, da man sonst relativ schnell den Faden verliert und der Story nicht mehr folgen kann.

Trotzdem ist es nicht irgendwie langgezogen, die Autorin findet die richtige Mischung aus Passagen mit zügigerem Handlungsverlauf und den abstrakteren Betrachtungen, so dass es zum Glück nicht schwer fällt, dem Plot zu folgen. 

Im Roman ist auch eine Dreiecksbeziehung ein Thema - allerdings nur angedeutet, und ich bin auf jeden Fall im Team Jason, während Caleb für mich die ganze Zeit relativ undurchschaubar bleibt. 
Aislinn selbst gegenüber habe ich gemischte Gefühle. Zu Beginn mochte ich sie sehr gern, vor allem als sie herausgefunden hat was ihre Mutter getan hat, fand ich das total spannend - wie sie jedoch mit ihren späteren Entdeckungen über ihre Herkunft und ihr Schicksal umgegangen ist, hat mich teilweise etwas befremdet, allerdings muss man auch sagen, wie soll man schon mit so etwas umgehen? 

Am meisten mochte ich eigentlich Taro -  schade, dass seine Nebenrolle relativ klein ausgefallen ist, von ihm hätte ich gern mehr gelesen.

Ich muss zum Schluss zugeben, dass ich nicht glaube, die Gedankengänge der Schreiberin ganz durchdrungen zu haben - ich konnte zwar der Handlung folgen, aber wirklich bis zum Ende der Logik folgen, auf der die Geschichte aufgebaut ist, konnte ich nicht. Vor allem zum Ende hin.

Auf jeden Fall ist eines klar: Es ist eine faszinierende Geschichte, die Autorin wagt sich an eine sehr spannende Themenmischung heran - die Welt der Träume, der Fantasie, die Frage nach dem Sein und der Existenz an sich, und die Frage, welche Realität die echte ist. Das in einen Roman zu packen und die Leser dann auf der ganzen Reise mitzunehmen, ist eine sehr hohe Aufgabe, der sich Kenzie Phoenix aber erfolgreich gestellt hat. 

Fazit: Eine ausßergewöhnlich geschriebene Fantasygeschichte mit Tiefgang, für die man sich Zeit nehmen sollte, die die Reise aber auf jeden Fall Wert ist. Stellenweise konnte ich den philosophischen Gedankengängen nicht ganz bis zum Ende folgen, aber auf jeden Fall hat mich die Autorin mit Aislinns Geschichte sehr gut unterhalten, auch wenn mich stellenweise etwas überfordert gefühlt habe mit den tiefgreifenden Betrachtungen der Sinn- und Seinsfragen. 
Von mir bekommt "Traume aus Nacht und Ewigkeit" 4 Sterne.


Offizieller Klappentext

Nach dem Tod ihrer Mutter plagen die 16-jährige Aislinn nicht nur Albträume, sondern auch Sorgen um ihre geistige Gesundheit. Halluzinationen, Schlafmangel und Einsamkeit zehren das Mädchen zunehmend auf, als es bei einem ihrer nächtlichen Streifzüge auf einen Vertrauten trifft.
Den Mysterien der Traumwelt auf der Spur, findet Aislinn weitere Weggefährten. Gemeinsam wagen sie einen Blick über den Tellerrand der Realität, hinein in die samtschwarze Dunkelheit, der alle Träume entspringen.
Zeitgleich geschehen allerorts unerklärliche Dinge. Ängste schlüpfen in feste Formen. Weltuntergangsprophezeiungen fluten die Medien.
Denn: Nicht immer bringt Dunkelheit die hellsten Sterne und Träume hervor. Manche Dunkelheit giert nach noch mehr Finsternis ...

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