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Samstag, 28. Dezember 2019

Spielerezension: "Villainous" von Disney

 (© Ravensburger, Wonderforge) 
Preis: 29,30 € (aktuell bei Amazon)
VÖ: 2019
Genre: Strategiespiel


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 Spielerezension: Disney Villainous 


Hallo Ihr Lieben, 

heute versuche ich mich an einer Rezension zu einem Spiel, das mich einfach schon deswegen angesprochen hat, weil Disney und Villainous (villain = Schurke) draufsteht.

Wie der Name schon sagt, spielt man hier mit 6 der berühmtesten Disney Schurken. Es gibt mittlerweile bereits ein Erweiterungsset für das Spiel mit drei weiteren Schurken. 

In diesem Spiel vertreten sind: Maleficent, Ursula, Captain Hook, Dschafar, die Herzkönigin und Prinz John. 

Der ansprechende Spielekarton macht neugierig und wirklich Lust auf mehr.

 Beim ersten Öffnen findet man schon einiges an Inventar vor: Die Spieleanleitung, mehrere Figuren, diverse Arten von Karten und Chips.




Ich muss sagen, dass ich von den Spielfiguren selbst etwas enttäuscht war. Die Spielbretter und die Karten sind wirklich wunderschön gestaltet, wie man auf den folgenden Bildern noch gut sehen kann. Die Figuren hingegen sind nur einfarbig aus durchsichtigem Plastik gegossen und weisen nur stark stilisiert Bezüge zu unseren Schurken auf. Ich hätte es jetzt schöner gefunden, wenn man sich hier noch ein wenig mehr Mühe gegeben hätte und die Figuren liebevoller gestaltet - bei Überraschungseierfiguren für 1 € klappt das schließlich auch, das wäre preislich sicherlich nicht so sehr ins Gewicht gefallen. 

Das zweite war der sehr billige Becher für die Chips aus dünnem Plastik. Auch da hätte meiner Meinung nach etwas wertigeres ins Spiel gehört - stabile Pappe z.B. oder zumindest ein etwas stabileres Plastikbehältnis. 


 


 Das sind dann aber auch vom Produkt her meine einzigen Kritikpunkte. Es gibt zu jeder Figur ein eigenes Spielbrett mit 4 verschiedenen passenden Orten und zwei Sätze Spielkarten. Die Bilder sind wirklich alle wunderschön gestaltet und die Inhalte der Karten sehr unterhaltsam und voller Fantasie. Es macht schon Spaß, bevor man anfängt zu spielen, sich das einfach mal alles anzuschauen und durchzulesen.
Ich empfehle übrigens, sich vor dem Spiel mindestens eine halbe Stunde Zeit zu nehmen, um sich alles genau anzuschauen und die Regeln durchzulesen. Es ist, wie gesagt, ein Strategiespiel und nicht ganz so einfach wie ein Standardbrettspiel. Man kann sich zusätzlich entweder das Video-Tutorial von Wonderforge anschauen (siehe Bild der Bedienungsanleitung, da steht der Link drauf) oder einfach mal eine Testrunde ohne Wertung spielen, bis man das Spiel verstanden hat.
 Jeder Spieler erhält zu Beginn: 

- sein Spielbrett 
- seine Figur
- seine Schicksalskarten
- seine Handkarten 
- sein Schurkenhandbuch, in dem die Eigenschaften seiner Karten und Spielziel erklärt sind 
- eine Übersicht über die Aktionen, die auf dem Spielbrett erforderlich werden können. 

Eine Währung gibt es auch, die sogenannten Machtchips, die bei jedem Zug erhalten werden, aber im Gegenzug muss auch jede Aktion mit einer bestimmten Anzahl an Machtchips bezahlt werden, die Kosten stehen auf der Karte.

 Jeder Spieler ist nun abwechselnd dran - man kann "Villainous" zwischen 2 und 6 Personen spielen, mit dem Erweiterungsset eigentlich sogar bis 9, aber das wird glaube ich ziemlich unübersichtlich. Ich empfehle mindestens 3 Personen, zu Zweit ist es etwas dröge. 

Ich will jetzt nicht die ganzen Spielregeln runterbeten, um es kurz zu machen: Jeder Spieler hat ein bestimmtes Ziel zu erfüllen. Maleficent zum Beispiel muss an jedem Ort auf ihrem Spielbrett einen aktiven Fluch gesprochen haben. Captain Hook muss Peter Pan besiegen. Und so weiter. 

Die Schurken, Helden, Handlanger, Gegenstände, Flüche etc. erhält man durch die verschiedenen Karten, die je nach Aktionssymbol auf dem Spielbrett bei den Zügen gespielt werden müssen oder können. 

Da nicht jeder für sich selbst spielt, kann man die anderen Schurken behindern - in dem man zum Beispiel ihre Schurken durch Helden bedrängt, die sie erst besiegen müssen, oder es ihnen durch bestimmte Gegenstände oder Bedingungen erschwert, die eigenen Ziele zu torpedieren.



Es ist in der Anleitung genau erklärt, wie das  Spiel funktioniert. 
Allerdings muss ich zugeben, dass wir nach dem ersten Durchgang noch nicht alles verstanden haben. 

Teilweise passten die Texte auf den Karten nicht zu den Regeln aus dem Handbuch oder es entstehen Diskussionen darüber, wie die Anweisung auf der Karte gemeint ist - es ist leider nicht immer so ganz eindeutig, weshalb je nach Spielergemüt durchaus ungemütliche Situationen beim Spielen entstehen können.

Daher der Rat: Immer locker bleiben, es ist ein Spiel! Wenn es Raum zur Interpretation gibt, einigt man sich einmal wie man es handhabt und hält es dann für alle Spieler gleich. Das geht schon. Aber es ist trotzdem gerade am Anfang irritierend.

 Ich persönlich bin erst am Ende der ersten Runde, nachdem ich alle meine Karten mal gesehen habe und verstanden habe, wie sie sinnvoll für meine Zielerreichung und gleichzeitig zur Behinderung der gegnerischen Spieler zu kmbinieren sind, halbwegs durchgestiegen. 

Wir haben zu Zweit eine gute Stunde gespielt + Regelstudium, ich denke je nach Personenzahl und Geschick kann man sich hier durchaus 2-3 Stunden Spielzeit pro Runde aufhalten. 

Insgesamt finde ich die Idee ziemlich gut, es hat Spaß gemacht und ist für mich eine Mischung aus Rollen-, Strategie- und Brettspiel, die ich gelungen finde. Das Mindestalter ist allerdings ernst zu nehmen, ich glaube nicht dass Kinder unter 10 Jahren alles schon vollumfänglich verstehen können. 

Man muss hier auf jeden Fall geschickt und vorausschauend rangehen, Glück und Zufall spielen bei diesem Spiel weniger eine Rolle. Noch mehr Spaß bringt es natürlich, wenn die jeweiligen Schurken und Helden allen bekannt sind und man sich mit Leib und  Seele in seine Rolle hineinversetzt, die Karten mit verstellter Stimme vorliest und so weiter, da ist also eine Menge Funpotential drin - auch für Nicht-Disneyfans. 

Allerdings nutzt sich das  Spiel nach einigen Runden ab, irgendwann kennt man die Karten und Strategien, und es sind leider relativ wenig Karten pro Spieler, so dass man die teilweise mehrfach pro Spielrunde auf dem Spielstapel hat. Je nach Erfolg kann es ja aber noch weitere Erweiterungssets geben, ähnlich wie bei Trivial Pursuit & Co., damit es nicht irgendwann langweilig wird. 

Ich würds mir wieder kaufen, finde den Preis ok, und bis auf die kleineren Kritikpunkte nichts zu meckern. Würde ich Sterne vergeben, wären es 4/5.

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