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Samstag, 4. Januar 2020

Rezension: "Aralina und die Schwellenwesen" von Franziska Richards

Titel: Aralina und die Schwellenwesen
Autorin: Franziska Richards
Verlag/Info: Tredition.de
Wertung: 4/5 Sterne
TB, 496 Seiten
Preis: 16,99 €
Reihe: nein
Genre: Fantasy
VÖ: 2019
© authors assistant, Franziska Richards

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Aralina und die Schwellenwesen - Franziska Richards


Beurteilung

Aufgrund des sehr ausführlichen Klappentextes spare ich mir diesmal die Inhaltsangabe vorab und eine Erläuterung des Handlungsverlaufs. Mir ist der Klappentext ehrlich gesagt sogar zuviel, da er viel vom Handlungsverlauf vorwegnimmt und bis auf das Ende schon einen Großteil des Plots verrät, die Hälfte hätte gereicht.

Zunächst sei gesagt, dass mich der Titel und die ersten Sätze des Klappentextes schon total angesprochen hatten, ohne das Buch gesehen zu haben, obwohl ich mir die Bücher zu 90% nur dann kaufe wenn mir auch das Cover gefällt. 
Insgesamt muss ich sagen hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Ein Plot, der nicht nach Schema F geht, sondern eine wirklich neue Idee beinhaltet, die mit sehr viel Liebe zum Detail ausgearbeitet wurde. 
Das Thema parallele Welten gibt es zwar häufig, aber alles andere habe ich so noch in keiner Form gelesen. Franziska bedient sich eines sehr angenehmen Erzählstils, der das Verfolgen der Handlung einfach macht und locker lesbar ist. 

Was ich ein bisschen bemängeln muss ist die Tatsache, dass mir Spannung verloren gegangen ist, weil sich die Handlung in einigen Passagen zu sehr in die Länge zogen hat, die Protas sich zu viel in Hin- und Her-Überlegungen verstrickt haben und es gefühlt nicht weiterging. Da hätte eine Straffung dem Lesefluss und dem Spannungsbogen gutgetan.

Auch hier erlebe ich, was ich häufig gerade bei "Schreibanfängern" auffällig finde, nämlich, das die handelnden Personen für mich einfach nicht authentisch genug sind. Ich finde die Protas zwar alle sympathisch, sie kommen emotional beim Leser an, aber ich bin einfach der Meinung dass sie zum großen Teil zu sehr "Gutmensch" oder zu sehr "Böse" sind, echte Personen charakterisieren sich vielschichtiger, haben viele Grauschattierungen, in der Geschichte klassifizieren sich die Protagonisten für mich zu sehr in schwarz und weiß.

Eine herausragende Ausnahme und mein persönliches Highlight in der Geschichte sind die Spickse, die ich mir irgendwie vorstelle wie haarige überdimensionierte Kartoffeln mit großen Kulleraugen und Hörnchen. Die sind wirklich toll, so eine Art kleiner gieriger Kobold, aber mit guten Herzen, die ihr eigenes Ding machen und sich von niemandem wirklich unterbuttern lassen. 

Auch loben will ich an dem Buch, was Autoren bei mir nur selten gelingt: Ich bin kein Freund von allzu detaillierten Beschreibung von Orten, Gebäuden, Landschaften und so weiter. Nicht viele Erzähler beherrschen die Kunst, einen Ort so zu beschreiben, dass es sich nicht in Details verliert und trotzdem Kopfkino entsteht. 
Aber die Beschreibungen von Franziska Richards haben mich zum Staunen gebracht und, obwohl stellenweise sehr detailreich, einfach nur fasziniert. Sie hat eine wunderschöne und erstaunliche Fantasiewelt gewoben, in der ich mich als Leser gerne aufgehalten habe und vor der ich nicht genug bekommen habe. 

Die Gesamthandlung hat mich unterhalten, war abwechslungsreich und vor allem zum Ende hin, als Aralina und ihre Freunde die Rätsel lösen müssen, war ich total gespannt und habe mitgefiebert, ob noch alles gut ausgeht. Das war ein wirklich gelungener "Showdown". 

Gesamtfazit: Auch wenn mir in der Geschichte um Aralina und Ihrer "Reise zu sich selbst" einige Punkte aufgefallen sind, die mir häufig bei den Erstlingswerken von Autoren begegnen, ist das Gesamtkonstrukt voller neuer Ideen, fantasievoller Details und bietet eine interessante und gut ausgearbeitete Fantasygeschichte mit schönen Highlights. Ich fühlte mich meistens gut unterhalten und gebe "Aralina" daher 4/5 Sterne.



offizieller Klappentext

Aralina Bertram ist eigentlich eine ganz normale 15-jährige Teenagerin. Sie weiß, dass sie als Säugling von den Bertrams adoptiert worden ist und findet das völlig in Ordnung. Manchmal hört sie seltsame Stimmen und spürt, wenn es jemand nicht gut mit ihr meint. Doch daran hat sie sich schon fast gewöhnt. Als ihr jedoch eines Tages ein geheimnisvoller Fremder namens Arton erklärt, dass in ihr das Blut eines Schwellenwesens fließe, beginnt ihre Welt zu wanken. Und als sei das noch nicht verrückt genug, behauptet er auch noch, dass sie über besondere Fähigkeiten verfüge und bittet sie, ihm in eine tief im Felsmassiv verborgene Stadt zu folgen. Obwohl sie spürt, dass er ihr etwas Wesentliches verschweigt, gibt sie seinem Drängen schließlich nach und begibt sich mit ihm in die von den Menschen bisher unbemerkte Felsenstadt, in der die Schwellenwesen Zuflucht gefunden haben.
Dort gerät Aralinas Leben komplett aus den Fugen. Ihrer vertrauten Umgebung entrissen, fühlt sie sich fremd und trifft mit ihren Fragen nach ihren leiblichen Eltern auf eisiges Schweigen. Gleichzeitig wächst in ihr eine Kraft, die sie nicht begreift, und die sie nicht kontrollieren kann. Aralina ist verzweifelt und versteht nicht, was mit ihr geschieht. Als sie während eines Wutanfalls eine Lehrerin unabsichtlich verletzt, beschließt sie, sich mit ihren beiden neuen Freunden Mila und Rhodan auf die Suche nach ihrer wahren Herkunft zu machen. Dabei gerät Aralina zwischen die Fronten eines seit langem schwelenden Konflikts zwischen Arton und seinem Widersacher Mentran, der die Felsenstadt zerstören und Aralina für seine Zwecke benutzen will.
Auf ihrer Reise verliert Aralina zusehends den Boden unter den Füßen und bringt sich und ihre Freunde in große Gefahr. Noch ahnt sie nicht, dass das Wohl der Schwellenwesen und der Menschen ganz wesentlich von ihr abhängt. Am Ende muss sie eine Entscheidung treffen, die ihr weiteres Leben bestimmen wird.



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