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Montag, 6. Januar 2020

Rezension: "California's next magician" von Isabel Kritzer

Titel: California's next magician 
Autorin: Isabel Kritzer
Verlag und Info: Drachenmond Verlag
Wertung: 4/5 Sterne 
TB, 437 Seiten
Preis: 14,90 €
Genre:dystopische Fantasy
Reihe: Band 1 der Dilogie 
VÖ: 2019
© Drachenmond Verlag 

California's next magician - Isabel Kritzer


Inhalt 

Josephine ist eine junge Erwachsene, die aus ärmlichen Verhältnissen stammt und die mit dem aktuellen Regierungssystem überhaupt nicht einverstanden ist. Und gerade sie ist eine von 25 Kandidaten für die nächste Regentschaft in California. 
Es stellt sich schnell raus, dass sie überraschenderweise gute Chancen hat, was sie leider auch zur Zielscheibe der anderen Kandidaten macht - und des aktuellen Regenten, der sein Amt eigentlich gar nicht aufgeben will. 

5 Aufgaben müssen Josephine und ihre Konkurrenten bestehen, um ihre Eignung zu beweisen - und sie muss schnell lernen, dass es hier um nichts weniger als ihr Leben geht und um die Chance, etwas Grundlegendes zu verändern. 



Beurteilung 

Endlich habe ich mir mal wieder ein Buch von meinem SUB gegönnt, dass mich seit der ersten Coververöffentlichung angefixt hat. 
Das Buch ist aber schon rein optisch ein echtes Highlight, mit einer ansprechenden Innengestaltung, auch wenn ich persönlich den dunklen oberen Rand, der zum Teil noch in den Schriftblock übergeht, beim Lesen etwas störend fand. 

Da ich echt gerne Castingshows schaue und dieses Buch - wie der Titel ja auch schon nahelegt - nach einer Art Castingshowprinzip aufgebaut ist, war ich natürlich sehr neugierig, was mich erwartet.
 
Den Weltenbau, den Isabel Kritzer sich da ausgedacht hat, finde ich toll. Dieser ist dystopisch aufgebaut, wir befinden uns knapp 70 Jahre in der Zukunft, durch den Klimawandel haben sich die Kontinente verändert und aufgrunddessen auch das komplette politische Machtgefüge der Welt. Wer weiß schon, was in Zukunft kommt? Das allein könnte ja schon tatsächlich eintreten, deswegen fand ich dieses Bild auch sehr faszinierend. Am Beginn des Buchs findet sich auch eine Karte, auf der wir eine Übersicht der aktuellen Welt vorfinden.

Wie die Magie in die Welt gekommen ist und warum die Regierung auf einmal nur von magisch begabten Menschen geführt wird, bleibt leider etwas diffus. Wir erfahren zwar die Entstehungsgeschichte, die zum "Regierungscasting" führt, aber die vorherigen Entwicklungen bleiben unklar. 

Die Geschichte beginnt am ersten Tag des Castings - 25 Menschen völlig unterschiedlichster Herkunft erfahren über einen Brief, dass sie magisch begabt sein sollen und an der Auswahl für die künftige Regentschaft teilnehmen. Wie hoch ihre Begabung ist, und welcher der vier Magiegilden sie angehören könnten, wird das Casting zeigen. Am Ende dieses Auftakts der Dilogie soll dann klar sein, wer der nächste regierende Magician sein wird. 

Von diesem Plot habe ich  mir ehrlich gesagt etwas mehr erwartet .Die Story führt durch 5 Aufgaben, unsere Protagonistin ist die aus ärmlicheren Verhältnissen stammende Josephine, die überhaupt nicht darauf vorbereitet war und sich in ihrer Situation sehr unwohl fühlt. Da jeder für sich selbst kämpft, ist es unmöglich, sich mit den Konkurrenten anzufreunden, und einige von Ihnen scheinen ziemlich undurchschaubare Ziele zu verfolgen, so dass Josephine gefühlt zum willenlosen Spielball einiger Mitkandidaten wird, die an ihr zwar ein besonderes Interesse zu hegen scheinen, sie aber nicht weiß, weshalb. 

Leider fand ich die Geschichte zwar sehr unterhaltsam, aber den Aufbau eher wenig spannend, was vielleicht auch daran lag, dass das eigentlich Interessante, nämlich die verschiedenen Aufgaben, irgendwie in Josephines Gefühlswirrwar verloren gehen. Isabel Kritzer verwendet viel Zeit darauf, die Entwicklung von Josephine und ihre Gedankengänge und Überlegungen aufzuzeigen - das gehört zwar dazu, war mir aber stellenweise einfach etwas zu viel des Guten. Etwas nervig fand ich auch die sich relativ schnell einstellende typische Dreiecksbeziehung - ein unbedarftes, aber hochbegabtes Mädchen, zwei junge machtvolle und auf ihre  Art und Weise gut aussehende und anziehende junge Männer, die um sie zu buhlen scheinen. Hat mich ein bisschen angekekst, weil so klischeemäßig. 

Dieser Aufbau zieht sich dann auch durch die gesamte Geschichte und es entstehen dadurch einfach immer wieder Längen, die verhindern, dass sich eine gute Spannungskurve aufbaut und den Lesefluss stören.

Trotzdem ist das Gesamtkonstrukt genial und es gibt immer wieder ziemlich coole Szenarios und Überraschungen, mit denen man als Leser überhaupt nicht rechnet. Die einzelnen Aufgaben, die die angehenden Magicians erfüllen müssen, kommen immer ziemlich überraschend, sind für die Kanditaten nicht absehbar, was es aufregend macht, weil man nicht weiß, was passiert. 

Humor beweist die Autorin ebenfalls - ich fand es bemerkenswert, wie in den Passagen, in denen Josephine im Nachdenken sich quasi mit sich selbst unterhält, immer wieder ziemlich ironische und flapisge Gedankengänge entstehen, die zeigen, dass die Protagonistin sich selbst und die Situation mit einer gesunden Portion Ironie betrachtet. Mir hat gefallen, dass Josephine sich trotz allen Zweifeln zum Schluss immer zusammenrafft und ihren Kampfgeist rausholt, das macht sie trotz des Gefühlswirrwarrs, in das sie ab und an stürzt, doch als Person recht sympathisch. 

Mein Fazit: Meines Erachtens hätte die Geschichte etwas Straffung der Spannung zuliebe Vertragen, insgesamt finde ich aber sowohl den Weltenbau als auch die grundlegende Idee total genial und die Story hat viele kleine Highlights, die sie insgesamt trotz kleiner Schwäche zu einer guten Unterhaltung machen. Den Abschluss der Dilogie werde ich mir auf jeden Fall gönnen, da das Ende - wie sollte es anders sein - ein ziemlicher Cliffhanger ist und ich natürlich wissen will wie alles weitergeht. Von mir 4/5 Sterne für Californias next magician. 
 

offizieller Klappentext

25 Magicians. 5 magische Aufgaben. Wer überlebt?
Ein silberner Brief, der fünfundzwanzig Schicksale besiegelt.
Eine neue Weltordnung, errichtet durch die Magie von vier Gilden.
Ein Mädchen aus den Glastürmen, dessen Mut alles verändert.
Magische Aufgaben und starke Konkurrenten erwarten Josephine im Schloss, als ein Brief sie zur Teilnahme an der Regentschaftswahl Californias verpflichtet. Modernste Technik soll die dauerhafte Übertragung des Geschehens im Land gewährleisten und ein Abgesandter des Kaisers die Fairness wahren. Doch der momentane Regent denkt gar nicht daran, abzudanken. Während Josephine großes magisches Potenzial entwickelt, wird schnell klar: Es gibt kein Entkommen! Weder vor den Kameras und den gefährlichen Aufgaben der Wahl, noch vor den Mordanschlägen auf sie. Und schon gar keine Zukunft für ihre geheime Liebe – oder?
Ägyptische Mythologie meets Hightech in 2086.

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