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Freitag, 17. Januar 2020

Rezension: "Menschenwolf" von Andrea Weil

Titel: Menschenwolf
Autorin: Andrea Weil
Verlag und Info: Isegrim Verlag
Wertung: 5/5 Sterne 
TB, 250 Seiten
Preis: 12,90 €
Reihe: nein
Genre: Urban Fantasy
VÖ: 2019
© Isegrim Verlag 

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Menschenwolf - Andrea Weil


Inhalt 

Isa ist eine Werwölfin. Sie lernt Nick kennen, als er sie in ihrer Wolfsform bewachen soll und sie sich auf einmal verwandelt. Nachdem er sie aus einem Impuls heraus befreit wird, lässt ihm die Sache keine Ruhe - er will mehr erfahren und tatsächlich taucht Isa irgendwann wieder bei ihm auf.

Langsam aber sicher fasst Isa Vertrauen zu Nick, doch immer noch hat sie Angst, ihm viel zu erzählen, steht teilweise selbst noch vor Rätseln und versucht sich mit ihrem Dasein zurechtzufinden.

Doch Nick lässt nicht locker und versucht herauszufinden was dahintersteckt - und Isa zu beschützen, denn ihr Geheimnis droht anscheinend aufzufliegen. 


Beurteilung 

Meine Erwartungen an das Buch waren eher verhalten, da ich in Bezug auf Gestaltwandler eine etwas zwiegespaltene Meinung haben. Es gibt viele gute Geschichten, aber auch viele Schlechte (zu albern, zu kitschig...)
Ich war nach den ersten Seiten komplett positiv überrascht, denn auch wenn man bei 250 Seiten natürlich keine vielschichtige und komplexe Geschichte erwarten darf, schreibt Andrea Weil wirklich gut. Ich bin sofort in die Geschichte reingekommen und habe einen Bezug zu den Protagonisten Nick und Isa gehabt.

Die Geschichten, die Isa erlebt und erzählt, sind teilweise wirklich herzergreifend. Die Autorin schreibt hier im Übrigen nicht nur eine sehr unterhaltende und kurzweilige Geschichte, sondern zeigt auch, zumindest ansatzweise, diese königlichen Tiere im richtigen Licht, lässt uns als Leser ein wenig am Leben eines Wolfs teilhaben, macht aber auch schonungslos deutlich, welche Probleme der Wolf mit seinen Gewohnheiten und seinen Lebensraum durch den Menschen hat - und wie zweigespalten sich die Menschen in Bezug auf die Wiedereingliederung des Wolfs in die Natur verhalten.  

Es hat mir wirklich das Herz gebrochen, die Geschichten zu lesen, welches Schicksal einige Wölfe erleiden mussten und müssen, und richtigen Hass in mir auf manche Menschen geschürt. Mehr kann ich hier gar nicht sagen ohne ausfällig zu werden.

Die Arbeit von Nick hat mir total imponiert und ihn mir als Prota sympathisch gemacht. Ganz ehrlich fand ich es zwar ein wenig unglaubwürdig, wie "leicht" er die Existenz einer Werwölfin akzeptiert hat, aber es blieb ihm wohl nichts anderes übrig.

Hammermäßig fand ich übrigens auch, wie die Autorin das Buch hat enden lassen. Dafür gibt es von mir 100 Punkte, das war einfach unglaublich grandios. Ein absolutes Novum (zumindest für mich) um die Entstehung von Wertieren zu erklären. Richtig klasse ausgedacht und vor allem auch aufgeschrieben. 

Isa ging mir in ihrer menschlichen Gestalt teilweise auf die Nerven. Zu ihr konnte ich nicht ganz so einen guten Draht herstellen wie zu Nick. Das lag daran, dass sie eine Eigenart hat, die bei mir echt Pocken verursacht: Ich kann es nicht leiden, wenn sich Leute immer so extrem geheimnisvoll geben, rumdrucksen, und meinen, sie können mit einem umspringen wie sie wollen, wenn sie merken das jemand Interesse an ihnen hat. Ich weiß, ist etwas blöd beschrieben, ich hoffe man weiß was ich meine. 
Ich bin für Konsequenz: Entweder will ich was erzählen oder ich will es nicht. Aber immer gackern und nie das Ei legen, ,das nervt mich an. Und Isa ist jeden Tag anders. Das heißt nicht das ich das Buch schlecht finde. Auch wenn ich einen Prota nicht mag, finde ich es trotzdem gut, dass er oder sie überhaupt Gefühle in mir hervorruft, denn das heißt, er ist mir nicht egal - Ziel erreicht.

Fazit: Eine nicht allzu anspruchsvolle, unterhaltende und auch spannende Geschichte - die nicht nur gut erzählt ist, sondern uns auch unausgesprochen dazu auffordert, kritisch über unseren Umgang mit bedrohten Wildtieren nachzudenken und versucht, beim Leser die Liebe zu diesen wundervollen und majestätischen Tieren zu wecken. 
Von mir gibt es 5/5 Sterne für Menschenwolf. 


offizieller Klappentext

„Du bist’n Werwolf oder so was Ähnliches.“ Blaue Augen starrten zu braunen empor. Alles wanderte darin umher, Angst, Misstrauen, Unaussprechliches.
Als sich der Wolf, den Biologe Nick gefangen hat, in eine Frau verwandelt, zerbricht sein Weltbild.
Die Grenzen zwischen Wissenschaft und Mystik verschwimmen.
Nick befreit Isa und verspricht, ihr Geheimnis zu bewahren.
Doch mit seiner Zuneigung wachsen auch die Zweifel – vor allem, als er in den Fokus von Polizeiermittlungen gerät.

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