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Samstag, 18. Januar 2020

Rezension: "Mentira - Stadt der Lügen" von Christina Hiemer

Titel: Mentira - Stadt der Lügen
Autorin: Christina Hiemer
Verlag und Info: Impress Verlag (Carlsen)
Wertung: 4/5 Sterne 
E-Book, 417 Seiten
Preis: 3,99 €
Reihe: Ja, Band 1 einer Dilogie 
VÖ: 2019
Genre: Fantasy
© Impress Verlag 

Mentira - Stadt der Lügen  -  Christina Hiemer 


Inhalt 

Melia bricht aus der Schwesternschaft der Ruina aus, um hinter das Geheimnis eines verschlossenen Buches zu kommen, das sie lüften soll. Ihr Weg führt Sie nach Sombra in die Stadt der Schatten, wo sie zwar Erkenntnisse gewinnt, jedoch auch in die Fänge des Stadtobersten, des Soberano, gerät.

Als sie herausfindet, dass sie ganz gezielt gefangen genommen wurde und sie eine Person besonderen Interesses für Kelian bzw. seinen Vater zu sein scheint, versucht sie herauszufinden, warum. Doch keiner kann ihr etwas sagen.

Melia weiß bald nicht mehr, wem oder was sie glauben kann, denn ihre engsten Freunde entpuppen sich als Verräter, während sie ihren Feinden erstaunlich nahe kommt. 
Wem kann sie trauen - denn wenn sie wirklich, wie es scheint, das Ende der Welt verhindern muss, kann sie das nicht alleine schaffen.

Beurteilung 

Mentira ist eine Fantasygeschichte mit dystopischem Hintergrund, die durchaus faszinierende Details bietet, die man nicht erwartet. 
Die Autorin baut über die gut 400 Seiten immer wieder Elemente ein, mit denen man nicht rechnen kann und die entsprechend überraschen. Das ist eines der herausragenden Merkmale dieses Buchs.

Mentira ist eine Geschichte der Gegensätze: Eine Schwesternschaft, bei der Lügen absolut verboten ist - dem gegenüber steht eine Stadt, in der die Schatten regieren und der Hass und Dunkelheit die Herzen der Menschen zerfrisst. 
Eine Stadt, die im Wohlstand lebt, gegen vergiftete und verdorrte Gegenden, in denen nichts mehr überleben kann. 

Und dann noch Protagonisten, die gegensätzlicher nicht sein können: Melia, die behütet unter Frauen aufgewachsen ist und eigentlich nichts von der Welt kennt, außer dem, was sie in Büchern liest. 
Kelian, der Herrscher von Sombra, der jedoch nur eine Marionette seines eiskalten Vaters ist. 
Und Jaron, der Sombra den Rücken gekehrt hat und eigentlich für sich und seine Familie nur ein ruhiges und friedliches Leben sucht. 

Aber obwohl die Story echt megagenial ist, habe ich mit den Protagonisten und ihrem Verhalten meine Probleme gehabt, weshalb mich die Geschichte auch nicht so wirklich packen konnte. Ich konnte sie mir vorstellen, daran liegt es nicht, aber sie konnten mich nicht wirklich berühren. Ich hab keinen Draht zu den Dreien bekommen, konnte mit keinem so richtig mitfiebern, blieb außen vor. 
An Melia hat mich vor allem gestört, woran viele weibliche Portas kranken - jedes männliche Wesen, das ihr über den Weg läuft, scheint ihr Herz schneller klopfen zu lassen. Sowas kann ich auf den Tod nicht ausstehen. 
Jaron ist wankelmütig und Kelian ein trotzköpfiges Weichei. Sorry, aber ist halt so :-) 

Das fand ich richtig schade, denn wie oben geschrieben, der Plot von Mentira ist einfach ein Hammer. Was am Anfang wie eine von vielen Fantasygeschichten klingt, wird spätestens bei Melias Eintreffen in Sombra in ein völlig anderes Licht getaucht. Was sich Christina Hiemer da ausgedacht hat, mit den ehemaligen Kernkraftwerken, fand ich richtig krass. 

Und ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, wie das alles im Abschluss der Dilogie im Februar ausgeht, denn vor allem welche Mächte dem geheimnisvollen Auge zugeschrieben werden, passt eigentlich überhaupt nicht zu der Enthüllung weiter vorne in der Story, und das macht es so spannend. Aufgrund dessen und weil die Autorin wirklich gut schreibt, so dass man die Geschichte ziemlich schnell inhalieren kann, werde ich bei der Stange bleiben, auch wenn ich mit den Protas nicht wirklich kann.

Fazit: Ein ultracooler Plot, der immer wieder überraschende Wendungen bringt und bei dem immer wieder schockierende neue Erkenntnisse den Leser fassungslos machen. Die Autorin versteht es, die Neugier hoch zu halten, da die Bröckchen, die einem hingeworfen werden, nicht zusammenzupassen scheinen und dennoch zusammengehören müssen. Die Protagonisten konnten mich nicht überzeugen, daher ein Stern Abzug. 4/5 Sterne für Mentira.

offizieller Klappentext

**In einer Welt, in der nur die Wahrheit zählt, kann eine einzige Lüge alles verändern.**
Melia ist ein Mitglied der Ruína und als solches ist die Wahrheit tief in ihr verwurzelt. Doch durch den Auftrag, ein mysteriöses Buch aus vergessenen Zeiten ausfindig zu machen, gerät das Vertrauen in ihre Schwesternschaft ins Wanken. Sie nimmt all ihren Mut zusammen und flieht. Aber außerhalb der Stadtmauern Mentiras liegt eine Welt, in der die Wahrheit kein Gewicht hat, in der Lügen und Betrügereien zum Alltag gehören. Hier trifft sie auf Jaron, einen verstoßenen Wächter. Und obwohl sich Melia der Gefahr bewusst ist, schenkt sie dem Mann mit den stechend grünen Augen ihr Herz …

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