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Sonntag, 24. Mai 2020

Rezension: "Die Überlieferung der Welt" von Selin Visne



Titel: Die Überlieferung der Welt
Autorin: Selin Visne
Verlag und Info: dtv Verlag
Wertung: 4/5 Sterne
TB, 448 Seiten
Preis: 10,95 €
Reihe: nein
Genre: Fantasy
VÖ:2020
© dtv Verlagsgesellschaft

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Die Überlieferung der Welt - Selin Visne

Inhalt

Eine Gruppe von Menschen, die sich nicht kennen, die jedoch ein Schicksal vereint: Sie haben eine wichtige Person in ihrem Leben verloren und sind von dem Wunsch beseelt, diese Person wieder zu treffen.
Ein Seher, der diese Personen in einer Vision vereint sieht, die das Schicksal der Welt verändern kann und sich aufmacht, diese Personen zu finden und zusammenzuführen.

Eine Mission und eine Reise, die von vielen Widrigkeiten und unvorhersehbaren Umständen erschwert wird.  Doch Laila, Hadrian und der Rest der Gruppe sind einfallsreich und mutig, und so trotzen sie allen Schwierigkeiten, die sich ihnen in den Weg stellen. Doch ist das Ziel, das sie anstreben, wirklich zu erreichen oder wurden sie hereingelegt?


Beurteilung

Tja, das ist diesmal gar keine so einfache Rezension, da mich die Lektüre hin- und hergerissen hat.

Ich hatte vor der Lektüre einige nicht ganz so begeisterte Stimmen gehört und war gespannt was mich erwartet.
Zunächst war ich sehr positiv überrascht - ich kam sehr schnell in die Geschichte hinein und fand es auch am Anfang recht spannend. Selin Visnes Schreibstil ist sehr angenehm, flüssig zu lesen und obwohl die Handlung schon eine gewisse "Dichte" hat und relativ detailreich beschrieben wird, entstehen keine Längen oder extrem anstrengende Passagen.

Man bekommt recht schnell einen Überblick über den Handlungsverlauf, den man erwarten kann: Vier Personen, die in der Vision eines Sehers vorkommen, müssen aus den unterschiedlichsten Schichten und von den verschiedensten Orten zusammengesammelt werden, um zu einem bestimmten Zeitpunkt ein bestimmtes Ziel zu erreichen.

Die Schicksale der einzelnen Protas, die hier verkettet werden, sind gut dargestellt. Die einzelnen Geschichten haben mich auch tatsächlich etwas bewegt und das waren für mich auch jeweils die interessanten Teile des Buches.
Wir werden als Leser nach und nach an die Protas herangeführt, die verschiedene magische Begabungen haben: Zunächst werden sie einzeln vorgestellt, anhand einer wichtigen Schlüsselsituation in ihrem Leben, dann allmählich verflechten sich die Schicksale im Laufe der Handlung, um zum Schluss zum gemeinsamen Finale anzutreten.

So weit, so gut, an all dem kann ich nicht wirklich etwas zu meckern finden und es ist auch gut geschrieben wie schon gesagt, aber.....

....aber leider finde ich den Gesamtplot irgendwie langweilig. Es gab für mich keine überraschenden Wendungen, keine Hochspannungsmomente, nichts wirklich Außergewöhnliches. Daher wird es vermutlich eine der Geschichten, deren Inhalt ich in einem Jahr nicht mehr wirklich wiedergeben kann und die mit der Menge der Bücher verschwimmt, die ich lese.
Es ist halt einfach nichts Besonderes oder Neues dabei.

Die High-Fantasy-Welt, in der die Geschichte spielt, ist für mich irgendwie nicht ganz fassbar gewesen. Ich habe verstanden, dass es magisch Begabte und Unbegabte gibt und dass es verschiedene Arten dieser Begabung gibt. Jede dieser Gruppen bildet eigene Gesellschaftsformen aus. Ich fand das alles irgendwie "schon mal gelesen".... zwar interessante Details dabei, aber halt irgendwie nichts Aufregendes.

Erwähnenswert ist noch, dass es natürlich nicht ganz ohne Liebesgeplänkel auskommt. Keine Angst (oder keine falschen Hoffnungen, je nachdem) - keine der üblichen Dreiecksgeschichten, keine heißen Sex-Szenen, aber ein bisschen Knistern und Romantik kommt schon vor. Allerdings wirklich nur ganz am Rande.

Nach der Lektüre gehe ich davon aus, dass es ein Einzelband ist und bleibt - die Story ist abgeschlossen, wobei das Ende eine Fortsetzung möglich machen würde, aber ich glaube irgendwie nicht daran.

Fazit: Eine nette Geschichte für zwischendurch, gut zu lesen, die Charaktere sind das Highlight der Story und deren Einführung und Beschreibung sehr gut gelungen.
Von der Gesamthandlung und vom Setting her finde ich die Geschichte eher schwach aufgestellt und sie sticht für mich nicht aus der Masse der Fantasybücher heraus.

Ich gebe letztendlich trotzdem 4 Sterne, da es sich trotz der Schwächen angenehm und unterhaltsam lesen lies.




offizieller Klappentext

Nur zusammen können sie ihr Schicksal erfüllen, doch können sie einander vertrauen?

Seit dem Tod ihres Vaters hält Laelia sich und ihren kleinen Bruder mehr schlecht als recht über Wasser, indem sie ihre geschickten Finger immer häufiger in fremde Taschen gleiten lässt. Bis Nero, der Herr der kriminellen Unterwelt, auf sie aufmerksam wird und der frechen Taschendiebin Einhalt gebieten lässt. Hadrian ist als Neros designierte Hand scheinbar am Ziel seiner Träume, doch will er dem Herrn der Unterwelt auch den letzten Teil seiner Seele überschreiben? Als Hadrian sich gegen seinen Ziehvater wendet, müssen er und Laelia aus ihrer Heimat fliehen. Sie schließen sich einem Seher an, dessen Vision sechs widerwillige Gefährten auf eine gefährliche Reise schickt. Doch jeder von ihnen hat etwas zu verbergen und mächtige Feinde wollen um jeden Preis verhindern, dass sich die Prophezeiung erfüllt.


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