Rezension: "Ada und die vergessenen Kreaturen" von Miriam Rademacher

Titel: Ada und die vergessenen Kreaturen

Autorin: Miriam Rademacher

Verlag und Info: Sternensand Verlag

Wertung: 5/5 Sterne

TB, 355 Seiten

Preis: 14,90 €

Genre: Urban Fantasy

Reihe: Band 1

VÖ: 2020

© Sternensand Verlag

Ada und die vergessenen Kreaturen - Miriam Rademacher

Inhalt

Ada, ein erfahrenes Kindermädchen, wacht in einer Nervenheilanstalt auf und keiner glaubt ihr, dass der kleine Paul nicht durch ihr Verschulden verschwunden ist.

Denn dieser ist kein geringerer als der Sohn ihrer Auftraggeberin Valerie, die sie ebenfalls schon als kleines Kind betreut hat.

Doch wer soll einem schon glauben, wenn aus den Hauswänden unheimliche Wesen kommen und ein kleines Kind in eine zwischen den Wänden existierende Parallelwelt verschleppen?

Zum Glück kann Ada auf einige Verbündete zählen und setzt alles daran, Valeries verschwundene Erinnerungen an ihre Kindheit wieder zu aktivieren - denn eingeschlossen kann sie Paul nicht helfen.

Beurteilung

Diese Geschichte hat mich von der ersten Seite an gepackt.

Die Story beginnt mit einer Szene in einer Psychiatrie - solche Anstalten fesseln mich besonders, erst Recht wenn die im Rahmen von Gruselgeschichten auftauchen.

Und Ada ist mir von Anfang an ans Herz gewachsen. Endlich mal eine Erzählung, bei der eine alte, aber herzensgute, toughe und geistig fitte Dame als Protagonistin auftritt, die die Welt außerhalb der allgemein akzeptierten Realität als existierend anerkennt!

Miriam Rademacher hat die Handlung sehr geschickt über zwei Zeitstränge aufgebaut. Zwei ähnliche Begebenheiten in Adas Leben als Kindermädchen führen hin zu der Situation, in der das Buch einsteigt. Die frühere Geschichte, die 1979 spielt, benötigt man als Leser, um die aktuellen Ereignisse zu verstehen. Doch die Autorin gestaltet es sehr spannend, indem sie die Sichten immer wieder wechselt und immer nur soviel enthüllt, wie man zum Verständnis der nächsten Schritte in der aktuellen Zeit braucht.

Diese Erzählung hat so viele megatolle Details, das ich aufpassen muss, nicht zu viel zu verraten. Es sei aber gesagt, dass sich das Buch mal „Fabelwesen“ widmet, denen in den üblichen Geschichten meines Wissens schon lange nicht mehr viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde.

Mit wieviel Fantasie diese Wesen hier ausgestaltet wurden - Miriam Rademacher schafft es, im Leser für jedes Wesen ein Herz schlagen zu lassen und uns als Leser für alle Beteiligten ein Verständnis aufbauen zu lassen.

Das aller-allerbeste am Buch ist aber der Brownie. Oh Gott ich war vom ersten Satz an verliebt in dieses Teil und ich will auch einen haben :-) Und nein wir reden hier diesmal nicht von einem amerikanischen Schokoladenkuchen.

Und die Welt, die da so unscheinbar neben unserer existiert! Wirklich toll und faszinierend beschrieben - so echt, das ich vermutlich nie wieder nächtliche Geräusche eines Hauses hören kann, ohne daran denken zu müssen - und ich glaube auch die Wände unseres Hauses werde ich mir unwillkürlich mit anderen Augen ansehen.

Die Autorin hat mir hier von Seite zu Seite mehr Lust darauf gemacht, die Geschichte weiterzulesen. Mit dieser tollen Welt, den faszinierenden Charakteren und Wesen und dem lockeren Erzählstil hat Miriam Rademacher bei mir voll ins Schwarze getroffen. 

Ein Teil der „Auflösung“ der Geschichte kam für mich nicht ganz unerwartet, ab einem gewissen Zeitpunkt kann man teilweise vorausahnen, auf was ein Teil der Story hinausläuft.

Aber Adas Welt bietet natürlich noch unglaublich viel Potential und ich bin endgespannt, wie es weitergeht, und freue mich schon hammermäßig auf eine Fortsetzung. Von mir gibt es daher 5/5 Sterne dafür.

Klappentext

Hörst du es? Das Knacken und Rascheln in der Dunkelheit, das einsetzt, sobald du das Licht gelöscht hast? Rede dir ein, dass es ganz harmlos ist, doch Ada weiß es besser.
Denn vor vierzig Jahren, als dem Kindermädchen einer ihrer Schützlinge abhandenkam, ist sie ihnen begegnet: den vergessenen Kreaturen, die zwischen den Wänden lauern.
Ausgerechnet in dem Haus, in dem das Unglück damals geschah, verschwindet jetzt erneut ein kleiner Junge, und dieses Mal will Ada bis an ihre Grenzen gehen, um das Kind zu retten. Doch manche Geheimnisse sträuben sich dagegen, gänzlich gelüftet zu werden.