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Sonntag, 27. September 2020

Rezension: "Data Leaks" von Mirjam Mous



Titel: Data Leaks - Wer macht die Wahrheit?

Autorin: Mirjam Mous

Verlag und Info: Arena Verlag

Bewertung: 5/5 Sterne 

TB, 408 Seiten

Preis: 15,00 €

Reihe: Band 1

Genre: Jugendbuch / Thriller

VÖ: 2020

© Arena Verlag  

 

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

 

Data Leaks - Wer macht die Wahrheit?

 

Inhalt 


Holden und Prissy leben in einer dauerüberwachten Welt, in der nicht wirklich viel von dem erlaubt ist, was 2020 noch ganz normal war.  Die beiden und auch ihre Mutter kämpfen noch damit, den Tod des Vaters zu verarbeiten, als Holden durch eine jugendliche Dummheit ins Visier der Ordnungskräfte gerät und inhaftiert wird.


Dadurch werden sowohl Holden als auch Prissy in eine Kette von weitreichenden Ereignissen hineingezogen, die sie auch zurück in die Vergangenheit ihrer Familie führen und alles in einem völlig anderen Licht erscheinen lassen.


Sie scheinen wider Willen Teil einer größeren Bewegung zu werden - aber sind sie wirklich auf der Seite der Guten oder haben sie sich in die Irre führen lassen? Wer sagt die Wahrheit?


Beurteilung 

 

Bei Mirjam Mous kann man einfach davon ausgehen, das man bekommt was man erwartet. Auch mit Data Leaks hat sie wieder eine Zukunft erschaffen, die so beklemmend wie realistisch rüberkommt. Und leider mal wieder kein allzu nettes Bild vom Großteil der Menschheit zeichnet - aber ist es nicht so?

 

In der Welt von Data Leaks ist Einiges nicht mehr so, wie wir es kennen - und Einiges, das sich jetzt schon abzeichnet, hat sich weiterentwickelt:  Es wird keine echte Nahrung mehr verspeist. Die Überwachung des alltäglichen Lebens hat beängstigende Ausmaße angenommen. Und die Jugend existiert quasi nur noch für Social Media. 


Unsere Protagonisten Holden und Prissy, Geschwister, wachsen in dieser Welt auf, aber Holden ist damit nicht glücklich. Er ist auf der Suche nach etwas anderem und wird mehr und mehr zum Rebellen. Doch bei der Dauerüberwachung fliegen seine Streiche schnell auf. 

Und Prissy? Prissy ist halt ein typisches Mädchen, sie lässt sich von Influencern blenden und tut fast alles, um mit ihren Freundinnen mithalten zu können.

Ich finde, beide bilden typische Klischees ab, trotzdem mochte ich beide gern, sie sind glaubwürdig und nicht übertrieben dargestellt, trotzdem aber ausreichend detailliert, dass man eine gute Vorstellung hat und mit ihnen in ihre Geschichte eintauchen kann.

 

Die Handlung selbst fand ich äußerst interessant und oft auch mit überraschenden Twists, mit denen ich so nicht gerechnet hatte, ehrlicherweise muss ich aber auch sagen dass ich an manchen Stellen nicht ganz mitgekommen bin - was aber auch Absicht der Autorin gewesen sein kann, denn genauso verwirrt sind oft Mo und Prissy, wenn sie nicht mehr wissen, was sie glauben sollen und welcher Weg wirklich zur Wahrheit führt. 

 

Im Kern geht es darum, dass die zwei Geschwister unabhängig voneinander durch die sich überschlagenden Ereignisse - Prissy lernt einen mysteriösen Hacker kennen, Holden landet in der Justizvollzugsanstalt - feststellen, dass hinter dem seltsamen Tod ihres Vaters vor wenigen Jahren mehr zu stecken scheint, als ihnen bislang alle erzählt haben. Jeder der beiden versucht auf seinem Weg, herauszufinden, was wirklich geschehen ist - und dadurch kreuzen sich ihre Wege auf überraschende Weise und sie decken etwas auf, mit dem sie nicht gerechnet haben und das weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen kann.

 

Ich fand die Zukunft, die Mirjam Mous hier ausgearbeitet hat, sehr spannend - vor allem die immer wieder hergestellten Querverbindungen zu unserem Heute und dem Gegensatz in der Zukunft, wie eben zum Beispiel mit dem Essen, dem Geld oder der Schulausbildung. Sehr gut fand ich auch die ziemlich unverholene Kritik an der Art und Weise, wie heutzutage (und eben verstärkt auch noch in der Zukunft) durch Werbung und Influencer Einfluss auf unser Konsumverhalten genommen wird - und für wie dumm wir eigentlich meist verkauft werden. 


Auch wenn es zum Ende hin für mich doch etwas verwirrend wurde, bin ich zuversichtlich, dass sich das im Finale dieser Dilogie alles wieder auflöst, die kommendes Jahr erscheinen soll. Wohin die ganzen Verstrickungen, die im Finale dieses ersten Teils ihren Höhepunkt erreichen, noch führen. 


Fazit: Zusammengefasst ist Mirjam Mous hier mal wieder eine beängstigend glaubhafte Vision einer möglichen nahen Zukunft gelungen, in die sie zwei geschickt auf verschiedene Typenklischees passende Protagonisten gepackt hat, die vermutlich die meisten Leser auf die eine oder andere Art ansprechen und mitziehen. Ein in seiner Komplexität stetig ansteigender Plot mit überraschenden Twists und Erkenntnissen, von denen man nie weiß, ob sie in eine Sackgasse führen oder doch endlich in Richtung Lösung. Dadurch hält "Data Leaks" über die ganze Geschichte eine hohe Spannung und Neugier, wie es nach dem Cliffhanger am Ende weitergehen mag. Mich hat die Story überzeugt und ich freue mich auf die Auflösung - 5/5 Sterne.

 

 

Klappentext

 

Big Data und KI verändern unsere Welt schon heute – doch das ist erst der Anfang. Ein schonungsloser Thriller über die Zukunft der Digitalisierung für Jugendliche ab 14 von Mirjam Mous, der Erfolgsautorin von Boy 7. Zwischen Regierung und Hackern tobt ein Kampf um die persönlichen Daten der Menschen. Zwei Geschwister werden in das brisante Spiel hineingezogen, doch die Regeln sind undurchschaubar – und tödlich.

Der siebzehnjährige Holden und seine Schwester Prissy leben in Paradise – einer Stadt, in der es keine Armut, keine Umweltverschmutzung und keine Verbrechen gibt. Während Prissy mit ihren Freundinnen im Camchat abhängt und per ID-Armband auf Shopping-Tour geht, rebelliert Holden gegen die starren Regeln der Gesellschaft. Heimlich streift er durch abgesperrte Naturreservate und schmuggelt von dort verbotene Gegenstände in die Stadt – bis er ins Visier der Ordnungskräfte gerät. Sie wissen alles über seine Streifzüge und sperren ihn als Straftäter ins berüchtigte Cliffton Institut. Als Holden abgeführt wird, gerät Prissys heile Welt ins Wanken. Da taucht plötzlich der undurchschaubare Hacker Mo auf und bietet ihr seine Hilfe an. Im Gegenzug soll Prissy bei einem riskanten Daten-Coup mitmachen, der ganz Paradise in Trümmer legen könnte. Während Prissy sich immer tiefer in die illegalen Machenschaften hineinziehen lässt, erkennt Holden im Institut, dass die Regierung von Paradise ein falsches Spiel mit ihnen allen spielt – und dass Prissy und er keineswegs zufällig zwischen die Fronten geraten sind.

 

 

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