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Mittwoch, 19. Mai 2021

Rezension: "Das unsichtbare Leben der Addie LaRue" von V.E. Schwab



Titel: Das unsichtbare Leben der Addie LaRue
Autorin: V.E. Schwab
Verlag und Info: Fischer Tor
Bewertung: 5/5 Sterne
TB, 583 Seiten
Preis: 18,00 €
Genre: Roman, Urban Fantasy
Reihe: nein
VÖ: 2021
© Fischer Tor 

Werbung - Dieses Buch wurde mir vom Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue - V.E. Schwab

Inhalt

Nachdem Addie vor ihrem Beinahe-Ehemann davongelaufen ist, muss sie merken, dass die Abmachung, die sie im Dunklen mit einem geheimnisvollen Wesen getroffen hat, ihre Schattenseiten hat. Doch es ist zu spät. Ihre Eltern und niemand der Dorfbewohner kann sich an sie erinnern.

Sie muss weggehen und alleine ihr Leben meistern. Bald merkt sie, welch großes Opfer sie bringen muss für ihre Unsterblichkeit - und doch ist ihr Kampfeswille stärker als ihre Verzweiflung.

Und so schlägt sie sich 300 Jahre durch - bis ihr 2014 in New York Henry begegnet. Mit ihm ist auf einmal alles anders - doch auch er hat ein großes Geheimnis. 

Beurteilung 

Eines steht fest: V.E. Schwab erfindet sich mit jeder ihrer Geschichten wieder neu. Unterschiedlicher als das, was ich bisher von ihr gelesen habe, und dieses Buch, können Geschichten fast gar nicht sein.

Auf den ersten Seiten hatte ich ein bisschen Probleme, diesmal in den Erzählstil reinzukommen. Witzigerweise legt man das Buch weg und merkt dann, das man eigentlich doch weiterlesen will, weil es einen schon in seinen Bann gezogen hat.

Alles beginnt im 18. Jahrhundert, als eine junge freiheitsliebende Frau sich durch eine drohende Zwangsheirat eingeengt fühlt und in ihrer Verzweiflung eine Abmachung mit einer geheimnisvollen Gottheit trifft. In Folge dessen wird sie quasi unsterblich  - normal leben kann sie aber auch nicht, da sie immer sofort vergessen wird, wenn sie sich aus dem Blickfeld von jemandem entfernt - selbst von ihren eigenen Eltern.

Die Autorin macht es spannend, weil sie zwischen zwei Zeiten wechselt: Die eine erzählt von der Zeit direkt nach Addies "Abmachung" und wie sie lernt, mit diesem Leben umzugehen. Die zweite spielt im Jetzt, 300 Jahre später. Während sich die frühere Zeitebene in größeren Jahres- und Jahrzehntesprüngen auf die Jetztzeit zubewegt, läuft diese in sehr viel kleinteiligeren Sprüngen ab. Diese Wechsel finde ich sehr gelungen, den sogar wenn man weiß, dass Addie aktuell noch lebt und es ihr gut geht, baut sich eine unglaubliche Spannung auf, da man trotzdem nicht weiß, wie das alles für Addie endet.

Sehr genial fand ich die Idee, wie das Buch noch zusätzlich zu den Kapiteln in Abschnitte unterteilt ist. Zu jedem Abschnitt wird am Beginn ein fiktives Kunstwerk beschrieben, das mit der Geschichte zusammenhängt - lasst Euch überraschen!
Es bildet sich außerdem eine ganz besondere Stimmung beim Lesen - das liegt zum einen glaube ich daran, dass das komplette Buch im Präsens geschrieben ist, und zum einen, das man immer das Gefühl hat, man würde neben Addie stehen und sehen, wie jemand aus dem Off beschreibt, was sie gerade tut. Kopfkino vom Feinsten!

Nochmal besser wird es, als Addie Henry kennenlernt. Es ist beim Lesen nahezu unerträglich, wie man auf die Folter gespannt wird, wie Addie immer wieder an ihrem Leben verzweifelt und dann aber doch so unbedingt am selben festhält und immer noch nicht genug hat.
Man stellt sich unwillkürlich die Frage, ob man selbst so leben könnte, und wie faszinierend es sein muss, über Jahrhunderte hinweg miterleben zu können, wie sich die Menschen, die Städte und der technische Fortschritt entwickeln. Allerdings ist Addies Leben auch geprägt von einer nahezu unfassbaren Einsamkeit, aber auch hier hat sich Addie ihre eigenen Methoden entwickelt, um ihrem Schicksal manchmal eins auszuwischen.

Und ohne zu viel zu verraten, sage ich Euch: Was sich V.E. Schwab für das Finale ausgedacht hat, ist einfach un-fass-bar. Ganz ehrlich, ich hatte zwar zwischenzeitlich eine Ahnung, aber wie sie das dann ausgeprägt hat, war zuviel für mein kleines Herz. Also echte Schockmomente sind am Ende garantiert! 

Insgesamt muss ich sagen, es ist nicht so ganz einfach zu lesen - man muss sich am Anfang ein wenig auf den Stil einlassen, der sich besonders am Anfang nicht so locker weglesen lässt, weil es einfach von der Satzbildung her nicht so "modern" ist - tut mir leid, ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll, es ist einfach anders als andere Bücher, aber genau deswegen bleibt es auch so brutal im Kopf hängen :-) Ich habe es relativ langsam gewesen, da ich nach ein paar Dutzend Seite immer erstmal "verdauen" musste - trotz der insgesamt eher ruhig verlaufenden Geschichte passiert immer so viel, über das man kurz rekapitulieren muss, um weitermachen zu können.

Auf jeden Fall sind sowohl Addie als auch Henry sehr liebenswerte und wunderbar tief ausgearbeitete Charaktere, die man lieben, an denen man aber auch manchmal verzweifeln kann.
Von mir bekommt Addies wundervolle Geschichte 5/5 Sterne! 


Klappentext

Eine Frau, an die sich niemand erinnert. Eine Geschichte, die man nie wieder vergisst.

Frankreich im Jahr 1714. Die junge Addie LaRue möchte nur eins: Den Beschränkungen der Provinz entkommen und ein selbstbestimmtes Leben führen. In einem Moment der Verzweiflung schließt sie einen Pakt mit dem Teufel, der ihr Freiheit und ewige Jugend verspricht. Doch der Preis ist hoch: Niemand, den sie trifft, wird sich an Sie erinnern. Und so beginnt ihre Reise durch die Jahrhunderte, die Addie an die faszinierendsten Ote der europäischen Geschichte, aber an die Grenzen der Einsamkeit und Verzweiflung führt. Bis sie im Jahr 2014 in New York einen jungen Mann trifft, der sie nicht mehr vergessen kann.

 

 

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